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Ewiger Schlaf: Thriller

Ewiger Schlaf: Thriller

Titel: Ewiger Schlaf: Thriller
Autoren: Greg Iles
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stets zu weiteren Fragen, von denen manche besser gar nicht erst gestellt wurden. Doch heute wollte die Stimme, die diese Fragen stellte, partout nicht verstummen.
    Waters hatte nie vorgehabt, in seine Heimatstadt zurückzukehren, und erst recht nicht, in der Ölbranche zu arbeiten. Auch hatte er nie auf der Ole Miss studieren wollen. Er hatte an der Highschool hart gearbeitet und auch am College gute Noten gehabt, sodass er ein akademisches Vollstipendium für die Colorado School of Mines bekommen hatte, die angesehenste Akademie für Geologie in den Vereinigten Staaten. Aber sein Vater war tot, seine Mutter hatte nicht wieder geheiratet, und sein Bruder war erst in der neunten Klasse. Henry Waters hatte nicht erwartet, jung zu sterben, und so hatte er keine ausreichende Vorsorge getroffen. Zwar kamen regelmäßig Schecks über die Erträge aus seinen Ölquellen ins Haus geflattert, doch die würden nicht ewig kommen, und der Ölpreis hatte bereits zu sinken begonnen. Angesichts dieser Situation lehnte Waters das Stipendium für Colorado ab und studierte an der Ole Miss.
    Während seine alten Freunde tranken, spielten und den Mädchen nachstellten, büffelte Waters. Jeden Sommer flog er nach Alaska und arbeitete an der Pipeline – der bestbezahlte Job, den er finden konnte –, und seine Familie sollte das Geld bald brauchen. Die Ölquellen seines Vaters versiegten rasch, und die Schecks fielen immer niedriger aus. Nachdem der Irrsinn mit Mallory seinen Höhepunkt erreicht hatte, wechselte er für sein Examensjahr an die Uni in Colorado. Dort lernte er Sara Valdes kennen, die Frau, mit der er die nächsten paar Jahre seines Lebens verbringen sollte. Sara war Vulkanologin, und sie ging in diesem Beruf mit einer unbeirrbaren Leidenschaft auf, die sie an die schönsten und abgeschiedensten Flecken der Erde führte. Waters begann, in ihrem Spezialbereich herumzustümpern, nur um in ihrer Nähe zu sein, und bald darauf reisten sie zusammen durch die Welt, um für ihre Abschlussarbeiten zu recherchieren. Er verbrachte beinahe drei Jahre damit, unter Vulkanen zu tauchen, um marine Ökosysteme zu studieren, die von der Hitze des Magmas lebten, und auf Bimsstein-Abhängen zu zelten, um aktive Krater zu erforschen. In Argentinien stolperten sie über einen Meteoriten von ungewöhnlicher Zusammensetzung und Struktur. In Ecuador fand er die gefrorenen Überreste eines kleinen Mammuts, das vor fünfzigtausend Jahren gelebt hatte. Vermutlich war es nur der nostalgische Nebel der selektiven Erinnerung, aber er konnte sich nicht erinnern, sich während dieser Zeit auch nur einmal gelangweilt zu haben.
    Dann wurde seine Mutter krank. Sein Bruder ging noch aufs College, und Waters sah keine andere Möglichkeit, als nach Hause zu fahren und sich um sie zu kümmern. Sara Valdes liebte ihn von Herzen, aber sie würde nicht nach Mississippi ziehen, wo die letzte vulkanische Aktivität zweihundert Jahre vor ihrer Geburt stattgefunden hatte. Dieser Umzug war der Beginn des Lebens, das Waters jetzt führte. Er war noch nicht einmal einen Monat wieder in Natchez gewesen, als Cole Smith – sein ehemaliger Mitbewohner, der mittlerweile Anwalt war – ihn fragte, ob er glaube, dass er Öl finden könne. Da er schließlich von irgendetwas leben musste, begann Waters mit Feuereifer die Region zu kartografieren. Drei Monate später war er sicher, einen Volltreffer gelandet zu haben und nur noch abkassieren zu müssen. Cole verkaufte die potenzielle Ölquelle nach nicht einmal zwei Wochen, und sie bereiteten sich darauf vor, ihre ersten Millionen zu ernten.
    Stattdessen ernteten sie eine trockene Bohrung.
    Waters hatte an diesem ersten Scheitern schwer zu kauen, doch am nächsten Morgen setzte er sich wieder an seine Karten. Vier Monate lang studierte er Bodenstrukturen, ohne sich genügend Schlaf zu gönnen. Und dieses Mal, schwor er Cole, würde es ein Treffer werden. Cole brauchte fünf Monate, um die Quelle zu verkaufen – verteilt auf sechzig Investoren. Cole und Waters konnten es sich kaum leisten, geringe Anteile für sich selbst zu behalten. Aber diesmal, um vier Uhr morgens, inmitten des dichten Walds von Franklin County, trafen sie auf zehn Meter Pay Sand – ein Vorkommen von wahrscheinlich vier Millionen Barrel und eines der letzten großen Felder, die in der Region entdeckt wurden. Anschließend kamen sie mit dem Vorbereiten der Probebohrungen kaum nach. Waters fand immer wieder Öl, und Dollarscheine überfluteten ihr Leben in
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