Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Erst ich ein Stück, dann du - Sarah und die Wun

Erst ich ein Stück, dann du - Sarah und die Wun

Titel: Erst ich ein Stück, dann du - Sarah und die Wun
Autoren: P Schröder
Vom Netzwerk:
war das? Hatte da nicht eben aus den Büschen was Rosarotes hervorgeblitzt?
    Sofort machte Sarah kehrt, um etwas genauer nachzusehen.
    Und tatsächlich! Ganz oben im Hagebuttenstrauch neben dem Badezimmerfenster hing etwas Rosarotes. Sarah stellte sich auf die Zehenspitzen und fischte es heraus.
     
     
    Es war eine winzige Umhängetasche.
    Linnis Umhängetasche!

Vertauschte Wünsche
    Sarahs Herz machte einen Satz. Ihre Finger zitterten vor Aufregung, als sie auf den kleinen goldenen Schnappverschluss drückte und die Lasche umklappte. In der Tasche befanden sich ein goldener Stift und eine kleine Kladde. Sarah nahm sie heraus, schlug sie auf und entzifferte mühsam Herrn Engelberts schnörkelige Schrift.
     
     
    Wunschliste für den 23. Juni:
    Bruno Keller, Luisenstraße 15: alle Gartenbäume gegen Apfelbäume austauschen
    Lisa Sachse, Mondgasse 1: ins Flugzeug nach Neu-Delhi in Indien setzen (ihre Schwester besuchen)
    Oskar Hillebrand, Schulweg 34: Hundebaby mit Körbchen vor der Tür absetzen
     
     
    „Drei Wünsche“, murmelte Sarah. Noch einmal sah sie alle Adressen durch. Die Luisenstraße befand sich ganz in der Nähe. Vielleicht war Linni ja dort noch mit den Bäumen beschäftigt. Sarah könnte sie abpassen und sich bei ihr entschuldigen. – Und Linni würde ihr hoffentlich verzeihen.

    Sarah steckte die Kladde
    in die Tasche zurück und sauste los.
    In wenigen Minuten erreichte sie
    die Hauptstraße.
    Sie wartete an der Ampel,
    bis diese auf Grün sprang,
    und überquerte die Straße.
    Jetzt waren es nur noch ein paar Meter.

    Sarah eilte an der Apotheke und dem Elektrogeschäft vorbei und bog in die Luisenstraße ein. Das Haus mit der Nummer 15 hatte einen kleinen Vorgarten und lag auf der linken Seite.
    Sarah rannte schnurstracks darauf zu. Von Linni fehlte jede Spur, dafür bemerkte Sarah auf den Eingangsstufen vor der Haustür ein kleines Körbchen, aus dem ein helles flauschiges Etwas mit schwarzen Knopfaugen hervorlugte.
    Oje, Linni hatte sich die Wünsche auf ihrer Liste doch nicht merken können! Offenbar hatte sie alles durcheinandergeworfen. Hoffentlich hatten Herr Engelbert oder die listige Vivi nichts davon mitbekommen. Sarah musste Linni unbedingt helfen.
    Tief geduckt schlich sie auf den Hauseingang zu, schnappte sich das Körbchen und sauste zum Bürgersteig zurück.

    Dort kam ihr eine junge Frau entgegen.
    Sarah fragte sie nach dem Schulweg.
    „Das ist gleich die nächste Straße links“,
    sagte die Frau.
    „Und die Mondgasse?“,
    erkundigte sich Sarah.
    „Tut mir leid“, erwiderte die Frau,
    „aber das weiß ich leider nicht.“
     
     
    Sarah bedankte sich, drückte das Körbchen fest gegen ihre Brust und lief rasch weiter. Der kleine Hund winselte leise, doch Sarah versuchte, sich nicht davon ablenken zu lassen. Sie durfte jetzt nur an Linni denken und musste den Welpen so schnell wie möglich bei Oskar Hillebrand abliefern.
    Das Haus, in dem er wohnte, hatte drei Stockwerke. Sarah steuerte geradewegs auf die Tür zu und klingelte bei Hillebrand.
     
     
    „Spinnst du?“, zischte Linni.
    „Was machst du denn da?“

    Wie aus dem Nichts geschält, stand die Fee plötzlich hinter Sarah. „Ich wollte gerade die Birken, Buchen und Eichen hinter dem Haus in Apfelbäume verwandeln. . .“
    „Gut, dass du es noch nicht getan hast“, fiel Sarah ihr atemlos ins Wort und reichte Linni die rosarote Umhängetasche.
    „Hier, die steckte bei uns im Hagebuttenstrauch.“
    „Was?“ Linni machte große Augen. Sie öffnete die Tasche, holte die Kladde heraus und blätterte sie auf.
    „Ach, du missgestimmter Himmelschor!“, stieß sie hervor. „Der Flieger von Lisa Sachse geht in einer Viertelstunde.“
    Wusch!, machte es und Linni verschwand in einem rosa Wirbelschleier.
    Sarah war so verdattert, dass sie der Fee nicht einmal „Und bitte komm gleich wieder zurück!“ hinterherrufen konnte.

     
     
    Egal! Sarah wusste ja,
    wo sie Linni nachher finden konnte:
    bei Bruno Keller in der Luisenstraße.
    Sie stellte das Körbchen auf den Boden,
    versteckte sich
    hinter einem Mauervorsprung
    und wartete mit klopfendem Herzen.
     
     
    Es dauerte nicht lange und die Tür wurde geöffnet. Ein großer dünner Mann trat heraus und blickte sich um. „Wer ist denn da?“, fragte er ungeduldig. Er schüttelte den Kopf und wollte die Tür gerade wieder schließen, da zwängte sich ein Junge mit blondem Struwwelkopf an ihm vorbei. „Guck mal, Papa! Ein kleiner Hund!“, rief er, machte einen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher