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Erst ich ein Stück, dann du! 3 Schulgeschichten: Themenband 3 (German Edition)

Erst ich ein Stück, dann du! 3 Schulgeschichten: Themenband 3 (German Edition)

Titel: Erst ich ein Stück, dann du! 3 Schulgeschichten: Themenband 3 (German Edition)
Autoren: Patricia Schröder
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lachen.
    „Mann, hast du mich erschreckt!“, stöhnte er.
    Badak klappte das Visier hoch und blitzte seinen Freund mit leuchtenden Augen an. „Tut mir leid“, sagte er. „Burgfräuleins erschrecken ist wirklich nicht die feine Art.“

    „Hör bloß auf mit dem Quatsch“, erwiderte Melf. „Ich bin kein Burgfräulein.“
    „Ach, wieso denn nicht?“, meinte Badak und verzog den Mund zu einem breiten Grinsen. „Pass auf, ich zeig dir mal was“, fuhr er fort. „Ist nämlich echt cool hier.“ Dann drehte er sich um und tauchte klappernd und quietschend wieder in die Dunkelheit ein.
    „He!“, rief Melf. „Warte mal!
    Das geht nicht!
    Wir müssen den anderen aufmachen!“
    „Tun wir doch“, sagte Badaks Stimme.
    „Später.“
    Melf beeilte sich, seinem Freund hinterherzukommen. „Aber sie denken, dass dir etwas zugestoßen ist“, rief er in die Dunkelheit hinein. „Können wir nicht erst mal einen Weg ins Erdgeschoss suchen? Irgendwo muss doch eine Treppe sein.“
    „Ja“, sagte Badak. „Und jetzt komm.“
    Im nächsten Moment knallte Melf mit voller Wucht gegen die Rüstung. Badak verlor das Gleichgewicht und stürzte polternd zu Boden.
    „Auuuaaah!“, jaulte er los. „Jetzt ist mir wirklich was zugestoßen.“
    „Entschuldigung“, sagte Melf. „Aber es ist so verdammt dunkel hier.“
    „Es gibt keine Fenster“, stöhnte Badak. „Und jetzt hilf mir mal hoch.“

    Das war allerdings gar nicht so einfach. Badak konnte sich nämlich kaum in der steifen Rüstung bewegen. Außerdem war sie so scharfkantig, dass Melf nicht richtig zupacken konnte, ohne sich zu verletzen.
    „Mach die Türen auf“, sagte Badak.
    „Dann fällt wenigstens
    etwas Licht in den Gang.“
    Melf dachte an das Schlossgespenst
    und die Riesenspinne.
    Er zögerte.
    Doch was blieb ihm anderes übrig, als Badaks Vorschlag zu folgen? Er konnte seinen Freund schließlich nicht einfach auf dem Boden liegen lassen.

    Auf wackelweichen Beinen tappte er zur ersten Tür. Sie hob sich nur durch ein etwas brauneres Dunkelschwarz vom schwarzen Dunkelschwarz der groben Steinwände ab.
    Melf tastete nach der Klinke.
    Die Tür sprang auf.
    Das Licht aus dem Raum
    fiel direkt auf Badak.
    Er lag flach auf dem Rücken mitten im Gang. „Das da ist eine Schlafkammer“, erzählte er.
    „Hast du dir etwa alle Zimmer angeguckt?“, fragte Melf erstaunt.
    Badak schüttelte den Kopf und das Visier klappte herunter. „Nicht alle.“
    Melf bückte sich über ihn und schob das Visier wieder hoch.
    „Im nächsten Zimmer hängen tolle Kleider“, sagte Badak und grinste. „Such dir eins aus, Burgfräulein. Dann befreie ich dich aus dem schwarzen Schloss und wir können heiraten.“

    „Du bist echt doof“, knurrte Melf.
    „Wieso ich?“, fragte Badak.
    „Du hast doch Leonies Rock angezogen.“
    Die Jungen sahen sich an und plötzlich lachten sie los. „Fühlt sich übrigens gar nicht so schlecht an, dieser Rock“, meinte Melf, nachdem er sich wieder eingekriegt hatte.
    „Na, dann mal los“, sagte Badak.
    Melf öffnete die Tür und spazierte in einen kleinen Raum, der bis unter die Decke mit prächtigen Kleidern, Hüten und Schleiern vollgestopft war.
    Er suchte ein violettes Tüllkleid heraus und schlüpfte hinein. Es war etwas zu lang und der Ausschnitt
hing ein wenig herunter, aber sonst passte es perfekt. Melf setzte sich noch einen gelben Spitzhut mit einer orangefarbenen Schleppe auf den Kopf und trat in den Gang zurück. Badak lag noch immer flach am Boden. „Oh, wunderschöne Frau“, gickerte er. „Wollen Sie mich heiraten?“
    Melf machte einen Knicks.
    „Nur über meine Leiche“, sagte er.
    „Gut“, lachte Badak.
    „Dann lassen Sie bitte die Gäste herein.
    Wenn du die dritte Tür auf der anderen Seite aufmachst, siehst du die Treppe, die nach unten führt“, fügte er zwinkernd hinzu.
    „Mann, warum sagst du das denn nicht gleich?“, stöhnte Melf, stürzte auf die Tür zu und riss sie auf. Sie führte in einen weiteren Gang, der jedoch zu einer Längsseite hin offen war und von dort aus führte eine breite Treppe in eine große Halle.

    Melf raste hinunter.
    In dem großen Portal
    steckte ein Schlüssel.
    Melf drehte ihn herum.
    „Na endlich!“, schallte ihm die Stimme
    von Frau Blume entgegen.

    Wenige Sekunden später hallte die Eingangshalle von den Stimmen der Kinder und der beiden Lehrer wider. Alle plapperten durcheinander.
    „Wo ist Badak?“, fragte Herr Adel.
    „Was ist passiert?“, erkundigte sich
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