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Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Titel: Erben des Mondes - Grimoire lunaris
Autoren: Stefanie Hasse
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gedient.“ Beinahe gutmütig sprach er die Worte aus, die ihr den Tod bringen würden. Den Tod als Flucht vor den schrecklichen Schmerzen, die der Dolch verursachte. Ich hatte Darians Schmerzen gespürt, als die Typen uns das Grimoire gestohlen hatten und ihn dabei mit eben dieser Waffe verletzt hatten.
    Tabea nickte beinahe erleichtert und sprach die Worte aus, die schon Ronaldo in Sekundenschnelle hingerichtet hatten.
    Sinas Furcht überrollte mich wie ein Tsunami. Sie hatte dieses Szenario noch nie gesehen. Ich versuchte sie zu stärken, sie sollte bei dem Anblicknicht den Verstand verlieren, doch mein Geist drang nicht zu ihr durch. Es war zu viel für sie.
    Als die letzten Aschereste von Tabea mit den noch aufsteigenden warmen Winden nach oben getragen wurden, nickte Darians Vater zustimmend.
    Dann trat er ohne Sina noch einmal zu beachten aus dem Raum. Er schloss nicht einmal die Tür hinter sich. Vermutlich waren um die Ecke ein paar Wachen positioniert. Oder man traute dieser labilen Person, die einmal meine toughe beste Freundin Sina war, absolut keinen Fluchtversuch zu.
    Sinas Starre löste sich, als Darians Vater außer Sicht war und sie brach weinend zusammen. Ach könnte ich sie doch in den Arm nehmen und trösten. Richtig trösten. Leider blieb mir aber nur der mentale Anstupser. Doch ehe dieser zu ihr durch kommen würde, wäre sie bereits von ihren Tränen weg geschwemmt.
    Dann, inmitten meiner weiteren Versuche, zu ihr durchzudringen, konnte ich die sich anstauende Macht spüren. Ich hatte kein negatives Gefühl dabei, also hoffte ich inständig, dass nicht Darians Vater dahinter steckte und ich mein Bauchgefühl in meinem Körper zurück gelassen hatte.
    Dann materialisierte sich etwas vor Sinas zusammen gesacktem Körper. Noch ehe sie den Kopf hob, damit auch ich sehen konnte, was sich da tat, konnte ich die uralte Magie spüren. Ich konnte nicht sagen, wodurch diese sich von herkömmlicher Magie unterschied, aber es war einfach anders.
    Anfangs nahmen wir nur den Umriss wahr, der wie Wasser um die Gestalt floss. Dann erklang die Stimme in unserem Kopf: „Der alten Mächteverbunden, wurden wir gerufen, Euch zu prüfen. Seid ihr gewollt, Euch dem zu stellen?“
    Total perplex wusste Sina nicht, was sie überhaupt denken sollte. Und mir ging es genauso.
    Dann materialisierten sich strahlend blaue Augen und aus dem fließenden Wasser trat nur knapp darüber das Horn wie ein gewundener Eiszapfen hervor.
    Sina brachte nur ein unverständliches Stammeln hervor, ihre Gedanken sprachen jedoch Bände. Pure Faszination geisterte hindurch, dann die klare Aussage, dass sie für dieses Geschöpf einfach alles machen würde.
    Als Antwort auf diese Gedanken kam nur ein Nicken. Dann enthüllte es seine gesamte Erscheinung. Der Anblick war mit nichts zu vergleichen. Die atemberaubende Schönheit wurde nur noch getoppt von der unbeschreiblichen Macht, die von dem Einhorn ausging.
    „So sei es. Reicht uns Eure Hand.“
    Sina streckte sofort ihre Hand aus. Dann trat das Einhorn ganz nahe an sie heran und stieß mit seinem Horn gegen ihre Handfläche. Die Berührungsstelle begann zu bluten. Das Horn saugte das gesamte Blut jedoch sofort in sich auf.
    „Mir scheint, als müssten wir der Bitte um Eure Rettung widersagen. Wir vernehmen mächtige Schwingungen der Finsternis in Euch.“
    Daraufhin trat es zurück und begann schon, sich leicht aufzulösen, als Sina ihre Stimme wieder fand.
    „Ich bitte Sie, bitte geben Sie mir eine Chance. Ich würde alles dafür geben, hier raus zu kommen!“
    Sie schluchzte einmal laut auf und fiel dabei auf die Knie.
    Das Bild des Einhorns komplettierte sich wieder. Dann schien es kurz zu überlegen.
    „Nun denn. So seid Ihr gewillt, den mächtigsten aller Eide vor uns abzulegen?“
    Sina hatte keine Ahnung, was das bedeutete. Nicht mal ich war mir sicher, ob ich in die richtige Richtung dachte.
    „Den Feenreigen. Die Verpflichtung zum Krieger des Lichts bis ans Ende Eurer Tage.“
    Sina schluckte ganz kurz, stellte sich direkt vor das Einhorn und richtete sich dann auf. Sie wirkte um Längen größer, als ich sie jemals gesehen hatte. Diese Entscheidung für das Gute ließ sie über sich hinaus wachsen. Das Licht in ihrem Kopf überstrahlte alles andere.
    „Möge es so sein!“
    Das Einhorn senkte seinen Kopf und stieß mit seinem Horn gegen Sinas Schulter.
    In dem Moment schlug ich meine Augen auf.
    Darian sah mich gespielt genervt an.

Die neue Gabe
    Darian
    K lar tat es mir
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