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Eternal - Die Vampire von Clare Point

Eternal - Die Vampire von Clare Point

Titel: Eternal - Die Vampire von Clare Point
Autoren: V. K. Forrest
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er zu den Leuten ihres Onkels?
    Onkel Sean blickte nach rechts. Fia atmete tief ein. Sie konnte ihn riechen. Ein Mensch! Ein Fremder. Sie sah ihn durch die Tür am rückwärtigen Ende der Lobby kommen. Schnell schickte sie ihrem Onkel einen Blick.
Wer?
    Ihre telepathischen Fähigkeiten waren eingerostet. Sie bediente sich ihrer kaum, nicht einmal, wenn sie hier in der Stadt war. Es erschien ihr einfach unpassend im 21.Jahrhundert.
    »Special Agent Duncan«, verkündete Sean Kahill in offiziellem Ton. »Das ist meine Nichte. Ich habe Ihnen von ihr erzählt. Ja, das habe ich.«
    Es war mehr das Gesicht als der Name, das Fia aus dem Gleichgewicht brachte. Für einen Moment fühlte sie sich wie im freien Fall.
    Er sah gut aus, ganz klassisch: hohe Wangenknochen, Patriziernase und sinnliche Lippen. Sein sandfarbenes Haar trug er nicht mehr schulterlang; doch seine Farbe hatte sie nicht vergessen. Nicht vergessen können. Es waren dennoch diese grünen Augen, die ihr Herz aufwühlten. Ihren Verstand. Und jedes bisschen Hass, das sie aufbringen konnte.
    Selbst in seinem maßgeschneiderten anthrazitgrauen Anzug sah er aus, als käme er geradewegs aus den Highlands des 16.Jahrhunderts spaziert.
    Fia gab sich einen Ruck. Sie bemühte sich, sich im Kopf ihres Onkels Gehör zu verschaffen. Ein jahrhundertealter Überlebensinstinkt ergriff Besitz von ihr. In einer Situation wie dieser galt es, den Schein zu wahren.
Special Agent Duncan? Onkel Sean, was redest du da? Wer ist das? Warum ähnelt er so verteufelt –
    »Eine … Verwechslung, denke ich. Ein Irrtum in der Zuständigkeit«, sagte Sean in einem sonderbaren, nur vage offiziellen Ton.
Tut mir leid, mein Mädchen. Ich weiß nicht, warum er ihm so ähnlich sieht. Ich habe ja versucht, dich vor ihm zu warnen. Ich habe die Nummer angerufen, die deine Mutter mir gegeben hat.
    »Special Agent Kahill, Außendienststelle Philadelphia.« Während Fia versuchte, gleichzeitig auf mehreren Ebenen zu kommunizieren, streckte sie dem Fremden die Hand hin. Sie konnte den Blick nicht von ihm abwenden, konnte kaum atmen.
    Ian,
dachte sie und fühlte ein Schluchzen in ihrer Kehle aufsteigen.
    Nein, natürlich nicht.
Sie unterdrückte es.
Das war ja lächerlich. Ian war seit Jahrhunderten tot.
    Sie fasste sich wieder.
Onkel Sean, das ist zu riskant. Dieser Mann kann nicht hierbleiben. Er bringt uns alle in Gefahr.
    »Special Agent Kahill.« Der Mann, der sich ebenfalls Duncan nannte, hatte einen festen Händedruck. »Chief Kahill hat mir schon gesagt, dass Sie kommen.« Er ließ widerstrebend ihre Hand los. Sein Ton war kurz angebunden, herausfordernd. »Es tut mir leid, dass Sie umsonst so weit gefahren sind. Ich verstehe ja, dass Sie sich selbst darum kümmern wollen, weil Sie mit dem Verstorbenen und dem Chief verwandt sind, aber die Zuständigkeit von Baltimore …«
    Sie schnitt ihm das Wort ab. »Ich wurde von der Außendienststelle Philadelphia damit beauftragt, hier zu ermitteln, Special Agent Duncan.« Ihr Ton war noch forscher als seiner. Sie musste ihn so schnell wie möglich loswerden.
    »
Baltimore
ist hier zuständig.« Er wiederholte es noch einmal, als ob er sie für zu dumm hielt, es beim ersten Mal verstanden zu haben.
    Es war Ians Stimme und auch wieder nicht. Das Nuscheln der Highlands fehlte. An seine Stelle war eine autoritäre amerikanische Feindseligkeit getreten.
    »Die Zuständigkeiten sind mir durchaus geläufig«, erwiderte sie. Sie war nun wieder ganz in ihrem Element, denn sie wusste, dass sie die Oberhand behalten würde.
    Hast du die falsche Nummer angerufen, Onkel Sean? Weiß Onkel Bill, dass dieser Idiot hier ist? Onkel Bills Büro hat meinen Boss angerufen.
»Der Fehler muss in Ihrer Dienststelle passiert sein.« Fia ließ den Agenten nicht eine Sekunde aus den Augen. Sie schenkte ihm ihr schönstes herablassendes Lächeln. »Ich schlage vor, Sie rufen in Ihrem Büro an und finden heraus, wer das verpatzt hat. Es wurde so abgesprochen, bevor ich Philadelphia verlassen habe. Ich glaube, das Büro von Senator Malley hat das veranlasst.«
    Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Wen ich anrufen sollte.
Die Gedanken ihres Onkels zitterten förmlich vor Emotion.
Gair sagte, dass wir das nicht intern regeln können. Nicht, wenn Bobby tot im Postamt liegt. Ein Bundesgebäude und das alles. Gair sagte, dass wir das Risiko eingehen müssen.
Sean presste den Handballen aufs Brustbein.
Jesus, ich habe Sodbrennen.
    Special Agent Duncan hatte sich keinen Millimeter
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