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Erst der Sex, dann das Vergnügen: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Erst der Sex, dann das Vergnügen: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Erst der Sex, dann das Vergnügen: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)
Autoren: Heidi Hohner
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ich nannte sie jetzt einfach mal wieder so, denn wäre sie sonst hier? Also, meine beste Freundin fläzte undamenhaft neben mir, braungebrannt, keine Schminke außer Wimperntusche, die Fingernägel kurz und unlackiert. Und der Bund ihrer Hose saß ziemlich weit unten, und war da unter dem Gürtel der Knopf geöffnet?
    »Ich, äh, ich kann dich das nicht fragen, weil, wenn es nicht wahr ist, dann ist es ganz blöd, aber wenn ich nicht wüsste, dass du, also, ich meine, du leuchtest irgendwie so von innen heraus, man könnte fast meinen …«
    »Sag’s nur!«, raunte Charlotte glücklich und beugte sich zu mir. »Ich bin tatsächlich schwanger, es ist zwar noch ganz frisch – aber …«
    »Aber – von Bernhard?«, versetzte mir mein schlechtes Gewissen einen neuen Stich. »Hat es endlich geklappt mit der künstlichen Befruchtung? Und ihr habt euch trotzdem getrennt?«
    »Ach, Quatsch, Bernhard, der hatte einfach keinen Bock mehr auf eine neue Familie! Dem war das ganz recht, dass das bei uns nicht geklappt hat – der ist lieber in die Klinik gegangen, um sich, äh, von dir inspirieren zu lassen!«
    »Aber wer ist denn dann der Papa?«, wollte ich fragen, doch ich musste nur Charlottes Blick folgen, der auf einmal noch an Seligkeit zugelegt hatte.
    Die Ladentür war abermals aufgegangen. Der Schlüssel baumelte von innen im Schloss, aber Josef hatte noch nicht zugeschlossen und sich einfach zu den Herrschaften in den Hof gesetzt, wie alle anderen ein großes Glas Aperol Sprizz in der Hand, wo auch immer sie den auf einmal herhatten. Er flüsterte gerade Krimi etwas ins Ohr, worauf die sich die Seiten hielt vor Lachen. Die Schlüssel klirrten leise, als die Ladentür in den Schnapper zurückfiel und Krimis Gegacker abschnitt.
    Friedrich war zurück.
    Er winkte mir lässig zu, als wäre er nie weg gewesen: »Hallo, Heidi, Riesenbauch, Donnerwetter! Wie geht’s? Wie lange noch? Dreieinhalb Wochen, oder?«
    »Stimmt genau!«, rief ich zurück. Der hatte doch tatsächlich immer noch den Überblick, in welchem Stadium der Trächtigkeit ich mich gerade befand, erstaunlich für einen Mann, oder? Ich sah Friedrich neugierig zu, wie er den Stopper vor die Tür setzte, um einen Katzenkorb und etwa fünfundzwanzig rätselhafte Pappkartons von einem Bollerwagen zu laden. Ich drehte mich von ihm zu Charlotte und wieder zurück, kein Zweifel, er hatte dieses Glimmen bei Charlotte ausgelöst!
    Aha! Charlotte war also von Friedrich schwanger! Da hätte ich mal früher drauf kommen können! Aber warum hatte sich Friedrich dann so ins Zeug gelegt bei mir? Das hatte er doch schon gemacht, bevor er Charlotte kennengelernt hatte, es konnte also nicht gewesen sein, um an sie heranzukommen, oder? Und was zum Teufel sollte diese merkwürdige Lieferung bedeuten?

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    »Grrrwäffwäfff!«, ging Pucki auf den Katzenkorb los und fuhr erschrocken zurück, als eine wehrhafte weiße Pfote herausschoss und ihm ein paar blutige Striemen auf der Nase verpasste.
    »Achtung«, warnte Charlotte etwas zu spät, »die hat Junge, mit der ist nicht zu spaßen!«
    Ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.
    »Du hast Miu-Miu aus dem Tierheim geholt?«
    »Ja! Wir kamen gestern aus Südfrankreich wieder, mit Friedrichs VW -Bus! Und heute Morgen waren wir als Erstes im Tierheim, um Miu-Miu zu holen. Ich hoffe, sie kann mir meine Kurzschlussreaktion noch einmal verzeihen. Und danach sind wir in die Villa gefahren, Bernhard war Gott sei Dank nicht da, und Friedrich hat mir geholfen, meine Sachen zu holen. Das Meiste habe ich dagelassen, das würde mich zu sehr an meine Zeit im goldenen Käfig erinnern. Bernhard findet sicher die nächste erfolglose Schauspielerin mit meinen Maßen, dann muss er das Zeug nicht wegwerfen. Aber im Ankleidezimmer habe ich die fünfundzwanzig Schachteln mit deinen Pinocchio-Knöpfen gefunden. Und ich wusste nicht, ob du mit denen noch was vorhast, darum haben wir sie dir lieber mal mitgebracht.«
    Ich rechnete kurz und sah Charlotte dann prüfend an. Nicht, dass sie sich schon wieder etwas einbildete … Denn es war noch nicht so lange her, da hatte sie Friedrich noch behandelt, als wäre er ein Regenwurm im Vorgarten der Zockel-Villa. Und mir eine schwangere Cousine vorgespielt mit einer Überzeugungskraft, die einem Engagement am Staatsschauspiel würdig gewesen war!
    »Aber – weißt du denn sicher, dass du schwanger bist?«
    »Aber ja, ich bin mir ganz sicher, und ich bin auch schon im dritten Monat! Erinnerst du dich an
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