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Everything changes - Riskante Lust

Everything changes - Riskante Lust

Titel: Everything changes - Riskante Lust
Autoren: Megan Hart
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dass er nicht nach Bestätigung suchte. Jamie schritt durchs Leben mit der untrüglichen Gewissheit, dass er immer recht hatte. Wenn er also um Bestätigung bat, dann nicht, um sich, sondern eben um dem anderen zu verdeutlichen, dass er recht hatte. In der Vergangenheit hatte Alex ihn ein paar Mal angelogen, nur um Jamie glücklich zu machen, doch heute musste er nicht lügen.
    „Ja. Das ist sie.“
    Jamie war unruhig. Er drehte sich um, sah auf den See hinaus, dann schaute er seinen Freund an, dann ging er ein paar Schritte auf und ab. Wenn Anspannung leuchten würde, wäre Jamie eine lebendige Fackel.
    „Ich bin echt froh, dass du gekommen bist, Mann. Es ist zu lange her, weißt du.“
    Das wusste Alex. Aber er fragte sich, was genau Jamie wusste. „Wirst du jetzt ganz rührselig, oder was?“
    Jamies Lachen fehlte ein wenig von seinem alten Flair. Es klang ein bisschen gezwungen. Alex beobachtete ihn aufmerksam und holte eine weitere Zigarette aus der Hemdtasche. Er steckte sie sich zwischen die Lippen, zündete sie jedoch nicht an. Ihm entging nicht, wie Jamie jede seiner Bewegungen beobachtete.
    „Erinnerst du dich an Ellen Haskins?“
    Alex musste einen Moment nachdenken, doch dann hatte er ein Bild vor Augen von einem Mädchen mit großen melonenförmigen Brüsten und blond gefärbten Haaren. „Ja. Du wolltest mit ihr zum Abschlussball gehen.“
    „Und dann ist sie mit dir gegangen, du Verräter.“
    „Aber nach Hause ging sie mit dir. Bist du an dem Abend nicht zwei Fingerbreit in sie hineingekommen, Bruder?“
    Jamie lachte. „Das bin ich.“
    „Was ist mit ihr?“
    Jamies Lachen verstummte. Er ging ruhelos auf und ab. „Du wusstest, dass ich sie mag, aber du hast sie trotzdem angemacht.“
    Mist. Jamie musste nicht wissen, dass er, nachdem Ellen ihn sitzen gelassen hatte und mit Jamie abgehauen war, sich ein paar Joints besorgt und sich unter der Tribüne des Stadions von Chad Philips einen Blowjob hatte verpassen lassen.
    „Jamie, um Himmels willen.“ Wenn es etwas gab, das besprochen werden musste, dann am besten gleich, so wie sie es früher immer getan hatten. „Sie ist deine Frau. Du bist mein bester Freund. Immer noch mein bester Freund. Die Highschool ist schon lange her.“

    Jamie blieb stehen und wurde ganz still. Dann drehte er sich schnell um und schaute Alex an. Die Freude auf seinem Gesicht war unübersehbar. Er schluckte, das Geräusch war selbst aus ein paar Metern Entfernung zu hören. Mit zwei Schritten war er bei Alex. „Ehrlich gesagt habe ich mir darüber keine Gedanken gemacht.“
    Alex sah ihn fragend an. „Ich soll ihr nicht sagen, dass ich auch Männer mag? Puh, ich bin wirklich keiner, der seine sexuellen Vorlieben jedem erzählt, der sich nicht rechtzeitig davonmacht. Aber wenn du willst, dass ich deswegen lügen soll …“
    „Nein. Nein, nein.“ Jamie hob abwehrend die Hände. Er kam noch einen Schritt näher. „Das wäre Anne sowieso egal.“
    „Okay, Kumpel. Jetzt beruhige dich erst einmal. Was zum Teufel ist denn mit dir los?“ Alex beobachtete ihn misstrauisch. Wider besseres Wissen packte er Jamie dann am Oberarm. „Hör auf, hier herumzutänzeln, als wären wir auf dem Debütantenball, und spuck’s endlich aus.“
    „Du bist auch mein bester Freund“, sagte Jamie.
    „Ach ja? Und?“
    Jamie wurde still. Bewegungslos. Sein Oberarmmuskel zuckte einmal unter Alex’ Hand, dann erstarrte er zu Stein.
    „Ich will dich und sie zusammen sehen.“
    Keiner von ihnen lachte. Das war zwar Verbalerotik, aber kein Witz. Jamie meinte es ernst, das sah man an seinem Gesichtsausdruck.
    Sie hatten schon ein oder zwei Mal darüber gesprochen. Darüber, sich eine Frau zu teilen. Aber das war lange her, damals, als Jamie noch dachte, Alex stünde nur auf Frauen. Es war nur leeres Gerede gewesen.
    „Du willst, dass ich deine Frau ficke?“
    Er hätte sich schuldiger fühlen sollen, weil er bereits daran gedacht hatte, aber das war etwas anderes. Daran zu denken war nicht das Gleiche, wie es zu tun.
    Jamie zögerte, dann schüttelte er kaum sichtlich den Kopf. „Das vielleicht nicht. Aber andere Sachen. Wir könnten uns zusammen mit ihr beschäftigen.“
    „Ehrlich? Was zum Teufel …“ Alex ließ Jamies Arm los. Jetzt fing er an, auf und ab zu gehen. Er zündete auch endlich die Zigarette an, inhalierte den Rauch bis tief in die Lunge und hielt ihn eine Weile im Mund fest, bevor er ihn ausstieß.
    „Sie will es.“
    Alex warf Jamie einen Blick über die Schulter
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