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Erfolgreich Lernen (German Edition)

Erfolgreich Lernen (German Edition)

Titel: Erfolgreich Lernen (German Edition)
Autoren: Eberhardt Hofmann , Monika Löhle
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und decken dabei das Prüfungsgebiet auch noch weitgehend ab. Da Sie sich ständig unter prüfungsähnlichen Stress gesetzt haben, werden Sie zu Hause schon lockerer und können diese Lockerheit dann in der wirklichen Prüfung wieder erleben. Viele Prüflinge haben diesen Effekt in ihren Prüfungen erlebt und führen ihren Prüfungserfolg auf diese Art der Vorbereitung zurück. Protokollieren Sie diese häuslichen Prüfungen noch zusätzlich aufeinem Blatt Papier. Machen Sie sich Vermerke über Ihre ganz persönlichen Schwierigkeiten bei der jeweiligen Aufgabe. Es lohnt sich, diese Hinweise vor der Prüfung noch einmal durchzugehen. Damit wächst gleichzeitig die Zuversicht in Ihre eigene Leistungsfähigkeit.

18.5  Fehleranalyse
    Kontrollieren Sie Ihre sich selbst auferlegten Übungsprüfungen sehr genau und gewissenhaft. Nehmen Sie Ihre eigenen Fehler ernst. Sehr häufig geht es den Lernenden so: Sie arbeiten lange und aufwändig an einer Prüfungsaufgabe, viele Stunden sind vergangen, bis Sie endlich fertig sind. Nun haben Sie genug von dieser Aufgabe. Sie legen die Arbeit weit von sich weg und können sie nicht mehr sehen. Das ist auch sehr verständlich, es geht wohl den meisten Lernenden so. Gönnen Sie sich ruhig die verdiente Pause. Sie können die Aufgabe auch bis zum nächsten Tag ruhen lassen, aber dann wird die Fehleranalyse notwendig. Nur durch eine sorgfältige Fehleranalyse können Sie wirklich etwas aus Ihrer Übungsaufgabe lernen. Sie sollten sich klar machen, von welcher Art die Fehler sind, die Ihnen immer wieder unterlaufen. Nur wenn Ihnen der Fehlertyp klar ist, können Sie gezielt gegensteuern. Jetzt ist es auch wichtig, diese Fehler zu verbessern und noch einmal einen sehr ähnlich gearteten Aufgabenteil zu bearbeiten. Erst wenn dieser fehlerfrei bearbeitet wurde, steigt die Wahrscheinlichkeit, den Fehler in der wirklichen Prüfung zu vermeiden. Ansonsten tritt der bekannte Effekt auf, dass man schon beim Durchlesen der Aufgabe weiß, dass man jetzt einen Fehler machen wird. Man erinnert sich an den Aufgabentyp und an den Fehler, den man damals gemacht hat. Der richtige Lösungsweg haftet aber leider nicht im Gedächtnis.

18.6  Reihenfolge der Aufgabenbearbeitung
    Bei schriftlichen Prüfungen kann man in aller Regel wählen, in welcher Reihenfolge man die Aufgaben bearbeitet. Am besten geht man dabei so vor, dass man die Aufgaben, die man gut lösen kann, zuerst bearbeitet. Würde man dagegen mit den schwierigen Aufgaben zuerst beginnen, so hätte dies zeitökonomische und motivationale Nachteile. Bearbeitet man Aufgaben, die man mit höherer Wahrscheinlichkeit nicht lösen kann, so führt dies nach dem Yerkes-Dodson-Gesetz zu erhöhter Anspannung, die sich in verringerter Leistungsfähigkeit niederschlagen kann. Der zeitökonomische Aspekt ist folgender: Wenn man eine Aufgabe nicht lösen kann, so hilft oftmals auch mehr Zeit nicht viel. Die aufgewandte Zeit ist dann verloren. Daher ist es günstiger, die Zeit zuerst auf die Lösung der Aufgaben zu verwenden, die man gut lösen kann. Man ist dann auf der sicheren Seite und kann die restliche Zeit zur Bearbeitung der schwierigen Aufgaben verbringen.

Literatur
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    Beutelspacher, A. (2001). In Mathe war ich immer schlecht . Wiesbaden: Vieweg Verlag. Bundesarbeitsgemeinschaft der jungen Philologen im Deutschen Philologenverband (Hrsg.) (1998). Kreativität und Wissen . Krefeld: Verlag des Deutschen Philologenverbandes.
    Buzan, T. & Buzan, B. (1999): Das Mind-Map-Buch . Landsberg a. L.: mvg-verlag.
    Craig, F. & Lockard, R. (1972): Levels of processing: A framework for memory research. J. of Learn. Verb. Behav., (11).
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    Cszinsmihaly, M. (1985): Das Flow- Erlebnis . Stuttgart: Klett Cotta.
    Dietrich, R. (2000): Lernen im Entspannungszustand . Göttingen: Verlag für Angewandte Psychologie.
    Dreßing, H. & Riemann, D. (1994): Diagnostk und Therapie von Schlafstörungen . Stuttgart: Gustav Fischer.
    Epping, B. (1996). 100 Millionen Zellen und ein bißchen Strom, Chip Spezial Gehirn , Gedächtnis, Neuronale Netze.
    Gardner, H. (2002). Intelligenzen. Die Vielfalt des menschlichen Geistes. Stuttgart: Klett-Cotta.
    Geisselhart, R. R. & Burkart, C. (1998). Konzentrations-Power . Offenbach:
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