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Eternal - Die Vampire von Clare Point

Eternal - Die Vampire von Clare Point

Titel: Eternal - Die Vampire von Clare Point
Autoren: V. K. Forrest
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als sie durch den Wald stürmte, während ihr Äste das Gesicht zerkratzten und an ihrem Haar zerrten.
    Die Zeit schien an Tempo zuzulegen, sie schien Fia fast zu überholen, während sich die Ereignisse abspulten.
    Fia beobachtete, wie Kaleigh den Pfad und ihre beiden Freundinnen verließ. Sie sah den schlaksigen jungen Mann in dem Kapuzensweatshirt neben dem Lagerfeuer warten. Kaleigh warf sich unter gestammelten Entschuldigungen in Dereks Arme. Erklärte ihm ihre Liebe. Er umarmte sie, und sie küssten sich. Sie wirkten wie ein Gewirr aus Extremitäten, die nicht sehr viel Erfahrung in diesen Dingen hatten.
    Erst als die beiden anderen Jungen aus der Dunkelheit in den Lichtschein des Lagerfeuers traten, begriffen Fia und Kaleigh, dass etwas nicht stimmte. Es war für beide ein Augenblick zu spät.
     
    Die kapuzenverhüllten Mitglieder des Hohen Rates umstanden die alte Tafel, die Dolche in ihren Händen.
    »Dies sind ungewöhnliche Umstände«, sprach Gair ernst. »Es entspricht nicht dem üblichen Vorgehen. Ich kann mich noch nicht entschließen, zur
aonta
aufzurufen.«
    »Wir können nicht warten«, erwiderte ein junger Mann, dessen Gesicht unter der Kapuze im Dunkeln blieb.
    »Aber Fia ist nicht hier. Sie sollte dabei sein, wenn wir …«
    »Sie weiß, dass sich der Generalrat heute Nacht trifft«, unterbrach der andere. »Sie weiß, dass eine Versammlung des Hohen Rats jederzeit vom Generalrat anberaumt werden kann. Sie hat wieder mal Besseres zu tun. Sie ist wieder mal nicht da, wo sie sein sollte.«
    »Du solltest zur Abstimmung aufrufen«, pflichtete eine ältere Frau leise bei. »Er hat recht. Sie hatte ihre Chance. Zu viele Chancen, wenn ihr mich fragt.«
    Gair musterte die Kapuzengestalten um sich. Seine Lebensaufgabe war es, alle um diesen Tisch und alle, die in dieser Stadt jetzt schliefen, zu beschützen. Er wusste, dass er niemanden bevorzugen durfte, nicht einmal seine geliebte Enkeltochter, die immer schon einen besonderen Platz in seinem Herzen eingenommen hatte. Es oblag ihm ebenso zu tun, wozu ihn die, die von ihm abhingen, aufforderten.
    »Alter Mann, warum zögerst du?«, fragte der junge Mann. »Ruf zur
aonta
auf. Wenn es nicht sein soll, werden die Dolche nicht fallen.«
    »Wenn es nicht sein soll«, murmelte ein anderer. »Das wird aber nicht eintreten.«
    »Wir müssen zuschlagen, bevor es zu spät ist. Du hast unseren Bericht gehört. Er weiß mehr, als er zugibt. Wir schweben alle in Gefahr!«
    »In Gefahr«, wiederholten die anderen. »In Gefahr.«
    »Eine
aonta!
«
    »Eine
aonta!
«, verlangten die Ratsmitglieder.
    Gair senkte den Kopf. Vielleicht wurde er langsam zu alt, um dem Clan als sein Führer zu dienen. Zu viele Jahre. Zu viel Trauer. Das machte ihn schwach. »Die
aonta
also«, sagte er leise.
    Die zehn anwesenden Ratsmitglieder erhoben ihre Dolche, und die Schiffsglocke am anderen Ende des Raums läutete wütend dazu, als hätte sie einen eigenen Willen. In diesem Augenblick wusste Gair, dass er einen Fehler gemacht hatte. Er hatte zugelassen, dass die Ängste seines Clans in einem Raum die Oberhand gewannen, in dem immer Logik und Gerechtigkeit an erster Stelle gestanden hatten. Indem er die
aonta
ausrief, missachtete er das erklärte Ziel des Clans, unschuldige Menschen zu verschonen.
    Aber es war zu spät. Er konnte nicht mehr verhindern, dass die Dolche fielen. Und in einem einzigen, vereinten Hieb stießen sie sie mit der Spitze nach unten in die vernarbte Holztafel. Gair wusste, wie viele es waren, ohne hinzusehen.
    Einstimmig.
Der Mensch musste sterben.
    Es kam manchmal vor. Nicht oft, aber manchmal war es die einzige Möglichkeit, den Clan zu schützen. Am Ende, das wussten sie, würde Gott die Kerben auf beiden Seiten aufrechnen, aber jetzt, heute Nacht, war der Beschluss ergangen. Und er würde vollstreckt werden.
    »Jetzt, da er allein in den Wald geht«, rief Regan, warf die Kapuze ab und riss seinen Dolch aus der Tafel. Er entblößte seine Eckzähne. »Freunde, kommt! Wir schlagen zu!«
     
    »Halt! FBI !«, brüllte Fia, während sie weiterhetzte. Im selben Augenblick begriff Kaleigh, dass sie in Gefahr war und dass Derek und seine Freunde nicht das waren, wofür sie sich ausgaben.
    Maria und Katy schrien, als die Jungen Kaleigh bei den Schultern packten und zu Boden rissen.
    »Lauft weg!«, rief Fia Kaleighs Freundinnen zu, als sie auf die Lichtung zurannte.
    Fia konnte nicht mehr als sechzig Meter von Kaleigh und den Jungen entfernt sein, aber gefühlt kam
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