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Erregende Ermittlungen

Erregende Ermittlungen

Titel: Erregende Ermittlungen
Autoren: Denice von Z.
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spähte. Ein explosives Zischen, gefolgt von weißem Rauch und einem Jaulen. Alle Augen folgten der davon schießenden Rakete, als würden sie von unsichtbaren Fäden mitgezogen.
    Alle Augen, bis auf die von Megan. Sie wusste, wie unwiderstehlich es für Menschen ohne spezielles Training ist, einem Schuss hinterher zu sehen und wartete ab. Sah Jeoffreys verwüstetes Gesicht aufleuchten im doppelten Licht seiner Freude und der grellen Explosion, deren ohrenbetäubende Schallwelle eine Sekunde später über das Boot hinweg rauschte.
    In diesem Moment löste sie die angestaute Spannung ihrer Muskeln. Ihre Hände flogen hoch und drückten die MP nach oben, ihre Beine zogen sich an den Körper. Geoffrey schrie alarmiert auf und drückte ab, aber die Schüsse peitschen nur das Meer hinter ihrer Schulter. Megan hielt sein Handgelenk mit beiden Armen nach oben gepresst. Er knurrte und machte den Fehler, das Steuer loszulassen, um die Waffe mit beiden Händen zu greifen und auf Megan nieder zu zwingen.
    Darauf hatte sie gewartet. Blitzartig brachte sie beide Füße vor seinen Bauch, stemmte sich gegen die Bordwand hinter ihr, und trat mit aller Macht zu. Der Schwarze schlug einen fast eleganten Bogen und kippte über Bord, die feuernde Waffe immer noch in der Hand.
    Tracey schrie. John war aufgesprungen, aber Fahin hatte ihn kommen sehen und wirbelte den grauen Kasten des Raketenwerfers herum, erwischte ihn seitlich am Kopf. Die Gewichtsverlagerung ließ das führerlose Boot in eine Kurve gehen, alle kamen ins Taumeln. Fahin verlor den Werfer und kauerte sich schnell nieder. John ging fast ebenfalls ins Wasser, bevor die schreiende Tracey ihn am Bund zu fassen bekam und herunter zerrte. Drüben stürzte das brennende Wrack des Hubschraubers mit einem lauten Aufgischten ins Meer, weitere Schüsse hallten von der Insel.
    Megan dachte nicht. Sie überließ sich völlig ihren Reflexen. Der Länge nach federte sie durch das Boot und auf Fahin zu. Der kam hoch, empfing sie mit einem dünnen Willkommenslächeln auf den Lippen, seine Augen glitzerten. Schon als sie ihn zum ersten Mal packte und versuchte, einen Griff anzusetzen, spürte sie die Erfolglosigkeit des Versuchs. Der kräftige Mann schüttelte sie ab wie ein lästiges Insekt, dann bohrte sich ein kurzer Haken in ihren Bauch und trieb ihr sämtliche Luft aus dem Leib. Ächzend sackte sie vor ihm in die Knie. Plötzlich funkelte eine lange Klinge in seiner Hand, direkt vor ihren tränenden Augen.
    „Stopp!“
    Sie sah, wie Fahin wachsam aufblickte und drehte selbst unter äußerster Anstrengung den Kopf. John hatte die große Pistole von Jeoffrey gefunden und mit beiden Händen auf Fahin gerichtet.
    Dann lächelte Fahin breit und entspannte sich.
    „Das hatten wir doch schon, mein Junge“, meinte er abschätzig. „Wir wissen doch, dass du nicht in der…“
    John drückte ab. Der Schuss hallte wie eine ausgewachsene Explosion, Fahin wurde zurück gerissen und sah verblüfft auf das große Loch in seiner rechten Schulter. Der ausgefranste Stoff seines grauen Jacketts färbte sich dort umgehend dunkelrot. Das Messer fiel aus seiner kraftlosen Hand und schepperte auf die Bodenbretter.
    Der Mann ließ alle Luft aus seinen Lungen entweichen, seine Schultern sackten herab. Er lächelte sogar leicht, als er auf Megan herunter sah. Er wirkte ein wenig traurig, wie nach einem verlorenen Spiel der Heimmannschaft, aber nicht über die Maßen betrübt.
    „Naja“, schnaubte er wegwerfend, „Man kann nicht immer…“
    Er verstummte. Zum ersten Mal stand nackte Angst in seiner Miene. Megan fuhr herum.
    John lächelte. Seine Augen glitzerten genauso hart und grausam wie die des Ägypters noch vor wenigen Augenblicken. Die Hände, mit der er immer noch die Waffe hielt, hatten sich nicht gesenkt, und sie zitterten nicht im Mindesten. Bedachtsam drückte er ab, Schuss auf Schuss, und feuerte das gesamte Magazin leer. Hinter Megan das ekelhafte Klatschen von Metall, das sich mit hoher Geschwindigkeit in menschliches Fleisch gräbt. Ein schwerer Körper, der umgeworfen wird und auf den Außenbordmotor fällt.
    Megan sah sich nicht um. Ihr Blick hing wie hypnotisiert am Bild von John. Breitbeinig, ausbalanciert, tödlich. Und Tracey zu seinen Füßen gekauert, zu ihm aufsehend wie zu einem Gott. Aufgerissene Augen, weit offener Mund.
    Fast wäre Megan in ein ungläubiges Lachen ausgebrochen, so surreal und postkartenmäßig, und gleichzeitig so unglaublich echt wirkte dieses Bild.
    Tarzan
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