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Erdschiff Giganto - Alle sechs Romane

Titel: Erdschiff Giganto - Alle sechs Romane
Autoren: Rolf Ulrici
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Asche aus Erd- und Tiefseeproben«, sagte Charivari. »So. Ich zünde jetzt die dritte und vierte Rakete!«
    Superhirn starrte ins Hologramm.
    »Die beiden ersten Vorreiter irren vom Weg ab«, stellte er fest.
    »Sie sind leer«, meinte Henri. »Ihre Wellenladung ist verpufft. Die nächsten zwei übernehmen dafür die Führung.«
    »Genau«, bestätigte Superhirn.
    »Ich will euch ja nicht erschrecken«, wandte Tati ein. »Aber ihr spracht da von Sagen und Überlieferungen, an denen etwas sein könnte. Es soll doch auch das Ungeheuer Typhon in der Erde geben. Ein Monster, das Felsen schleudern und Feuer husten kann.«
    »Ja, Feuer aus dem Vesuv«, grinste Gérard.
    »Was grinst du über ein Monster, wenn wir eben dabei sind, ein Monster zu suchen?« ereiferte sich Prosper. »Und gerade findet in Bremen ein Kongreß statt, auf dem die Gelehrten über außerirdische, unbekannte Lebewesen diskutieren!«
    »Das ist was anderes«, murme lte der Professor. »Man meint dabei nicht Lebewesen im menschlichen Sinn, sondern biologische Kleinstformen, die vielleicht nur unter Elektronenmikroskopen zu erkennen sind.«
    »Die Karte von Afrika riesengroß in der Wand!« meldete Gérard. Er verbesserte sich sofort »Südamerika!«
    »Wir steigen!« rief Superhirn erregt.
    »Die Leuchtkarte in der Wand verschiebt sich«, sagte Prosper. »Jetzt taucht Mittelamerika auf. Wir sehen das ganze Gebiet von Panama bis Süd-Mexiko immer größer und größer!«
    »Nun nur noch Guatemala! Nur noch Guatemala!« rief Tati.
    »Die Lotsenraketen stehen!« schrie Micha. Er blickte mit Superhirn ins Hologramm.
    »Guatemala«, wiederholte Charivari. Er verglich die Hologramm-Position mit der Wandkarte und den Informationen in der Befehlsplatte. Dann sagte er: »Guatemala, Regierungsbezirk Alta Verapez – exakt!«
    »Im Hologramm bersten die Führungspünktchen«, meldete Superhirn. »Das heißt, wir stehen vor dem Ragamuffin-Quartier.«
    »Tiefe: 10 000 Meter.« Der Professor schüttelte verwundert den Kahlschädel. »Das ist nicht viel. Er und sein Volk müssen also doch den Stahlnickelkern der Erde als Gedankenreflektor benutzt haben. Es ist ihnen stets gelungen, uns irrezuführen!«
    »Die Frage ist, was ihnen jetzt gelingt«, bibberte Prosper.
    Plötzlich bellte Loulou wie wahnsinnig.
    Und Tati schrie: »Au, au, meine Augen!« Sie hielt sich die Hände vor das Gesicht und wälzte sich auf dem Fußboden.
    »Todeswellen dringen ein!« heulte Micha.
    »Nein, es ist das Warnlicht«, brüllte Gérard. »Sehr starkes Warnlicht in den Wänden, Professor!«
    Charivari schaltete das Warnlicht aus und zündete die letzten Raketen. Auf dem Hologramm war zu sehen, daß sie unmittelbar vor dem Giganto regelrecht explodierten.
    »Wir sind direkt vor der Höhle«, meinte Henri. »Direkt davor – oder bereits drin!«
    »Nur nicht aussteigen!« flehte Prosper. »Nur keinen Außenfunk anstellen!«
    Wumm! Den Giganto traf ein mörderischer Schlag, der das Gleichgewichtssystem sekundenlang ausfallen ließ.
    »Schnellstart!« rief Henri. »Durchstarten – und nichts wie weg hier! Hören Sie nicht? Der nächste Schlag kann uns zerschmettern!«
    Doch das Schiff lag ganz still.
    Superhirn äugte zur Wand. »Sonderbar. Der Außendruck entspricht annähernd normalem Luftdruck, wenn ich die Zeichen richtig deute. Sauerstoffgehalt, Feuchtigkeitsgehalt – der ist allerdings ziemlich hoch –, Fremdstoffe unter Gefahrenwert. Ich lese da aber unter dem Gefahrenzeichen Totenkopf die Worte Histoplasma Capsulum.«
    »Der wahre Name des Ragamuffin!« meinte Micha.
    »Nein«, sagte Charivari. »Aber die Überraschung ist trotzdem groß genug. Der Fluch des Pharao.«
    »Waaas? Der gehört doch nach Ägypten!« rief Gérard. »Da sterben doch immer die Archäologen, wenn sie in die Königsgräber eindringen und nach dem Glauben der alten Ägypter das Grabmal entweiht haben. Oder wie ist das? Außerdem sind wir doch unter Guatemala in Mittelamerika!«
    »Der sogenannte Fluch des Pharao ist ein alter Aberglaube«, entgegnete Charivari. »Tatsächlich hat er mit den alt-ägyptischen Königsgräbern zu tun und mit dem Gerücht, der Tod ereile jeden, der die geheiligten Kultstätten betrete. Bis 1958 waren Todesfälle unter Archäologen in Ägypten wahrhaftig unerklärbar. Dann aber fand man heraus, daß die Betroffenen nicht dem Fluch zum Opfer gefallen waren, sondern dem 0,001 bis 0,003 Millimeter großen (oder kleinen) Spaltpilz, dessen Namen uns die elektronische Bord-Information
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