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Erben des Blutes 01 – Dunkler Fluch

Erben des Blutes 01 – Dunkler Fluch

Titel: Erben des Blutes 01 – Dunkler Fluch
Autoren: Kendra Leigh Castle
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Einem menschlichen Wesen? Du verrätst mich.« Anklagend und zugleich schmerzerfüllt sah sie ihn an. »Du verrätst uns alle.«
    »Nein«, sagte Lily und trat vor. »Sie sind die Verräterin. Sie haben Lilith verraten. Und ich bin Liliths Tochter.«
    Lily entblößte ihr Mal. Arsinöe wurde kreidebleich. »Dämonenkind«, murmelte sie und machte wahrhaftig ein paar Schritte nach hinten. »Saat des Dämons, Abscheulichkeit!« Voller Entsetzen deutete sie mit ausgestrecktem Arm auf Lily.
    Ganz ähnlich hatte sie in Lilys Vision auf Lilith eingeschimpft.
    In dem Moment tauchte neben Lily eine Rauchsäule auf, die langsam die Gestalt einer Frau annahm. Einer schönen, dunkelhaarigen Frau mit leuchtenden Augen, die so alt waren wie die Sterne.
    »Hört mir zu, ihr alle«, rief Anura, und beim Klang ihrer vollen Stimme wurde es schlagartig ruhig im Saal. »Lilith, die Mutter, war kein Dämon, und ihr Kind ist es ebenso wenig. Es ist richtig, dass Lilith den Dämon dafür gewann, sie bei der Befruchtung zu unterstützen. Aber ihre Nachfahren haben nicht die geringste Spur von Dämonenblut in sich. Das war eine Lüge, die verbreitet wurde, um sie und alle ihre Nachfahren umzubringen.«
    Arsinöe starrte Anura entgeistert an.
    »Hat sich denn wirklich jedes Gossenblut aus der Umgebung hier eingeschlichen?«, fragte sie zutiefst schockiert. »Anura, du hast deine eigene Dynastie verraten. Du hast dein Blut vorsätzlich mit dem eines Manns vermischt, der kaum mehr war als ein Tier, und trotzdem erwartest du, dass ich dir diesen Blödsinn abnehme!«
    »Genau«, erwiderte Anura ruhig. »Denn ich war damals dort. Ich habe geholfen, das Kind zur Welt zu bringen, das Lilith von einem sterblichen Mann empfangen hatte, mithilfe ihres dämonischen Liebhabers und um einen Preis, den sie auf ewig wird zahlen müssen. Diesen Weg hätten sicher nicht viele gewählt, aber das war nun mal ihre Entscheidung. Und dies hier ist die Nachfahrin jener Tochter, das Kind ihres Bluts. Sie ist keine Dämonen-Nachfahrin. Sie ist halb Mensch, halb Vampir. Dafür hat das Ritual gesorgt.«
    »Du warst das«, sagte Lily leise, der soeben ein Licht aufgegangen war. »Du hast das Baby aus dem Tempel gebracht.«
    Anura lächelte sie strahlend an. »Lilith war für mich wie eine Schwester. Unsere Dynastien haben weit zurückreichende Verbindungen, Kleines. Ich habe versprochen, das Baby zu beschützen. Das war das Versprechen, das die Empusae gegeben haben: für das menschliche Kind zu sorgen, bis die Dynastie wieder zum Leben erweckt wurde. Aber Zeit und Nachlässigkeit sorgten dafür, dass die Träger von Liliths Blut in Vergessenheit gerieten. Dennoch bin ich überzeugt, dass dich dieses Blut wieder zu mir geführt hat.«
    »Blut ist Schicksal«, murmelte Lily.
    »Bei der Liebe Sekhmets!«, entfuhr es Arsinöe.
    Ihre Leute waren in Aufruhr, riefen Lily und den Cait Sith Schimpfnamen zu und drohten den Dracul an, ihnen langsam und schmervoll die Glieder auszureißen. Arsinöe schubste Vlad zur Seite und trat auf Lily zu, die nicht von der Stelle wich. Sie hatte keine Angst mehr. Egal, was passieren würde – diese Leute standen hinter ihr.
    Wenn Blut wirklich das Schicksal bestimmte, dann hatte es sie zu denen gebracht, von denen sie umgeben sein sollte. Aber eine ganze Dynastie wieder zum Leben zu erwecken, etwas derart Wichtiges zu erschaffen, wo sie doch nur ein Mensch war, wenn auch einer mit einem auf dieser Welt einzigartigen Mal … wie sollte sie das bloß bewerkstelligen?
    Doch im selben Moment, als sie sich diese Frage stellte, wurde es ihr klar:
    Spreng seine Ketten. Befreie unser Blut.
    »Kein Haus kann für sich allein existieren«, sagte Lily leise, während Liliths Stimme in ihrem Kopf flüsterte. Ihr Blut mochte vielleicht ihr Schicksal bestimmen – trotzdem blieb ihr eine gewisse Entscheidungsfreiheit.
    Arsinöe packte Lilys Kleid und riss es mit einem Ruck vorne auf. Lily blieb gar keine Zeit mehr, zu reagieren, so plötzlich stand Arsinöe vor ihr und starrte auf das Mal, das im Licht der Kerzen seltsam glitzerte.
    Die Königin fletschte die Zähne. »Sie hätte uns alle ins Chaos gestürzt. Sie hat ein Kind mit einem Dämon gezeugt, ob nun sein Blut in dir fließt oder nicht. Wo wir versuchten, unser Blut reinzuhalten, genoss sie es, ihres zu verderben. Lilith forderte mit ihren Aktionen den Tod heraus. Und ich werde nicht zulassen, dass ihr Wahnsinn weitergeht.« Wütend starrte sie Ty an, der sich gerade vor Lily schieben
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