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Ernstes Spiel (German Edition)

Ernstes Spiel (German Edition)

Titel: Ernstes Spiel (German Edition)
Autoren: Cherry Adair
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die Presidente Avenida.
    “Tor ist geschlossen.”
    Sie erinnerte sich vage an die hohe, schwarze, schmiedeeiserne Monstrosität, etwa eine Meile weit und eine halbe Meile hoch. “Ist das ein Problem?”
    “Nein. Halte dich fest. Jetzt!”
    Sie ließ das Gewehr los, ließ es hinter den Sitz gleiten, hielt sich dann fest, als Jon den Truck wie eine ferngesteuerte Rakete durch die schweren Eisentore bohrte. Danica, deren Zähne beinahe aus dem Schädel rasselten, drehte sich um, um nach vorne zu blicken. Der Truck raste vorbei an den verdutzten, uniformierten Wachen und schwankte wie verrückt die grandiose Stiege von der geschwungenen Schotter-Auffahrt direkt in die öffentlichen Räume des Palastes hinauf. Leute ergossen sich aus verschiedenen Seitenflügeln, wie Ameisen auf einem Picknick, als das Fahrzeug zu einem zitternden, rauchenden Stopp kam, teilweise in den riesigen Doppeltüren eingekeilt.
    “Sehr dramatisch,” sagte sie bewundernd, als der Truck ein übertriebenes Todesrattern von sich gab und eine Dampfwolke aus der offenen Motorhaube ausspeite.
    “Das war es, wirklich.” sagte Jon, der sich ihr zudrehte um sie zu begutachten. “Beschädigte Körperteile?”
    Sie hielt einen Finger hoch. “Gebrochener Fingernagel. Du?”
    “Meine Nägel sind in Ordnung.” Seine Aufmerksamkeit richtete sich auf den Vorderbereich des pfauchenden, rauchenden, klopfenden Fahrzeuges und die Horde von Männern, die mit großen Schritten auf sie zukam. “Sieh dir an, wer da kommt, uns in all seiner pompösen, schmierigen Herrlichkeit zu begrüßen.” Mit zitternden Fingern streifte Danica ihr Haar hinter ihre Ohren. Allein der Anblick des Monsters, zu wissen was er ihr angetan hatte, was er plante dem Präsidenten anzutun, ließ sie nach Luft schnappen und ihre Handflächen schwitzen. “Er schaut etwas schrullig aus, glaubst du nicht?”
    “Oh, ja,” sagte Jon befriedigt. “Dieser verwirrte Kerl neben ihm muß der Präsident sein. Hüpfe doch raus und gib dem alten Ed eine dicke Umarmung!”
    “Das werde ich gleich tun!” Leider war es etwas schwierig “herauszuhüpfen” da der Truck fest zwischen den schweren Holztüren des Palastes eingekeilt war. Vera löste sich vom Präsidenten und seiner Gefolgschaft und begann nach hinten zu driften. “Oh, verdammt. Schau, er macht sich aus dem Staub!”
    “Komm.” Jon stand auf dem Sitz und streckte seine Hand aus. “Hier entlang.” Er half ihr durch die zerbrochene Windschutzscheibe auf den vorderen Teil des Trucks, und dann mit der Hilfe von einigen sehr verwirrten Herren, auf den Boden. Jon richtete sein Blickfeld in Richtung Vera aus, der ihnen den Rücken zugewendet hatte, als er versuchte seinen Weg durch das zahlreiche Palastpersonal zu machen und zu entkommen.
    “Komm schon.” Er griff nach ihrer Hand und rannte dem Sicherheitschef hinterher. Die Leute standen zurück wie das Rote Meer.
    Jon begann in Schnellfeuer-Spanisch zu rufen. Mit ausreichend Gekreische und Drama jagten alle auseinander. “Hey! Ed!” schrie Jon. Er war dem Mann dicht auf den Fersen und Danica versuchte mit seinen langen Schritten mitzuhalten.
    Eine kleine Treppe mit flachen Marmorstufen führte vom Haupteingang in das Innere des Palastes. Veras Schuhe tappten einen gebieterischen Takt als er rannte. Danica erblickte seinen glänzend schwarzen Hinterkopf und warf sich vom Treppenpodest auf ihn. Sie klammerte sich an ihn wie ein Affe, Arme und Beine um ihn gewickelt. Mit dem Gesicht voran fiel er der Länge nach zu Boden, mit Danica obenauf als ob der ganze Akt choreografiert war, ihre Oberschenkel gegrätscht über seinem Hintern. Ihre Knie brannten wie Feuer und sie hatte sich im Zuge der harten Landung in die Zunge gebissen, aber sie schwang ihre Faust in die Luft und gab einen Rebellenschrei von sich.
    Dann lehnte sie sich nahe zu dem erschrockenen Mann unter ihr hinunter und sagte, “Mal sehen, ob du mich in die Luft jagen kannst, Teufelskerl.”
    Jon sprang erleichtert die Treppe hinunter und hielt ein großes, schwarzes Gewehr an Veras Schläfe. Dann brach er in schallendes Gelächter aus.
    T minus 21Stunden:00Minuten:54Se . . .
    Eine Stunde später war Raven nicht nach Lachen zumute, als er vor Danis Schlafzimmertür auf- und abtrottete. Der muffelnde Korridor mit merkwürdig colorierter Tapete, gesäumt mit nutzlosen Antiquitäten, war überfüllt mit Leuten—von el presidente ’s eigenartigem Sprößling und einigen der überlebenden Kabinettsmitglieder bis zu einem
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