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Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Titel: Erben des Mondes - Grimoire lunaris
Autoren: Stefanie Hasse
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Vics Leben spielte. Das Einhorn dachte einen Moment darüber nach.
    „Euch ist bewusst, dass unsere Hilfe nur dem gewährt werden kann, der dieser Gunst würdig ist. Da die Auserwählte mit dieser Person verbunden ist, werden wir ihre Eignung prüfen. Könnt ihr uns zu ihr führen?“
    „Das Gefängnis ist durch etliche Zauber geschützt, der uns ein Betreten unmöglich macht.“
    „Die Beschreibung des Ortes würde uns in diesem Falle reichen.“
    Und so erklärte ich dem Einhorn bis ins kleinste Detail, wo es Sina finden konnte. Kaum war meine Beschreibung zu Ende, war es verschwunden.
    Fragend blickte ich in die ebenso ratlosen Gesichter von Aurelia und Sofia. Würde mein Plan funktionieren? Was, wenn Sina diesen Test nicht bestand? Was würde überhaupt getestet?
    „Wahrscheinlich, wie viel Gutes in eurer Freundin steckt.“ Sofia klang dabei nicht sonderlich erfreut.
    Aber was passiert, wenn sie nicht taugt? Werden die Mächte meinen Ruf in einem Notfall dann noch erhören?
    Hier konnte ich aber sowieso nichts mehr daran ändern. Also gab ich den beiden Bescheid, dass ich wieder zu Vic auf unser Zimmer gehen wollte. Und das tat ich dann auch. Ich fand Vic auf dem Bett liegend, mit geschlossenen Augen. Sie hatte alsodoch nicht auf mich gehört. Ich überlegte kurz, ob ich sauer sein sollte, schob den Gedanken dann aber beiseite. Hätte ich die Möglichkeit, würde ich wahrscheinlich genauso handeln.
    In dem Moment schlug sie die Augen auf und blickte mich mit gespielter Unschuldsmiene an.
    „Du hast dich meiner Anweisung widersetzt?“, tadelte ich sie mit einem Lachen.
    Sie spielte sofort mit und antwortete mir in dem ältesten Akzent, den sie erübrigen konnte: „Doch auch Ihr hättet mich in Eure Pläne einweihen können. Oder dachtet Ihr, ich säße tatenlos herum, während Ihr den Helden spieltet?“
    Sie wusste also Bescheid. „Hat es funktioniert? Das Einhorn hat etwas von einer Prüfung gesagt. Hat Sina sie bestanden?“
    „Ich glaube ja. Sie wurde mitgenommen. Ich habe aber keine Ahnung, wohin. Sie musste versprechen, den Feenreigen zu sprechen.“
    „Wow!“ Mehr brachte ich nicht heraus. Aber war das die normale Bezahlung für solche Dienste?
    „Nein. Das Einhorn wollte uns schon verlassen, als Sina versprochen hat, alles dafür zu tun, herauszukommen. Dann hat sie zugestimmt, sich vereidigen zu lassen.“
    „Und wo ist sie jetzt?“
    „Ich weiß nur, dass sie nicht mehr in diesem Loch sitzt. Und darüber in ich sehr froh.“ Sie klang so was von erleichtert. Und doch grübelte sie, wie auch ich, wo Sina sich im Moment befand.

Die Bezahlung
    Sina
    D as Gefühl, als sich das Einhorn aufzulösen begann, war unbeschreiblich. Meine ganze Hoffnung schwand mit ihm. Und ich fasste einen Entschluss. Sollte ich jemals wieder hier raus kommen, würde mich kein negatives Gefühl mehr so sehr in die Irre führen können. Niemals wieder. Ich wollte von nun an den ganzen negativen Gedanken abschwören.
    Ich klammerte mich an diese eine Vision von mir, sank vor dem Einhorn auf die Knie und bat um eine letzte Chance. Das Geschöpf hatte meinen inneren Entschluss verfolgt und gewährte mir seine Hilfe. Ich hätte mich nach dieser Erfahrung sowieso auf irgendeine Weise dem Guten verpflichtet, also kam die Forderung des Einhorns nur meiner Entscheidung zuvor.
    Kaum sandte ich mein Einverständnis, rettete mich das Einhorn mit einer einzigen Berührung aus meinem schrecklichen Gefängnis. Im einen Moment sah ich noch die grauen Steinwände, im nächsten stand ich mit meinem Retter auf einer blühenden Sommerwiese. Kaum angekommen, materialisierten sich weitere Einhörner, die mich lange musterten. Dann nickte eines nach dem anderen.
    „Nun, da die Gefahr gebannt ist, möchten wir Euch unseren Namen nennen. Ich werde gemeinhin Lesatis gerufen. Ich bin das Oberhaupt des Geschlechtes der Monoceri. Eure Art nennt uns Einhörner. Wir haben über Eure Situation beratenund sind zu der Übereinkunft gelangt, dass Euch gewährt werden kann, den Feenreigen vor dem Rufe zu sprechen, damit Ihr in der Lage seid, die Euren zu beschützen und zu retten, wie sie Euer Leben gerettet haben.“
    Ich sollte mich jetzt schon vereidigen lassen? Vor lauter Stolz wusste ich gar nicht, was ich sagen sollte. Demütig senkte ich meinen Kopf und übermittelte meinen Dank nur über meine Gedanken.
    Jenseits des kleinen Baches, der am Rand der Wiese verlief, begann es plötzlich zu leuchten. So hell das Licht mir auch entgegen strahlte,
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