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Evernight Bd. 2 Tochter der Dämmerung

Evernight Bd. 2 Tochter der Dämmerung

Titel: Evernight Bd. 2 Tochter der Dämmerung
Autoren: Claudia Gray
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»Das bedeutet, dass sie auf Rache sinnt. Und das wiederum heißt, dass wir sofort alle aufbrechen müssen. Praktisch ab sofort steht diese Abteilung unter Abriegelung. Nach dieser Aktion werden wir lange Zeit im Untergrund bleiben müssen. Raquel, wenn du nach Hause fahren möchtest, dann können wir dir fürs Erste ein bisschen Geld geben. Danach musst du dich dann selbst durchschlagen.«
    »Nach Hause?« Raquel war sofort aufgesprungen. »Sind Sie denn verrückt geworden?«
    »Raquel?«, fragte ich. »Was meinst du?«
    »All dieses Böse in der Welt … diese Vampire und Geister, all dieser Abschaum, der unsere Leben für immer zerstören kann. Und es gibt die Möglichkeit, dagegen anzukämpfen!« Sie machte eine Geste in den Raum hinein, und die Decke um ihre Schultern bauschte sich hinter ihr wie der Umhang einer Superheldin. »Und ich soll wieder nach Boston zurückkehren, auf der Couch meiner Schwester schlafen und ignorieren, was in meinem eigenen Heim abläuft? Das Böse da draußen ignorieren? Auf keinen Fall. Ich will zum Schwarzen Kreuz gehören.«
    Eduardo schüttelte den Kopf. »Wir nehmen keine Anfänger.«
    »Jeder ist mal ein Anfänger gewesen«, betonte Kate. »Du hast selbst gesagt, dass wir frisches Blut brauchen.«
    Mein Magen knurrte. Wann würde ich das nächste Mal Blut trinken können?
    Raquel blickte von einem zum anderen, und ihr Gesicht war voller Hoffnung. »Ich wollte diesen Sommer sowieso nicht nach Hause. Es ist nicht so, dass ihr einen Keil in eine große, glückliche Familie treibt, glaubt mir. Ich muss ohnehin irgendwo anders hin. Und das, wogegen ihr kämpft … Ich habe mein ganzes Leben lang auf diese Schlacht gewartet. Gebt mir doch die Chance. Ich werde mich beweisen.«
    Dana grinste. »Ich glaube, das Schwarze Kreuz hat eine neue Kämpferin.«
    Die meisten Leute sahen zufrieden aus, aber Eduardos Gesicht blieb ernst. »Du wirst sehr hart trainieren müssen. Es ist schwierig, und es ist gefährlich. Die meisten Jäger beim Schwarzen Kreuz leben nicht so lange wie Hideo Watanabe; die meisten schaffen es nicht einmal, so alt wie ich zu werden. Du wirst alles aufgeben müssen. Nichts als totale Hingabe ist akzeptabel.«
    Raquel erwiderte: »Ich bin dabei. Voll und ganz. Von dieser Sekunde an.« Dann drehte sie sich zu mir um. »Bianca?«
    Ich? Beim Schwarzen Kreuz eintreten? Ich konnte keine Vampirjägerin werden; ich war eine Vampirin. Eine Art Vampirin jedenfalls - genug für praktisch alle im Raum, sich auf der Stelle auf mich zu stürzen, wenn sie die Wahrheit erfahren würden.
    Ich sah zu Lucas und war mir sicher, dass er irgendeinen Ausweg wüsste. Stattdessen aber erblickte ich bei ihm nur Sorge. Offenkundig begriff er das Problem, aber mindestens genauso offenkundig stand das Schwarze Kreuz kurz vor einer Abriegelung, womit alle Pläne, gemeinsam davonzulaufen, zunichtegemacht würden. Wir saßen in der Falle.
    »Ich weiß, dass es schwer für dich ist, Bianca«, sagte Kate. »Du hast lange Zeit geglaubt, dass sie deine wahren Eltern wären, und ich kann mir vorstellen, was für Lügengeschichten sie dir über das Schwarze Kreuz erzählt haben. Aber jetzt kennst du ja die Wahrheit. Du hast Mut bewiesen. Und um ehrlich zu sein, bin ich es leid, dass Lucas ständig abhaut. Wir brauchen ihn bei uns.« Sie versuchte zu lächeln. »Und das bedeutet, dass wir dich brauchen.«
    »Komm schon, Bianca!« Raquel konnte ihre Aufregung kaum zügeln. Für sie war das ein großes Abenteuer und ein Ausweg aus all ihren Problemen. »Bist du dabei?«
    Ich konnte sonst nirgendwohin. Und wenigstens wäre ich bei Lucas - und wenn wir zusammenblieben, würde es auch immer Hoffnung geben.
    »Ja.« Ich sah Lucas an, während er meine Hand nahm. »Ich bin dabei.«

 
     
    1. Auflage
    Copyright © der Originalausgabe 2009 by Amy Vincent
    Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2010 by Penhaligon Verlag
in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München
Schriftzug: © Sarah Jane Coleman
Redaktion: Werner Bauer
Lektorat: Holger Kappel
Herstellung: sam
    eISBN : 978-3-641-04651-4
     
    www.penhaligon.de
    www.randomhouse.de
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