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Everything changes - Riskante Lust

Everything changes - Riskante Lust

Titel: Everything changes - Riskante Lust
Autoren: Megan Hart
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unter ihren nassen Füßen rutschig und er wäre fast hingefallen, als er die Tür zumachen wollte. Anne starrte ihn an. Sie tropfte und hatte die Arme eng um ihren Körper geschlungen.

    „Du zitterst.“ Er reichte ihr ein Geschirrhandtuch und versuchte, sich auf ihr Gesicht zu konzentrieren und nicht auf die harten, aufgerichteten Nippel, die sich durch das dünne, nasse T-Shirt drückten.
    „Mein Vater“, sagte Anne plötzlich, „hat mich auch einmal mit dem Boot mit rausgenommen. Der Sturm braute sich überraschend schnell zusammen. Wir waren nicht sonderlich weit draußen, doch er konnte nicht segeln. Und er ist …“
    In dem Moment verstand Alex, was Anne ihr offenes Gespräch in Cedar Point bedeutet hatte. Er legte ihr eine Hand auf die Schulter und drückte sie sanft, weil er keine Worte fand.
    Sie erschauerte, richtete sich gerade auf und versuchte, unbeteiligt zu wirken –was er zu gut verstand. „Wir sind allerdings offensichtlich nicht ertrunken.“
    „Aber du hattest Angst – und hast sie bei der Erinnerung daran immer noch.“
    „Ich war damals zehn. Ich wusste es nicht besser. Mein Dad hätte nie etwas getan, um mir wehzutun.“
    Alex musste ihren Vater nicht kennen, um das nicht zu glauben, aber wieso sollte er ihre Seifenblase zum Platzen bringen? Er drückte noch einmal ihre Schulter, da blitzte es und sie zuckte zusammen, kam auf den nassen Fliesen ins Rutschen. Aber er war da und sorgte dafür, dass sie nicht fiel.
    Die Lichter gingen aus.
    Er hätte sie in seine Arme ziehen können. Sie berühren können. Er hätte seinen Mund auf ihren drücken und ihren vom Regen verwässerten Geschmack auf seiner Zunge schmecken können.
    Sie sprach weiter. „Er war betrunken.“
    In der Vergangenheit war er sich nicht zu schade gewesen, die Schwäche von jemandem auszunutzen, wenn es ihm in den Kram passte. Und er bezweifelte auch nicht, dass er es in der Zukunft wieder tun würde. Alex wusste, dass es in der Dunkelheit nur allzu einfach war, Fantasien auszuleben – und was das anrichten, wohin das führen konnte. Doch als er nun Anne atmen hörte, die Hitze ihrer Haut spürte, obwohl sie immer noch vor Kälte zitterte, konnte er sich nicht rühren. Konnte sich nicht nehmen, was Jamie ihm angeboten hatte. Nicht so, wenn ihre Worte Erinnerungen ans Licht zerrten, die er lieber begraben gelassen hätte.
    „Familien sind schrecklich“, sagte er; ein schwacher Versuch, sie zu trösten.
    Das Licht ging wieder an. Sie traten ein paar Schritte voneinander zurück. Der Moment war vorbei, aber die Erinnerung an ihn schwebte noch zwischen ihnen, wie etwas, das der Sturm an die Oberfläche gebracht hatte und das sich nun weigerte, wieder unterzugehen.
    „Wo bist du, Mistkerl?“
    Alex lachte ins Handy. „Oh, ich liebe es, wenn du so schmutzig mit mir sprichst, Baby.“
    Jamie schnaubte. „Ich habe mich nur gefragt, wo zum Teufel du den ganzen Tag warst.“
    Seit dem Tag des Sturms war Alex auf Distanz zu Anne gegangen.
    „Ich versuche, einen Job zu kriegen.“
    „Und, schon irgendwas in Aussicht?“
    Alex schaute auf die Uhr, dann auf den leeren Platz gegenüber. Eigentlich war er mit Troy Sauders, einem seiner Kontakte, zum Mittagessen verabredet. Bislang war der aber noch nicht aufgetaucht. Alex wollte nicht glauben, dass es an etwas lag, was Bell vielleicht zu ihm gesagt haben könnte, aber er konnte sich da nicht sicher sein. Manchmal waren die Taktiken in der Geschäftswelt so gemein und hinterhältig wie in der Highschool.

    „Noch nicht. Ehrlich gesagt, glaube ich, dass ich versetzt wurde. Scheiße.“
    „Keine Sorge, Mann. Ich bin sicher, du findest was. Hey, du könntest immer noch für mich arbeiten. Wir könnten einen guten Spediteur gebrauchen.“
    „Hey! Ich bin auf Sondertransporte spezialisierter Spediteur und nicht Lkw-Fahrer.“ Alex lachte. „Wobei – wenn ich verzweifelt genug wäre …“
    „Ich wäre dein Boss.“
    „Dann muss ich definitiv passen. Wir sehen uns später zu Hause, okay?“
    „Ja, okay. Ich bin zur üblichen Zeit zurück. Und … Alex.“
    Alex’ Lächeln verblasste. „Ja, Kumpel?“
    „Hast du über das nachgedacht, worüber wir gesprochen haben? Denn du warst nicht so oft da, wie ich angenommen hatte, und da dachte ich, dass du vielleicht …“
    „Alles gut“, sagte Alex nach der Pause, die zeigte, dass Jamie seinen Satz nicht beenden würde.
    Wie sagt man einem Mann, der einem seine Frau anbietet, dass sie ein echt heißes Geschoss ist, man sie
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