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Erst ich ein Stück, dann du! 3 Schulgeschichten: Themenband 3 (German Edition)

Erst ich ein Stück, dann du! 3 Schulgeschichten: Themenband 3 (German Edition)

Titel: Erst ich ein Stück, dann du! 3 Schulgeschichten: Themenband 3 (German Edition)
Autoren: Patricia Schröder
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sie schließlich. „Du versuchst es einfach, ja? Und wenn es schlimmer wird, sagst du Herrn Ringels Bescheid. Er kann mich jederzeit übers Handy erreichen. In Ordnung?“
    Merle presste die Lippen zusammen
    und nickte.
    Sie wollte tapfer sein.
    Mamas Gespräch mit dem Chef
    war bestimmt sehr wichtig.

    Frau Bender seufzte erleichtert. „Pass auf, du wirst sehen, spätestens in der ersten Pause, wenn du mit Clara und Annabel herumtollen kannst, sind deine Bauchschmerzen wie weggeblasen“, sagte sie, startete den Motor und lenkte den Opel auf die Straße.
    Bis zur Schule war es nicht weit und auf einmal freute Merle sich auf ihre Freundinnen. Vielleicht hätte sie Mama noch von Jakob erzählen sollen, der vor ein paar Tagen neu in ihre Klasse gekommen war, aber wahrscheinlich war der Schulweg dafür zu kurz und außerdem dachte Mama die ganze Zeit bestimmt sowieso nur an ihren Chef.
    Jakob war ziemlich groß und kräftig. Er hatte karottenrote Haare, eine laute Stimme und eine große Klappe. Ein paar von den Jungs fanden ihn toll, weil er lustige Grimassen schneiden konnte. Aber die meisten Kinder aus der Klasse mochten ihn nicht besonders.
    Merle fand Jakob ebenfalls blöd.
    Ein bisschen hatte sie sogar Angst vor ihm.
    Frau Bender stoppte den Wagen vor der Einfahrt zum Lehrerparkplatz. „Schau nur“, sagte sie und deutete auf den Pausenhof. „Clara und Annabel warten schon auf dich.“
    Sie gab Merle zum Abschied einen Kuss auf die Wange und winkte noch einmal, bevor sie weiterfuhr.
    Merle rannte sofort zu ihren Freundinnen hinüber.
    „Du bist aber spät heute!“, sagte Clara.
    Da ertönte auch schon der Gong.
    Schnell liefen die Mädchen
    in ihren Klassenraum.
    Jakob saß bereits auf seinem Platz und machte allen, die zur Tür hereinspazierten, eine lange Nase. Robin und Franziska lachten und Jonas und Lilli streckten ihm die Zunge heraus. Annabel und Clara beachteten ihn gar nicht und Merle sah sogar extra in eine andere Richtung.

    Dann tauchte Herr Ringels, ihr Klassenlehrer, in der Tür auf, und der Unterricht begann. Zuerst hatten sie Mathe. Das war Merles Lieblingsfach. Rechnen konnte sie wirklich gut. Nachdem sie die Hausaufgaben besprochen hatten, erklärte Herr Ringels ihnen einen besonderen Trick, wie man große Zahlen über zwanzig zusammenzählen und voneinander abziehen konnte, ohne dass man vor Anstrengung einen Knick im Gehirn bekam.
    Merle kapierte den Trick sofort und machte sich mit Feuereifer an die Übungsaufgaben. Zwar hatte sie noch immer Bauchschmerzen, aber irgendwie waren die plötzlich gar nicht mehr so schlimm.

    Merle war als Erste fertig.
    Sie half Clara bei der letzten Aufgabe.
    „So“, sagte Herr Ringels plötzlich.
    „Wer möchte an die Tafel?“
    Merle meldete sich.
    „Würdest du bitte die erste Aufgabe vorrechnen?“, fragte der Klassenlehrer und hielt ihr ein Stück Kreide entgegen. Merle schoss von ihrem Stuhl hoch und in diesem Moment passierte es: Ein Pups rutschte heraus. Er war so laut wie ein Knall und Merle plumpste vor Schreck auf ihren Stuhl zurück. „Woooh!“, brüllte Jakob. „Was für ein verdammter Donnerfurz!“
    Augenblicklich fingen alle an zu lachen. Auch Clara und Annabel. Sie wollten sich gar nicht mehr beruhigen. Merle wurde auf ihrem Platz so klein wie eine Ameise. Blöderweise war ihr Pups aber kein Ameisenpups gewesen, sondern eher der von einem Grizzlybären.
    „Puuuh!“, stöhnte Jakob und hielt sich die Nase zu.
    „Das ist ja Luftverpestung allererster Güte.“
    Herr Ringels schüttelte unwillig den Kopf. „Jetzt ist es aber gut. Das kann schließlich jedem mal passieren.“
    Er klatschte in die Hände und allmählich kehrte
wieder Ruhe im Klassenzimmer ein. Jonas, Lilli und Fabian rechneten die Übungsaufgaben an der Tafel vor und am Ende der Stunde verabredete Herr Ringels mit ihnen, bestimmte Wörter wie verdammt oder Furz am besten gar nicht mehr zu sagen. Jakob nickte und schwor hoch und heilig, dass ihm diese Wörter einfach so herausgerutscht waren. So wie Merle der Pups eben. Das könne ja jedem mal passieren, hatte er gemeint.

    Leider passierte es Jakob am Ende der Mathestunde dann noch ein paar Mal. Kaum war Merle aus dem Klassenraum geschlüpft, klemmte er sich auch schon hinter sie und rief in einem fort: „Donnerfurz!“ und „Luftverpesterin!“
    Und wieder lachten alle Kinder.
    Und wieder wurde Merle ganz klein.
    Außerdem hatte der Pups
    nicht einmal geholfen.
    Ihr Bauch tat nämlich immer noch weh.
    Also ging
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