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Eric

Eric

Titel: Eric
Autoren: Terry Pratchett
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Vassenego abfällig. »Solche Dinge sind viel zu banal. Nein, Majestät. Meine Anerkennung gilt deinem neuen Amt.«
    »Amt?« wiederholte Astfgl.
»Deiner Beförderung , Majestät!«
Die jüngeren Dämonen jubelten und tanzten.
»Beförderung? Aber, aber ich bin der König…« Astfgl glaubte zu spü
    ren, wie er allmählich den Überblick verlor.
»Pah!« betonte Vassenego.
»Pah?«
»In der Tat, Majestät. König? König ? Majestät, ich spreche für uns alle,
    wenn ich sage, daß dieser Titel für einen Dämon wie dich überhaupt nicht ausreicht. Man bedenke nur dein hervorragendes organisatorisches Talent, deinen ausgeprägten Sinn für Prioritäten. Ganz zu schweigen von deinen beispiellosen intellektuellen Fähigkeiten, die uns allen neue Horizonte eröffnet haben, Majestät!«
    Astfgls Brust schwoll an. »Nun, weißt du…«, begann er.
    »Du mußt dich um sehr wichtige Dinge kümmern, aber trotzdem findest du Zeit, für die simplen Einzelheiten unserer Arbeit Interesse aufzubringen«, sagte Vassenego und sah an seiner Nase entlang zu Rincewind. »Welch ein Verantwortungsbewußtsein! Welch ein Pflichteifer!«
    Astfgl holte tief Luft. »Ich bin immer der Meinung gewesen…« Rincewind stemmte sich auf den Ellbogen hoch und dachte: Sei auf der Hut …
    Vassenego strahlte wie eine ganze Küste voller Leuchttürme. »Der Rat hat sich versammelt und beschlossen – einstimmig , wenn du mir diesen Hinweis gestattest –, dich für deine einzigartigen Leistungen zu belohnen!«
    »Die Bedeutung eines gut geleiteten Verwaltungsapparats ist mir klargeworden, als… Eine Belohnung?« keuchte Astfgl. Die Elritzen des Argwohns tanzten über den Ozean der Selbstüberschätzung. »Ja, Majestät. Das Amt des Obersten Präsidenten der Hölle auf Lebenszeit!«
    Die Band spielte einen Tusch.
Die Dämonen warteten.
»Darf ich mit – Topfpflanzen rechnen?« fragte Astfgl langsam. »Wir geben dir ganze Plantagen! Dschungel voller Topfpflanzen!« Der König schien in ein sanftes Glühen gehüllt zu sein, das in seinem
    Innern entsprang.
»Und Teppiche? Ich meine, von Wand zu Wand…?«
    »Die Wände müssen auseinandergerückt werden, um ihnen allen Platz zu bieten, Majestät. Aus weichem Velours. So dick, daß sich ganze Pygmäenstämme fragen werden, wieso es auch tagsüber dunkel bleibt.«
    Der verwirrte König erlaubte es, daß ihm Vassenego den Arm um die Schultern legte und ihn durch die jubelnde Menge führte. Er vergaß alle Gedanken an Rache.
    »Ich habe mir immer einen Kaffeeautomaten gewünscht«, murmelte er, als Vorfreude die letzten Reste der Selbstbeherrschung erodierte.
    »Hunderte davon werden aufgestellt, Majestät! Hinzu kommt ein Sprachrohr, damit du deinen Untergebenen Anweisungen erteilen kannst. Und die neuesten Tagebücher, zwei Äonen pro Seite. Und ein Ding für…«
    »Bunte Filzstifte. Sie sind nötig, um…«
    »In allen Regenbogenfarben, Majestät«, versprach Vassenego. »Ich möchte dir dein neues Büro sofort zeigen, Majestät, denn bestimmt kannst du es gar nicht abwarten, einen ersten Eindruck von den großen Aufgaben zu gewinnen, die dich nun erwarten, Majestät.«
    »Gewiß! Gewiß! Sie müssen unbedingt erledigt werden…« So etwas wie Verwunderung huschte durch Astfgls gerötetes Gesicht. »Äh, jene großen Aufgaben…«
    »Ja, groß sind sie, fürwahr: eine vollständige, komplette, mit Sachverstand durchgeführte und sehr gründliche Analyse unserer Rolle, Funktion, Prioritäten und Ziele, Majestät!«
    Vassenego trat zurück.
Die Dämonenprinzen hielten den Atem an.
    Tiefe Furchen entstanden in Astfgls Stirn. Die Zeit dehnte sich. Sterne unterbrachen ihre Wanderung durchs All.
»Mit Prognosen und Planungen für die Zukunft?« fragte der König schließlich.
    »Dieser Punkt hat absoluten Vorrang, wie du mit der für dich typischen Scharfsinnigkeit unverzüglich erkannt hast, Majestät«, sagte Vassenego rasch.
    Der dämonische Adel seufzte lautlos.
Astfgls Brust wuchs um weitere Zentimeter. »Natürlich brauche ich spezielle Assistenten, um Hypothesen zu formulieren und…«
    »Formulieren – genau richtig!« lobte Vassenego ein wenig zu hastig. Astfgl musterte ihn mit zaghaft wiedererwachendem Mißtrauen, das jedoch wieder einschlief, als die Band einen neuerlichen Tusch spielte.
    Als man den König aus dem Saal geleitete, hörte Rincewind seine letzten Worte: »Und um die Informationen richtig auszuwerten, benötige ich…«
    Dann war er fort.
    Die übrigen Dämonen gelangten zu dem
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