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Eternal - Die Vampire von Clare Point

Eternal - Die Vampire von Clare Point

Titel: Eternal - Die Vampire von Clare Point
Autoren: V. K. Forrest
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bewegt. Er stand einfach nur da und runzelte die Stirn. Sie machte es ihm nicht zum Vorwurf, dass er schlechte Laune hatte. Umgekehrt wäre sie fuchsteufelswild geworden, wenn er an
ihrem
Tatort aufgetaucht wäre.
    Sie wandte ihre volle Aufmerksamkeit wieder ihrem Onkel zu und holte betont langsam einen kleinen Notizblock und einen Stift aus einer Tasche ihres Blazers. Der Agent klappte sein Handy auf und entfernte sich ein paar Schritte.
    Fia wurde amtlich. »Lass uns ganz von vorn anfangen, Chief Kahill.«
Onkel Sean, beantworte einfach die Fragen, die ich dir laut stelle, und zwar ebenfalls laut.
»Wer hat die Leiche gefunden?«
    Ich … ich werde es versuchen.
»Einer meiner Polizisten. Seine … Bobbys Frau rief etwa um sechs Uhr heute Morgen an. Sie sagte, Bobby habe sie gestern Abend um sieben angerufen. Er werde bis spätabends arbeiten. Aber er ist überhaupt nicht nach Hause gekommen.«
Du kennst Bobby. Er geht dienstagsabends gern zu Mary. Sie treffen sich jede Woche. Aber dort ist er gestern nicht angekommen. Ich habe das überprüft.
»Deshalb habe ich Streifenpolizist Mahon Kahill hinübergeschickt.«
    »Hast du Streifenpolizist Kahill gleich nach dem Anruf um sechs Uhr morgens zum Postamt geschickt?«
    »Ja, habe ich, damit er nach Bobby sieht.«
Ich hatte ja keine Ahnung. Ich dachte, der Narr hätte sich betrunken und sei eingeschlafen oder so was in der Art. Dass er seine Verabredung mit Mary verpasst hat.
    Wieder hörte Fia den Gedanken ihres Onkels an, wie aufgeregt er war.
    Wenn … wenn ich das gewusst hätte, hätte ich doch nie den Jungen geschickt. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich wusste nichts. Nicht einmal, wo ich nach dem Kopf suchen sollte.
    Nach dem Kopf suchen?
    Sie umfasste den Stift fester. Sie hörte den Agenten aus Baltimore in scharfem Ton telefonieren. Aber er war noch immer nah genug, um das Gespräch zwischen ihr und ihrem Onkel mitzuhören. Sie musste vorsichtig sein.
    Nach dem Kopf suchen?
Sie konnte den Gedanken nicht abschütteln.
    Fia hatte ganz vergessen, welche Herausforderung es war, ein Gespräch nach Art der Menschen zu führen und gleichzeitig telepathisch mit einem anderen Vampir zu kommunizieren.
    »Und … und was hat Streifenpolizist Kahill nach eigener Aussage entdeckt, als er kam, um nach dem Toten zu sehen? Ich nehme doch an, dass er es über Funk durchgegeben hat«, sagte sie.
Natürlich war Bobby enthauptet worden. Das war schließlich die einzige Möglichkeit, einen Vampir zu töten. Aber sein Kopf fehlte? Warum war das ihrem Büro nicht mitgeteilt worden? Und wo war Bobbys Kopf?
    »Du willst sicher sehen, wo es passiert ist, nicht wahr?« Sean zeigte quer durch die Halle nach hinten.
Ich wusste nicht, was ich tun sollte, Fee. Ich wusste nicht mal, wo ich anfangen sollte. Seine Frau war so durcheinander. Mary auch. Das waren die schlimmsten Besuche, die ich in vierhundert Jahren habe machen müssen.
    »Ja, sehen wir’s uns an«, stimmte Fia zu. »Aber ich brauche noch deine volle Aussage. Ich kann sie aber auch später auf der Wache aufnehmen.« Sie sah zu der offenen Tür hinüber. »Im Hinterzimmer?«
    »Hier entlang. Die Hintertür auf die Seitenstraße war nicht verschlossen. Jeder hätte hereinkommen können. Nicht, dass Türschlösser …«
    Sei vorsichtig mit dem, was du sagst, Onkel Sean. Der Mensch hört uns zu,
warnte Fia.
    »Nicht, dass Türschlösser ein großes Hindernis darstellen. Nicht heutzutage. Heutzutage nicht mehr«, stammelte Sean.
    »Das meinen Sie nicht ernst«, bellte der Agent aus Baltimore in sein Handy.
    Fia blickte über die Schulter zu dem Ian-Verschnitt zurück, während sie mit ihrem Onkel in den großen, offenen Briefsortierraum ging. Sie blieb abrupt stehen, als ihr der Geruch von verbranntem Fleisch in die Nase stieg und sie die Erinnerung wieder traf. Bobby war wirklich tot. Ihr Magen machte einen Purzelbaum.
Ach, Bobby …
    Auf dem Boden war ein großer verkohlter Fleck. Schwärzlicher Glibber bildete dort noch immer ein matschiges Konglomerat aus Blut, Sehnen, Muskeln und Bändern – alles geschmolzen, verbrannt und klebrig. Eine gallertartige Masse aus etwas, das wahrscheinlich einmal Bauchfett gewesen war, hatte sich auf dem Boden zu einem transparenten Klecks gesammelt.
    »Wir wussten nicht, ob wir das sauber machen sollten. Wir wussten es nicht«, entschuldigte sich ihr Onkel.
    Fia tätschelte seinen Arm und dachte, dass alten Männern so etwas erspart bleiben sollte. Ihr Blick schweifte über die
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