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Erfolgreich Lernen (German Edition)

Erfolgreich Lernen (German Edition)

Titel: Erfolgreich Lernen (German Edition)
Autoren: Eberhardt Hofmann , Monika Löhle
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eine Rolle. Das unangenehme Gefühl vor der Prüfung äußert sich dabei dadurch, dass Bilder von der Prüfungssituation, den Prüfern etc. „automatisch“ auftauchen und sich von selbst in das Bewusstsein drängen. Wie kann man mit solchen Gedanken umgehen? Die Möglichkeit, die Gedanken einfach nicht zu denken, scheidet leider aus. Dies ist auch unmittelbar einsichtig, da man ja einen Gedanken denken muss, um ihn absichtlich nicht zu denken. Man kann mit diesen Gedanken aber in der Weise umgehen, dass man sie absichtlich denkt, dabei aber einige Veränderungen an ihnen vornimmt und ihnen dadurch ihre emotionale Bedeutsamkeit nimmt. Bei „automatischen“ Gedanken in Form von Bildern liegt manchmal die Schwierigkeit darin, die relevanten, emotional bedeutsamen Vorstellungen zu identifizieren.

17.2  Welche bildhaften Vorstellungen sollen bearbeitet werden?
    Sie benötigen für die Durchführung der in diesem Kapitel beschriebenen Übungen zur Veränderung innerer Bilder ein aversives, also unangenehmes Bild, das Sie verändern möchten. Wie identifiziert man solche aversiven Bilder? Denken Sie dazu an eine Prüfung und halten Sie dasjenige Bild im Zusammenhang mit der Prüfung fest, das Ihnen zuerst vor Ihrem geistigen Auge erscheint und von dem Sie glauben, es sei eine emotional negativ gefärbte Vorstellung. Halten Sie dieses innere Bild einige Zeit fest und prüfen Sie, ob es tatsächlich geeignet ist, bei Ihnen eine unangenehme emotionale Reaktion auszulösen. Sollten Ihnenmehrere Bilder in den Sinn kommen, versuchen Sie, jedes einzelne Bild möglichst genau zu betrachten und prüfen Sie es auf seine emotional bedeutsame Qualität für Sie.
    Es ist dann in einem zweiten Schritt sinnvoll zu prüfen, ob die bildhafte Vorstellung, die Ihnen zuerst in den Sinn kommt, tatsächlich die relevante Vorstellung ist, oder ob es nur ein „Oberflächenbild“ ist, zu dem das relevante „Kernbild“ noch gesucht werden muss. Das Kriterium hierfür ist, ob sie dazu geeignet ist, eine unangenehme emotionale Reaktion zu erzeugen oder ob es noch eine stärkere, emotional negativ gefärbte Vorstellung gibt. Wichtig bei der Bearbeitung der bildhaften Gedanken ist es, dass diejenigen Vorstellungen bearbeitet werden, die für Sie persönlich relevant sind und bei Ihnen persönlich dazu in der Lage sind, eine emotionale Reaktion mit entsprechenden Körpergefühlen auszulösen. Wie kommt man von einem eventuellen Oberflächenbild zu dem relevanten Kernbild? Dazu kann man sich fragen, welche negativen Konsequenzen die vorgestellte „Oberflächensituation“ haben könnte, um sich dann ein Bild zu diesen negativen Konsequenzen zu machen. Fragen Sie sich dann, was eine weitere negative Konsequenz dieser an sich schon negativen Situation wäre. Machen Sie sich dann das „innere Bild“, das Sie von dem Eintreten dieses noch negativeren Ereignisses haben. Sollte auch dies nicht zu dem für Sie emotional bedeutsamen Bild führen, führen Sie die Vorstellung einfach weiter.
    Fragen Sie sich: „Welches sind die noch negativeren Konsequenzen dieser an sich schon negativen Konsequenzen?“
    Mögliche Bereiche, aus denen die Inhalte solcher Vorstellungen kommen, können z. B. sein:
Schwierigkeiten bzw. Unlust bei der Vorbereitung
Black-out bei der Prüfung – Der Prüfer stellt unerwartete Fragen. – Eine Klassenarbeit wird zurückgegeben und man erwartet eine schlechte Note.
… etc.
    Um die nachfolgenden Veränderungsübungen durchführen zu können, sollten Sie mit einer bildhaften Vorstellung arbeiten, von der Sie wissen, dass diese bei Ihnen eine negative emotionale Reaktion auslösen kann. Dies kann eine Vorstellung sein, die mit dem Thema „Prüfung“ zu tun hat, sie kann für das Erlernen der Veränderungstechniken aber auch aus einem anderen Bereich stammen, um dann auf die Vorstellungen, die mit der Prüfungssituation in Zusammenhang stehen, übertragen zu werden. Häufig sind solche negativen Erinnerungen Bilderaus der Vergangenheit, z. B. die Erinnerung an eine Prüfung, die nicht gut verlief. Sie können aber auch vorweggenommene Konstruktionen von zu erwartenden Situationen sein. So werden Sie vielleicht nicht genau wissen, in welchem Raum die Prüfung stattfindet, wer dabei alles anwesend sein wird etc. Nehmen Sie in diesem Fall dann einfach die Vorstellung, die Ihnen bei dem Denken an die Prüfung durch den Kopf geht, unabhängig davon, ob es auch genau so sein wird. Wichtig ist dabei, dass Sie mit Ihrer
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