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Es darf auch mal Champagner sein

Es darf auch mal Champagner sein

Titel: Es darf auch mal Champagner sein
Autoren: Erma Bombeck
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Welch!«
    »Quatsch. Ich rede vom Essen, du Witzbold!«
    »Wie soll ich das wissen, ehe ich es auf dem Teller habe.«
    »Darum geht es ja. Mach doch einen Vorschlag.«
    »Also gut. Leber wäre zehn bei mir.«
    »Ich hasse Leber. Bei mir wäre Leber minus zwei, und das weißt du genau. Wie wär's mit Hackbraten?«
    »Hackbraten ist bei mir sechs, ohne Fleisch und mit zu viel Semmelbröseln zwei. Aber wenn du schwache Neun dafür bist, schick ich eins der Kinder zum Metzger, der bei mir ein ganz oberer Zehner ist.«
    »Könntest du nicht ausnahmsweise mal ein Neuner bei Hackbraten sein?«, stöhnte ich.
    »Da haben wir's! In 27 Ehejahren bist du nie über deine mickrige Zwei hinausgekommen, wenn ich andeutete, ich hätte ganz gern mal Leber.«
    »Schrei nicht so. Die Nachbarn brauchen es nicht zu hören, wenn wir unsere Zweier und Dreier aushandeln. Wie wär's mit einem Omelette?«
    »Klingt nach einem stabilen Achter.«
    »Also gut. Dann sind wir einer Meinung. Bloß haben wir keine Eier im Haus, ich muss also einkaufen fahren.«
    »Der Wagen ist neun. Die Batterie streikt, er springt nicht an. Damit käme das Omelette ungefähr auf vier.«
    »Schön, dann bleibt uns nur noch Erdnussbutter. Das ist entschieden eine Drei, minus eins, weil sie kalt ist. Was den Nährwert anbelangt, ist sie an sich zwei, aber plus vier, weil es kein Rest ist, und minus drei, weil sie dick macht. Das Endergebnis wäre fünf. Was meinst du dazu?«
    »Mir egal«, sagte mein Mann.
    »Darauf hab ich gewartet!«
    Es wird so viel darüber geredet, warum Ehen in die Brüche gehen; mal andersherum gefragt: Wieso halten eigentlich doch so viele?
    Manche Ehefrauen sind fürs Zeitungenaustragen zu alt, für eine Rente zu jung, zum Stehlen zu ungeschickt und zu müde für eine Affäre. Einige von ihnen sind einfach schon als Ehefrauen auf die Welt gekommen und wissen nicht, was sie sonst machen sollen. Für die Ehefrau, die an ihrem Status zweifelt: Beantworten Sie folgende einfache Fragen:
    Wenn beim Tanzen der beste Freund Ihres Mannes Sie zärtlich an sich drückt und Ihnen ins Ohr raunt: »Was tun Sie für den Rest meines Lebens?«, was antworten Sie? Wenn Sie zurückflüstern: »Auf den Mann warten, der meine Waschmaschine repariert«, sind Sie verheiratet.
    Wenn ein hoch gewachsener, dunkelhaariger, gut aussehender Unbekannter Sie bei der Hand nimmt und zum Tanz bittet, was tun Sie da? Wenn Sie einwenden: »Es geht leider nicht, meine Strumpfhose rutscht, bei der kleinsten Bewegung habe ich sie als Fessel um die Knie«, sind Sie verheiratet.
    Wenn ein Mann, der aussieht wie ihr Lieblingsfilmstar, Sie nach dem Abendkurs zu einer Tasse Kaffee einlädt, was tun Sie da? Wenn Sie sich einen Hamburger mit Zwiebeln bestellen, sind Sie verheiratet.
    Wenn ein Partylöwe Sie leicht beschickert fragt: »Haben Sie mal daran gedacht, Ihren Mann zu verlassen?«, was tun Sie da? Wenn Sie erwidern: »Nein, aber oft daran, ihn zu ermorden«, sind Sie verheiratet.
    Kein Mensch spricht heutzutage mehr von der Treue, sie ist einer der Artikel, von denen man hofft, irgendwo wäre er schon noch in ausreichender Menge vorhanden. Und wenn die Militärkapelle anstimmt »Semper fidelis« und Ihr Mann fragt: »Sie spielen unser Lied, möchtest du vielleicht tanzen?« - dann sind Sie verheiratet.

Wann wurde ich die Mutter und meine Mutter das Kind?
    Ein Atomphysiker hat es einmal ausgerechnet: Wenn eine Zwanzigjährige ein Baby bekommt, ist sie zwanzigmal so alt wie das Baby. Wenn das Baby zwanzig Jahre alt und die Mutter vierzig ist, ist sie nur doppelt so alt wie ihr Kind. Wenn das Baby sechzig ist und die Mutter achtzig, ist sie nur noch 1 ⅓ mal so alt wie ihr Sprössling. Wann wird das Baby die Mutter eingeholt haben? Ja, wann?
    Beginnt es in der Nacht, in der deine Mutter sich schlaflos im Bett wälzt und du in ihr Zimmer gehst und ihr die Bettdecke über die bloßen Arme hinaufziehst? Oder an dem Nachmittag, an dem du nervös und reizbar bist und in scharfem Ton sagst: »Wie soll ich dir denn eine Heimdauerwelle machen, wenn du nicht stillhältst? Vielleicht ist es dir egal, wie du aussiehst - mir nicht!«
    (Bei Gott, hast du da nicht eben ein Echo gehört?) Oder war es an dem Regentag, an dem du vom Supermarkt heimfuhrst und scharf bremsen musstest und dabei unwillkürlich den Arm schützend zwischen die Mutter und die Windschutzscheibe strecktest? Haben deine und ihre Blicke sich wehmütig und wissend gekreuzt?
    Die Wandlung vollzieht sich langsam, wie zwischen
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