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Ethik: Grundwissen Philosophie

Ethik: Grundwissen Philosophie

Titel: Ethik: Grundwissen Philosophie
Autoren: Detlef Horster
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Nida-Rümelin (politische Ethik und Tierethik), Herlinde Pauer-Studer (Ethik und Geschlechterdifferenz), Angelika Krebs und Anton Leist (ökologische Ethik), Bernhard Irrgang (Genethik), Bettina Schöne-Seifert (Medizinethik), Konrad Ott (Technik und Ethik).
    j) Die Objektivität von Werten und Normen: Moralischer Realismus
    Ernst, Gerhard:
Die Objektivität der Moral
, Paderborn 2008
    Halbig, Christoph:
Praktische Gründe und die Realität der Moral
, Frankfurt/M. 2007
    Schaber, Peter:
Moralischer Realismus
, Freiburg/München 1997 Diese drei Bücher sind wohl die einzigen umfassenden neueren Darstellungen des moralischen Realismus beziehungsweise Objektivismus im deutschen Sprachraum.

[136]
Schlüsselbegriffe
    Böse
    Das radikal Böse ist nach Kant und Arendt die Schaffung einer radikal anderen Welt- und Moralordnung mit Umkehrung der Werte.
    Common Sense
    Siehe Moral Sense .
    Deontologie
    »deon« (gr.) = Pflicht. Ein an Pflichten orientiertes moralisches Handeln. In der monistischen Deontologie wird die Pflicht aus einem einzigen zugrunde liegenden Prinzip abgeleitet. Vertreter der pluralistischen Deontologie gehen davon aus, dass die Pflichten nicht auf ein einziges Prinzip rückführbar sind, sondern auf verschiedene, bei William D. Ross auf die Prima-facie-Pflichten.
    Doppelte Kontingenz
    Ein Begriff im Kontext der funktionalistischen Moraltheorie. Jeder Mensch hat unendlich viele Möglichkeiten des Handelns, die nicht zwingend sind. Treten sich zwei Menschen gegenüber, verdoppelt sich die Kontingenz und die Koordination der Interaktion wird höchst unwahrscheinlich.
    Empörung
    Siehe Schuld .
    Ethik
    Der Begriff wird in dreierlei Hinsicht verwendet. 1. Synonymität von Ethik und Moral: »ethos« (gr.) bedeutet Brauch, Sitte; ebenso »mos, moris« (lat.), woher der Begriff »Moral« stammt. 2. Der Begriff »Ethik« richtet sich auf die Suche nach dem geglückten und gelungenen Leben, während »Moral« die Regeln für die Interaktion umfasst. 3. Ethik ist die Wissenschaft von der Moral, also die Moralphilosophie.
    Freiheit
    (im Verhältnis zum kategorischen Imperativ) Der Mensch ist qua seiner Vernunft frei von Naturgesetzen und kann so den kategorischen Imperativ allererst denken. Der kategorische Imperativ garantiert und stabilisiert die menschliche Freiheit.
    [137] Funktionalitätstheorie
    Die Moral hat die Funktion, die gelingende Interaktion in der Gesellschaft zu garantieren.
    Gewissen
    Die innere Instanz, die jemandem Auskunft über sein richtiges oder falsches moralisches Verhalten gibt. Beim Verstoß gegen rechtliche Normen hingegen gibt es eine äußere Instanz, den Staat mit seiner Sanktionsgewalt.
    Gut
    Lässt sich nach Moore nicht definieren, wohl aber das Gute. Wir können das Gute als das »zum Wohl der Menschen Beitragende« definieren.
    Hedonismus
    Eine normative Ethik, die eine Handlung dann als gut und richtig bewertet, wenn dadurch Lust und Genuss vermehrt werden.
    Ideologie
    Tritt in totalitären Regimes, wie dem Nationalsozialismus oder Stalinismus, an die Stelle der Moral.
    Kategorischer Imperativ
    In der Formulierung, wie sie in Kants
Kritik der praktischen Vernunft
vorliegt: »Handle so, daß die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne.« »Kategorisch« heißt unbedingt gebietend, im Gegensatz zu hypothetisch. Ein hypothetischer Imperativ ist an eine Folge geknüpft. Die Goldene Regel ist ein hypothetischer Imperativ: »Was ihr von anderen erwartet, das tut ebenso auch ihnen.« (Lukas 6, 31) Man handelt moralisch, damit andere auch moralisch handeln.
    Konsilium
    In einer moralischen Entscheidungssituation gibt es oft mehrere Entscheidungsträger. Das können bei einem selbst nicht entscheidungs- und handlungsfähigen komatösen Patienten die Angehörigen, Pfleger, Ärzte sein. Da sie alle eine Entscheidung zu treffen haben, mit der sie leben müssen, bilden sie ein Konsilium, einen Rat.
    Konvention
    Siehe Tradition .
    Materiale Wertethik
    Vertreten durch Max Scheler und Nicolai Hartmann. Sie sind der Auffassung, dass Werte materiale Qualitäten sind, die unabhängig davon sind, ob jemand sie als wertvoll erachtet oder nicht. Sie sind objektiv.
    [138] Metaethik
    Wird im Gegensatz zur normativen Ethik gesehen. Die Metaethik hat die Aufgabe, die normativen Ethiken zu klassifizieren. Weiter fragt man auf diesem Gebiet, was Moral eigentlich ist, ob moralische Regeln universell oder kulturabhängig sind, ob sie objektiv oder
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