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Ernten und Sterben (German Edition)

Ernten und Sterben (German Edition)

Titel: Ernten und Sterben (German Edition)
Autoren: Peter M Hetzel
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Bezeichnung »Sargnagel«.
    Nur Sören, der Inhaber der »Heideblume«, war in der Lage, Clementine kulinarisch Paroli zu bieten.
    Auf der Tageskarte seines Dorf-Gasthofes standen als Vorspeise Erbsenschaumsuppe mit Krabben auf der Speisekarte. Gefolgt von einem Wiesensalat mit Räucherfisch. Etwas Leichtes zum Hauptgang waren die Putenröllchen mit Spinatfüllung. Als Sättigungsbeilage gab es dazu Rosmarinkartoffeln. Den Abschluss machte eine geeiste Quarkmousse mit Fruchtpüree. Dazu wurde ein trockener Weißburgunder aus dem Hause Zwölberich an der Nahe gereicht. Oder eine Flasche Mineralwasser von Sylt, garantiert CO 2 -neutral produziert.
    Oder er versuchte Albertine mit ihren Zutaten noch zu toppen.
    »Wir haben als Vorspeise eine klare Gemüsebrühe mit Petersilienklößchen auf der Tageskarte. Danach kann ich Ihnen geschmorte Lammkeule mit Kartoffel-Pastinaken-Püree anbieten, und zum Abschluss gibt es eine Himbeer-Joghurt-Creme.«
    Sören schreckte auch nicht davor zurück, das Internet um einige Rezepte zu erleichtern.
    »Heute gibt es Pastinaken-Creme-Suppe mit Kräuterschaum, dann Rindermedaillons mit Portweinsoße und Bohnen-Kartoffel-Stampf und zum Abschluss Pannacotta mit kandierten Limetten. Was darf ich Ihnen zu trinken bringen lassen? Champagner, Herr Doktor?« Sören zückte seinen Bestellblock.
    »Ich bevorzuge deutsches Wasser, genau wie mein Bruder. Oder, Hubsi?«, sagte Friedhelm.
    Albertine genoss es zu genießen. Schließlich wusste sie Clementine an ihrer Seite.
    Als Nachfahrin eines verarmten Landadelgeschlechts aus Hinterpommern bevorzugte sie ein kühles Helles. Allerdings durfte es nur unfiltriertes Bio-Bier vom Fass aus der nahen Privatbrauerei »Bärenkrug« von Ole Fuhlendorf sein.
    Nervennahrung nahm Albertine in Form von Tee zu sich. Am liebsten eine Mischung aus Kamillenblüten, Melisse, Minze, Brombeerblättern, Himbeerblättern und Ringelblumenblüten, verfeinert mit ein wenig Blütenhonig.
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Hannsdieter Loy
    KIRCHWIES
    Landkrimi
    ISBN 978-3-86358-225-8

Leseprobe zu Hannsdieter Loy,
KIRCHWIES
:

Kirchwies
    Diese Geschichte berichtet vom Dorf Kirchwies, welches »Das Herzlichste« genannt wird. Sie erzählt von seinen Eigenheiten und von denen der Bewohner und schildert den Mord, der die Einwohner verschreckt aufscheuchte und kopflos werden ließ. Sie erzählt, wie es zu dem Mord kam, warum gerade diese Leiche gefunden wurde und nicht eine andere und welche Rolle der Bürgermeister Campari und der Pater Timo dabei spielten. In Kirchwies, einer Insel des Friedens im Voralpenland, ist dies alles wohlbekannt, sehr oft schon erzählt und ausgetratscht worden. Denn der Bayer, wenn er in Fahrt ist, neigt zu Übertreibungen.
    Kirchwies ist ein etwas schief geratenes Gebirgsdorf und liegt an einem bauchigen Hang, einen kleinen See zu Füßen und einen dunklen Fichten- und Kiefern-Wald sowie den Berg im Rücken. Metzgerei, Bäckerei, der Uhrmacher, der Schmied, die Dorfwirtschaft, die bezaubernde, von Linden beschattete Dorfstraße mit lüftlbemalten Häusern – neben jedem wächst mindestens ein Obstbaum – reihen sich aneinander und sind in ein Tal mit Weiden und Wiesen und einer Handvoll Bauernhöfen eingebettet. Wo sich der Feldbach und der Kirchbach weiten, öffnet sich der Grünsteinsee. Und hoch droben im dunkelgrünen Wald thront als weißer Fleck das uralte Wieskircherl und schaut aufs Tal hinab.
    Warum Kirchwies so heftig begehrt ist? Das ist eine lange Gschicht. Ein neu Zugroaster sagte erst kürzlich wieder: »Ich mag ein Leben mit weitem Blick aus allen Fenstern, ein Leben mit den Jahreszeiten, ein Leben mit Tieren. Ein Leben mit Eis und Schnee im Winter, Krokussen und Amselrufen im Frühjahr, Heuduft und dreißig Grad im Sommer und Pilzsammel- und Wandererlebnissen im Herbst.«
    Das ist Kirchwies.
    Dazu muss man wissen, dass Kirchwies nicht irgendein Dorf ist. Es ist ein Dorf, wie ein Dorf mit einer Eintausendzweihunderteinundsechzig-Seelen-Gemeinde früher zu sein hatte. Eine Insel des Friedens eben. So wie der Ludwig Thoma solch einen Ort beschrieben und der Spitzweg ihn gemalt hat.
    Es gibt zum Beispiel keine Autos und keine Motorräder in der Ortschaft. Der Bierlaster, der zwei- oder dreimal in der Woche die Getränke an die Dorfwirtschaft liefert, ans Kirchwieser Löchl, ist das einzige motorgetriebene Fahrzeug, das sich auf der Dorfstraße rumtreiben darf. Ab und zu, wenn ein Bauer aufs Feld fährt, begegnet man einem Traktor. Die anderen
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