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Erregende Ermittlungen

Erregende Ermittlungen

Titel: Erregende Ermittlungen
Autoren: Denice von Z.
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fuhr plötzlich auf wie von der Tarantel gestochen.
    „Der Zettel!“, stieß sie hervor und starrte Megan an. Diese brauchte eine Sekunde, bis sie verstand. Ihr Unterkiefer klappte herab. John sah verständnislos hin und her. Megans Hand tastete wie von selbst auf die hintere linke Tasche ihrer Jeans, erfühlte den dünnen, rechteckigen Umriss eines gefalteten Papiers darin.
    „Ach, Officer“, richtete sie langsam das Wort an den CIA-Mann. „Könnten Sie mir ihren Namen verraten, Sir?“
    „Landon Curtis“, brummte dieser, ohne seine Augen vom Horizont zu nehmen.
    „Mr. Curtis, Sir“, fuhr sie fort. „Es wäre doch sicher als gute Polizeiarbeit zu bezeichnen, falls jemand die Containernummern in Erfahrung gebracht hätte, bevor Fahin… Mr. Samar starb. Richtig?“
    Curtis drehte sich um und starrte sie aus zusammengekniffenen Augen an.
    „Was wollen Sie damit sagen?“, meinte er leise.
    „Und es wäre doch sicher völlig unnötig, die weiteren Umstände zu seinem Tod oder unserer, äh, Gefangenschaft hier in allen Details aufzuklären, oder etwa nicht?“
    Sie hielt den Blick des CIA-Mannes, bis sich so etwas wie ein leises Lächeln auf dessen Lippen stahl.
    „Verbunden mit einem offiziellen Belobigungsschreiben unserer Behörde an Ihren Chef, nehme ich an?“, fragte Curtis lauernd nach.
    „Oh, daran dachte ich noch nicht. Aber wenn Sie es mir schon anbieten…“ Damit zog sie den Zettel aus ihrer Hosentasche und reichte ihn graziös nach oben. Curtis riss ihr das Papier aus der Hand und warf einen kurzen Blick darauf. Dann wandte er sich grußlos um und eilte hinüber zum Haus.
    Megan atmete seufzend aus und musste grinsen. Das Leben mit all seinen Komplikationen hatte sie wieder.
    „Danke!“, flüsterte John. „Vermutlich hast du meinen Hals gerettet.“
    „Ach was!“, wehrte sie ab und grinste immer noch. „Das ist noch lange nicht ausgestanden. Das dicke Ende kommt immer erst hinterher.“
    „Warum siehst du dann so zufrieden aus?“, wollte er wissen.
    „Das geht dich überhaupt nichts an!“, schnurrte sie und sprang auf die Pier. „Wollt ihr eigentlich für den Rest des Tages dort sitzen und einer Leiche Gesellschaft leisten?“
    Eine halbe Stunde später saßen sie in Decken gehüllt beim provisorischen Lager vor dem Haus, frisch dampfende Kaffeebecher in den Händen. Die Sonne war über den Horizont geklettert und tauchte die Baumwipfel in leuchtende Farben, eine leichte Brise von der See her trug den Geruch von Salz und Freiheit vor sich her. Tracey hatte zwischendurch geweint als sie realisierte, dass sie nun nicht mehr die Tochter von Hugo McFowerd, dem Multimillionär war, sondern die Tochter von Hugo McFowerd, dem Landesverräter und Dieb. Aber als John sie trösten wollte, da hatte sich ihre Enttäuschung in Wut verwandelt, und sie hatte so lautstark und bildgewaltig vor sich hin geflucht, dass sich die beiden Männer von der CIA, die daneben die Fundstücke aus dem Haus sortierten, sich nur ehrfürchtig ansahen.
    Der Landon Curtis, der dann auf sie zutrat, schien ein völlig anderer Mensch zu sein. Er grinste von einem Ohr bis zum anderen und winkte eifrig.
    „Wir haben die Schweine!“, rief er glücklich. „Mit den Nummern mussten die Kanadier ihre Ärsche in Bewegung setzen, und sie haben das Zeugs tatsächlich sofort gefunden. Die Container standen ganz oben. Sollten wohl gleich auf den Zerstörer umgeladen werden.“
    „Gott sei Dank!“, flüsterte John und nahm Tracey in die Arme, die das diesmal nun gerne gestattete.
    Megan stellte den Kaffee weg und erhob sich.
    „Das sind gute Nachrichten“, meinte sie vorsichtig. „Vielleicht sollte jetzt ich meinen Chef anrufen und…“
    „Nicht mehr nötig!“ Curtis strahlte sie an. „Ich habe mir erlaubt, Captain Ballard ihren wertvollen Beitrag bei dieser Aktion persönlich zu erläutern und Sie für eine Ehrung vorzuschlagen.“ Er brach in ein Lachen aus, das ihn blitzartig um mehrere Jahre zu verjüngen schien. „Der Captain kam etwas ins Stottern und meinte, dass Sie erst einmal Ihren restlichen Urlaub genießen sollen, bevor Sie ihm wieder unter die Augen treten.“
    Die Bemerkung, die Megan bereits auf der Zunge lag, schmeckte scharf und altvertraut. Aber sie schaffte es, einmal tief durchzuatmen, zu schlucken, und Curtis ein echtes Lächeln zu schenken.
    In dessen Miene veränderte sich etwas. Nur eine winzige Kleinigkeit, aber plötzlich spürte Megan ein unverkennbar warmes Gefühl in der
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