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Erdschiff Giganto - Alle sechs Romane

Titel: Erdschiff Giganto - Alle sechs Romane
Autoren: Rolf Ulrici
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saudiarabischen Soldaten im Libanon gab es eine Katastrophe. Die Männer glaubten sich von unreinen Tieren umringt. Von Schweinen, Professor, von Schweinen! In der ostrhodesischen Stadt Umtali sind Straßenarbeiter übereinander hergefallen. Mittlerweile breiten sich die Unruhen nun weiter in Zentralafrika aus und greifen auf die Westküste über ...«
    »Ganz logisch«, unterbrach der Arzt. »Bedenken Sie, welche Bedeutung Tiere in den religiösen Auffassungen uralter Stämme und Nationen haben!«
    Professor Charivari nickte hastig.
    »Sparen Sie sich das! Weiter!«
    Sörensen zog ein Kästchen aus der Tasche.
    »Gespeicherte Meldungen verschiedener Radiostationen, von mir gekürzt und übersetzt.« Seine Stimme kam jetzt quäkend aus dem Minigerät: »Scotland Yard berichtet Kaufhauspanik. In einem Haufen von Westbury-Krawatten will das Publikum Schlangen gesehen haben. Institute, Anstalten und Einrichtungen sowie Treffs aller Art melden verheerende Tumulte; Universitäten, Sportstadien, Schulen, Krankenhäuser, Heime aller Art, Hotels, Parlamente, Gefängnisse, Kasernen, Opernhäuser, Theater, Banken, Filmateliers, Studios, Zirkusunternehmen ...«
    »Genug!« rief Prosper. »Ich – ich will mir das gar nicht vorstellen! Ein Arzt, der eine Operation durchführt, hat auf einmal einen Löwen vor sich! In den Regierungen schlagen sich Menschenaffen! Im Kinderheim läßt 'ne Schwester ein Baby fallen, das sie für ein Ferkel hält! Und was machen die Leute in Flugzeugen, Bussen und Autos?«
    »Die schlimmsten Berichte kommen aus Japan«, fuhr Sörensen fort. »Man hat dort zwei Theorien. Die erste lautet: Radioaktivität aus dem All bewirkt die Sinnestäuschungen. Die zweite: Ein amerikanisch-europäischer Anschlag, um die japanische Handelskonkurrenz auszuschalten.«
    »So!« rief Charivari mit furchterregendem Gesicht, »Ähnliches hatte ich erwartet. Und ich versichere Ihnen, das ist erst der Anfang. Die Nationen werden einander verdächtigen, chemische Kampfstoffe eingesetzt zu haben!«
    »Ist schon geschehen!« rief Sörensen prompt. »Die roten Telefone sind bereits in Betrieb. Experten ist nämlich von Anfang an aufgefallen, daß die Tiervisionen visionäre Mischwerte waren und ortsfremd auftraten. In Samoa Eisbären, in Chikago Löwentiger, in Santiago Lamalkamele, in Perth, Sydney und Wellington Elefanten, in Moskau, Teheran und Bombay Giraffen ...«
    »Das weist auf Psychokrieg hin!« rief Charivari. »Allerdings! Der Ragamuffin hat seine Vavas ausgeschickt, Tiere per Gehirn aufzunehmen, um sie in die Hirne der Menschen zu strahlen. Er muß wissen, daß der Mensch die Tiere zwar nutzt, dressiert, teils sogar pflegt und liebt, aber daß das Tierische zutiefst unheimlich ist, wenn es unvermutet auftritt. Darauf beruht sein Plan – und er sieht, daß er gelingt! Kein Politiker kann ja ahnen, daß diese schauerliche Überrumpelung aus der Erde kommt. Meine Herren, Sie begeben sich schleunigst auf Ihre Stationen zurück – und ich wende das äußerste Mittel an, den Dunkelmann aufzuspüren!«
    »Halt!« warf Superhirn ein. »Was war das mit dem Ragamuffin-Foto? Und weshalb stehen, sitzen und liegen die Leute auf den Stützpunkten wie erstarrt herum? Sie sagten: Wie im Winterschlaf.«
    Professor Charivari nickte. »Mir war von Anfang an klar. Der Ragamuffin ist ein Magier. Sogar sein umgesetztes, aus 'weiter Hand stammendes Bild kann Furchtbares bewirken. Aber wie ich sehe, sind einige Leute auch dagegen immun. Das gibt mir Hoffnung. Vor allem aber auch Doktor Paulsens Bestätigung, daß es sich bei den betroffenen Leuten um eine Art Winterschlaf handelte. Nehmen Sie den Weg zurück über das Molekular-Gerät, meine Herren. Gehen Sie auf Ihre Stationen. Tun Sie Ihre Pflicht. Giganto wird das Ungeheuer vernichten!«
Im Reich des Ragamuffin
    »Captain Biggs ließ den Hirnwellen-Analysator seltsame Zeichen auswerten«, berichtete Belmondo.
    »Wir haben ein bedeutendes Medium, in dessen Kopf die Zeichen zu einem Bild wurden: Dieser Mann fertigte schnell eine Phantomzeichnung an, die über Funk an alle Stationen – und dort wieder an sämtliche Abteilungen gingen. Ihr könnt von Glück sagen, daß euer Empfang gestört war. Wenn ihr das Bild gesehen hättet, wärt ihr auch erstarrt.«
    »Ich ahnte es«, murmelte Superhirn.
    »Mir kommt da eine Idee«, sagte Tati, als die Männer das fahrende Erdschiff auf dem Molekular-Weg verlassen hatten. »Rührt die Erstarrung in den Geheimstationen vielleicht vom eigenen
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