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Ernstes Spiel (German Edition)

Ernstes Spiel (German Edition)

Titel: Ernstes Spiel (German Edition)
Autoren: Cherry Adair
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gegangen ist.”
    Wo bist du, Dani? Wo zum Teufel bist du?
    “Frau Cross und ein Kind waren die einzigen zwei Überlebenden des Absturzes – ist alles in Ordnung? Brauchen Sie einen Stuhl?”
    Zur Hölle, nein, nichts war in Ordnung. Die Realität schlug ihm mit voller Wucht einer Ramme in seine Weichteile. Raven stützte sich mit einer Hand an der Wand und nahm einen zerfetzten Atemzug.
    Er hatte sie beinahe verloren. Diesmal für immer. Ende. Finito. Kaputt. No do-overs.
    “Aber Sie sagten, sie wurde entlassen. Sie konnte keine schlimmen Verletzungen haben.” Er richtete seinen Blick aufwärts auf den Arzt und presste die Frage heraus. “Ist sie schwer verletzt?”
    “Nein, neben einem mild verstauchten Handgelenk und extremen Insektenstichen sind beide, Frau Cross und der Junge, wie durch ein Wunder davongekommen. Das Kind hat ein gebrochenes Fußgelenk. Frau Cross hat ihn aus der Gefahrenzone herausgetragen.”
    Raven dachte ein Sekunde lang, er würde aus Erleichterung das Bewußtsein verlieren. Ein verstauchtes Handgelenk ? Nur Dani . Die Frau wandelte unter einem magischen Schirm. Das einzige Schlamassel, das sie je in ihrem Leben machte, war ihn geheiratet zu haben. Und sie hatte diesen Fehler ziemlich schnell behoben, oder war dabei dies zu tun.

    T minus 1Tag:13Stunden:01Minuten:08Sekunden
    Das Letzte, das absolut Letzte, das Danica gewollt hatte, war einen Fuß in ein Flugzeug zu setzen. Glücklicherweise war sie bis zu den Kiemen mit sehr wirkungsvollem Zeug vollgestopft worden. Sie war an Bord getragen worden und fiel sofort in einen traumlosen Schlaf. Sie wachte schließlich auf und fand sich in einem oppulenten Schlafzimmer, eine Frau in Krankenschwestern-Uniform neben dem Bett sitzend.
    Sie blinkte, aber gab sich nicht die Mühe sich zu bewegen. Sie konnte nur ihre Augenlaschen anheben und senken. So weit, so gut; Zeit zu sehen, ob sie etwas sagen könnte. “Wo—” krächzte sie.
    Die Frau sprang sofort auf und brachte ihr ein Glas Wasser mit einem Trinkhalm. “Sie sind in San Cristóbal, Frau Cross.”
    Danica verzog ihr Gesicht, als sie das kalte Wasser in kleinen Schlucken trank. Das Letzte woran sie sich erinnern konnte, war irgendein Mann in einem Anzug, der auf der Unfallstation bedrohlich über ihrer Krankentrage schwebte. Sie hatte angenommen, es war Raven, und sie wäre so glücklich gewesen, so dummerweise erleichtert ihn zu sehen–und dann . . .
    “San Cristóbal? Warum bin ich zurück hier?” War der Absturz ein Traum gewesen? Wie sonderbar. Sie hatte immer geglaubt Raven würde in einem seiner Einsätze umkommen. Wie ironisch, wenn sie dagegen zuerst sterben würde. In einem Flugzeugabsturz. Gerade was er am meisten fürchtete. Gut zu wissen, das Schicksal hatte Sinn für Humor.
    Der Gedankennebel lüftete sich, und zahlreiche Wehwehchen machten sich über ihren ganzen Körper spürbar, als sie anfing sich zu erinnern. Der horrende Fall aus dem Himmel. Der kleine Junge in ihren Armen. Die grässlichen Schreie und Ächzer der Leute und der durchdringende Ton des entzwei gerissenen Metalles. Kein Traum. Alles zu realistisch.
    Danica erinnert sich am eindringlichsten an den widerlichen Geruch von Kerosin und die plötzliche Wahrnehmung, dass sie nicht tot war. Ja, daran kann sie sich am besten erinnern.
    Lebendig zu sein.
    Und dieses intensive Jucken. Die Stechmücken in den Everglades waren so groß wie Kolibris gewesen. Vampir-Kolibris. Ihr Arm juckte so schrecklich, sie musste sich einfach bewegen um zu kratzen. Es war ein Aufwand und es gelang ihr, Fingernägel und . . . eeeh! Ihre Haut war dick beschmiert mit irgendeinem abstoßenden, klebrigen Zeug. Als ob es eine Behandlung gegen den Juckreiz war, eine traurige Enttäuschung.
    Hatte sie die Frau gefragt, was sie zurück in San Cristóbal machte, wenn sie es nur–wie lange zuvor, verlassen hatte? Ihr Gesicht zu verziehen, verursachte ihr Kopfschmerzen, und sie driftete wieder zurück in den Schlaf, ohne erlösendes Kratzen oder irgendwelche Antworten zu bekommen.

    Sie hatten Danica auf Präsident Palacios’ Besitzung abgekapselt, einer feudalen, fünfzig-Acre parkähnlichen Szenerie an der Peripherie von San Cristóbal. Raven brauchte fünf Stunden um die Sicherheits-Phalanx am Eingang zu überwinden, und das nur mit U.S. Intervention; Er spielte ein paar Karten, um zu vermeiden jemanden umbringen zu müssen und sich Eintritt zu verschaffen.
    Fünf Stunden, nur um in einem geschwollenen, verdammten Empfangsraum zu enden
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