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Ernstes Spiel (German Edition)

Ernstes Spiel (German Edition)

Titel: Ernstes Spiel (German Edition)
Autoren: Cherry Adair
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Doktor mit seinen 165 cm auftürmte. “Die FAA war nicht hier, um mit ihr zu sprechen. Zum Teufel. Vergessen Sie die FAA–—das NTSB ist nicht einmal fertig, den Schauplatz abzusperren. Also, ich wiederhole, wo ist Danica Raven?”
    Dr. Delmonico machte einen Schritt zurück. Nicht um klein beizugeben, bemerkte Raven, wahrscheinlich nur um frische Luft zu schnappen. Ihm war bewußt, dass er stank wie wochenalter Müll. Zum Teufel, er wollte sich selbst nicht einmal nahe kommen. Es war ihm egal. Nicht jetzt. Nicht bis er Danica mit seinen eigenen Augen gesehen hatte.
    Er hatte den Anruf erhalten, als er in DC auf Überwachung war. Ein paar Fäden zogen ihm einen Flug nach Miami und einen Hubschrauber bei Ankunft. Es war der längste Flug seines Lebens. Der Hubschrauber brachte ihn direkt zur Absturzstelle. Keine Zeit für eine Dusche. Zum Teufel, nicht einmal Zeit sich den Dreck von den Augen zu wischen.
    Die 737 hatte ausgesehen wie ein ausrangiertes Spielzeug, das ein Kind in die Bäume geworfen hatte.
    Jon Raven hatte gekotzt. Der große, böse, obszön teure, private Sicherheitsberater kotzte sich an der Absturzstelle die Seele aus dem Leib. Erst nachdem er gehört hatte, dass seine Frau überlebt hatte, dann ins Mercy General in Miami gebracht worden war, gelang es ihm seinen Akt in den Griff zu bekommen und in die Stadt zurück zu fliegen.
    “Frau Cross wurde am frühen Morgen entlassen, Herr Raven. Tut mir Leid, ich—”
    “Ich verstehe, dass sie entlassen wurde.” Raven nahm den Mann am Ellbogen und marschierte ihn den extrem hellen, schrecklich sterilen Korridor hinunter, außer Sichtweite von drei Krankenschwestern, die vorgaben nicht zuzuhören. Er musste die Sache in den Griff bekommen. Durch irgendein Wunder war Danica nicht unter den verstreuten Körperteilen, in beschriftete Säcke aufgesammelt und dann in säuberlichen Reihen am Schauplatz ausgelegt.
    “Sie überlebte einen verdammten Flugzeugabsturz. Sie ist nicht gerade hier herausspaziert, nicht wahr?” Gott, so gut er Dani kannte, ja, hätte sie gerade das getan. Wenn ihr etwas gegen den Strich ging, war es unmöglich mit dieser Frau zu vernünftig zu reden. Unter “stur” war im Wörterbuch ein lebensgroßes Bild der Frau, die er geheiratet hatte zu finden. Die Frau, die glaubte sie würde sich von ihm scheiden lassen.
    Der Arzt gab ihm einen Patienten-Blick. Der Typ hatte wahrscheinlich alles Mögliche gesehen. “Sie verließ das Spital in einem Rollstuhl.”
    “Ein Rollstuhl?” Gott. Er konnte nicht daran denken . Danica verkrüppelt? Schlimmer? Besser?
    “Patienten müssen immer aus dem Gebäude gerollt werden. Spitalsrichtlinien, wissen Sie.”
    Ja. Er wußte Bescheid. Genug von innen gesehen um zu wissen, wie versteift sie auf Regulationen sind. “Sie ist nicht aus eigener Kraft gegangen, soviel ist mir klar. Also? Wer hat Sie begleitet?” verlangte Raven durch die Zähne. Ein Liebhaber? Ein Freund? Einer der paar hundert Blitzlicht-Reporter draußen auf dem Parkplatz, die sich am niedrigen Ende der Nahrungskette tummeln ?
    “Ich bin nicht befugt, Ihnen—”
    “Also Doc, sehen Sie das?” Jon zückte seine Semiautomatische und hielt sie unsanft gegen den Brustkorb des Mannes. “Mein Freund hier sagt, Sie sind befugt. Also reden Sie.”
    Der Doktor, wenig beeindruckt von der Größe der Waffe oder der präsenten Gefahr eines übelriechenden, langhaarigen Psychopathen mit besagter Waffe in Hand, lachte tatsächlich. “Mein Herr, Sie stehen in der Unfallstation eines der betriebsamsten Krankenhäuser des Landes. Das betriebsamste und das gefährlichste. Die Hälfte unserer Patienten schwingen Pistolen und Messer, wenn sie hier hereinkommen. Größere Pistolen und größere Messer.” Die Lippen des Arztes zuckten. “Und viele riechen fast so schlimm wie Sie.”
    Raven schüttelte den Kopf und steckte die Waffe wieder in den Schulterholster unter seiner mit Fett-und-wer-weiß-was-noch-beschmutzten Windjacke. Das Ding, das er von einem wirklichen Versager für fünfundsiebzig Dollar erstanden hatte, half ihm in die Nähe der Hintertür des Restaurants zu kommen, das er überwachte.
    “Schauen Sie, Doc. Drücken Sie ein Auge zu, würden Sie? Ich habe seit zweiundsiebzig Stunden nicht geschlafen, und Sie haben bemerkt, ich bin weder Seife noch Wasser für beinahe den gleichen Zeitraum nahe gekommen, und meine Frau war in einem Flugzeugabsturz. Sagen Sie mir nur was ihr Zustand war, als sie zur Tür hinausging und mit wem sie
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