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Eulenspiegel

Eulenspiegel

Titel: Eulenspiegel
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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einen Hinweis darauf eingebaut: Die Meinung über den holländischen Investor Postma scheint nicht ungeteilt zu sein; s. Leserbriefe.
    Der erste Brief war von einem Hans Eckel, der sich darüber empörte, daß man Postmas schmutziges Geld annehmen wollte, wo doch jeder wußte, daß der Mann mehrere Bordelle und Saunaclubs betrieb.
    Der zweite Brief kam von einer Frau, die in einem der Puffs gearbeitet hatte: Ich kenne diesen Mann und seine Methoden, und ich weiß, daß er auch vor Menschenhandel und Kinderprostitution nicht Halt machen würde (Name ist der Redaktion bekannt).

    Einen großen Teil des Wochenendes verbrachten sie im Haus Schmithausen. Dort gab es im ersten Stock den Saal, in dem der Festakt stattfinden sollte, und im Erdgeschoß das ›Biedermeierzimmer‹, das für kleine Veranstaltungen genutzt wurde. Die anderen drei Räume waren Büros der Euregio.
    Sie waren sich sofort einig, Toppe hätte es nicht zu sagen brauchen. »Also, Wim, du lockst ihn ins Biedermeierzimmer.«
    Der Raum war perfekt. Er hatte nur eine Tür und zwei große französische Fenster, hinter deren burgunderfarbenen Samtportalen sich zwei Leute unbemerkt verstekken konnten.
    »Du und ich?« fragte Lowenstijn.
    »Wer sonst?« meinte Toppe mit düsterem Lächeln.
    Sie brauchten keinen Plan zu zeichnen, der Grundriß war denkbar einfach, und die Postierung der Schupos ergab sich von selbst.
    Van Appeldorn erteilte Flintrop die Anweisung, ab 18 Uhr jeden ins Gebäude zu lassen, aber niemanden mehr hinaus, ohne daß Toppe oder er das persönlich genehmigt hatten.

    Am Sonntag abend, es war schon fast elf Uhr, fiel Toppe ein, daß sie etwas Wichtiges vergessen hatten. Als er umgehend den Vereinsvorsitzenden anrief, wirkte der zum ersten Mal leicht ungehalten. Bisher hatte er gut mitgearbeitet, schien sogar ein wenig stolz auf seine Rolle gewesen zu sein.
    »Aber natürlich müssen wir wenigstens Sekt ausschenken!«
    »Dann soll der Partyservice den um 17 Uhr anliefern und sofort wieder abfahren. Ich will nicht, daß diese Leute da rumscharwenzeln.«
    »Das geht doch nicht. Wie sollen wir den Sekt denn über zwei Stunden lang kühlen?«
    »Ihnen wird sicher etwas einfallen. Ich verlasse mich auf Sie.«
    Der Mann gab sich geschlagen. »Sie sind aber ein ganz Hundertprozentiger.«
    »Hundert Prozent reichen bei Eulenspiegel nicht. Wir müssen mindestens zweihundert bringen.«

27
    Toppe litt still vor sich hin.
    Astrid hatte sich den Montag nachmittag frei genommen und Toppe zu seiner Operation gefahren. Die hatte er, für seine Verhältnisse, außerordentlich tapfer überstanden. Auf der Rückfahrt hatte er sogar Witze gerissen und behauptet, das Ganze sei doch wirklich ein Klacks, und er verstünde gar nicht, wieso manche Männer so ein Theater darum machten.
    Aber jetzt, zwei Stunden später, ließ so langsam die Betäubung nach, und es fing an, gemein weh zu tun.
    Mit weit gespreizten Beinen saß er in seinem Lieblingssessel. Astrid hatte ihm zwei Eisbeutel gebracht und sich zum Händchenhalten neben ihn gesetzt, aber er hatte behauptet, er wolle ein wenig schlafen. Wenn es ihm schlecht ging, war er schon immer am liebsten allein gewesen. Sie war dann zu Gabi in die Küche gegangen.
    Die beiden Frauen tranken Tee und plauderten gemütlich.
    »Wann fängst du denn jetzt in Goch an?« fragte Gabi.
    »Im Januar, aber eigentlich habe ich das Gefühl, ich arbeite schon da. Die Chefin will, daß ich die ganze Vorbereitung mitgestalte. Wenn wir nicht gerade Eulenspiegel am Hals hätten, wäre ich wahrscheinlich kaum noch im Präsidium. Vor ein paar Tagen kam sie wieder mit einer neuen Idee. Die Frau hat ein Tempo am Leib, da bleibt dir die Luft weg! Sie hat mich gefragt, ob ich, wenn das Dezernat in Goch in Schwung gekommen ist, nicht Lust hätte, Psychologie zu studieren. Bei dem Mangel an Polizeipsychologen würde ich vermutlich sogar das ganze Studium finanziert kriegen, meinte sie.«
    »Und was hast du gesagt?«
    »Noch nichts, aber reizen tät’s mich schon.«
    Gabi verschränkte die Hände im Nacken und lächelte versonnen. »Ich habe im Augenblick ganz andere Sachen im Kopf.« Sie betrachtete bewundernd Astrids Busen. »Ich glaube, ich kaufe mir auch so ein Ding. Henry steht auf so was. Sind die eigentlich teuer?«
    Astrid verstand kein Wort. »Ist wer teuer?«
    »Na, diese Push-up Bras, diese Wonderdinger.«
    »Ich habe keine Ahnung. Ich trage doch so gut wie nie einen BH.«
    Gabi guckte ungläubig. »Dann muß deine Bluse eingelaufen
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