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Erben des Blutes 01 – Dunkler Fluch

Erben des Blutes 01 – Dunkler Fluch

Titel: Erben des Blutes 01 – Dunkler Fluch
Autoren: Kendra Leigh Castle
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Frauen um sie herum, werde ich mich sowieso nie wieder schminken müssen.
    Vampirische Schönheit war unvergleichlich – und unvergänglich.
    Dann lief ein leises Murmeln durch die Menge, und plötzlich war er da und trat zu ihr in den Kreis. Groß war er, ihr Jeremy, hellblond und auf jungenhafte Art schön. Er nahm ihre Hände in seine, und wie immer durchlief Rosalyn beim ersten Kontakt mit der kalten Haut ein Schauder. Aber die Wärme in seinen dunkelblauen, von innen heraus strahlenden Augen war Entschädigung genug. Als er sich nah zu ihr beugte, stieg ihr sein leichter Moschusgeruch in die Nase.
    »Bist du bereit?«, fragte er leise, und sein warmer Atem strich an ihrem Ohr entlang.
    Sie nickte. »Immer.«
    Er lächelte, und seine scharfen, spitzen Schneidezähne glänzten weiß zwischen seinen dunkelroten Lippen. Einen Moment lang wandte er den Blick von ihr ab, und schon trat eine dritte Person in den Kreis, ein großer, eindrucksvoller Mann in einem schlichten schwarzen Anzug. Der Mann hielt sich sehr gerade. Als er mit ernster Miene zu sprechen begann, lag in seiner Stimme eine Kraft, die auf hohes Alter hindeutete, obwohl er kaum älter als vierzig aussah.
    Das war der Zeremonienmeister, einer von Arsinöes Abgesandten, der das alte Ritual überwachen und die Verbindung für rechtens erklären sollte.
    Die erste Frage richtete er an Jeremy. »Wie lautet dein Name, Bittsteller?«
    Wie aus der Pistole geschossen und voller Stolz antwortete Jeremy: »Jeremy Rothburn aus dem Geschlecht der Ptolemy.«
    »Und worum bittest du uns in dieser Vollmondnacht?«
    »Ich bitte darum, diese Frau, Rosalyn DeVore, in das geheiligte Geschlecht der Ptolemy aufzunehmen und sie mit dem dunklen Geschenk an uns zu binden, damit ich für immer mit ihr zusammen sein kann.«
    Der Gesandte richtete den Blick seiner blassen Augen auf Rosalyn. »Und du, Rosalyn DeVore? Worum bittest du das Geschlecht der Ptolemy?«
    Einen schrecklichen Moment lang fürchtete sie, die Worte vergessen zu haben. Doch dann sprudelten sie wie von selbst aus ihr heraus. »Ich bitte darum, in dieses Geschlecht aufgenommen zu werden, Teil zu werden der ruhmreichen Nachkommen von Sekhmet, der Löwin, der Kriegsgöttin, von Arsinöe, von dem unsterblichen Pharao und von allen, denen das Glück die Gunst erweist, das Blut der größten aller Vampirdynastien zu trinken. Ich bitte darum, Jeremy Rothburn vom Geschlecht der Ptolemy mein Blut und mein Leben geben zu dürfen, auf dass auch er sein Blut und sein Leben mit mir teilt.«
    Jeremy drückte beruhigend ihre Hände. Der Zeremonienmeister nickte ernst und bestätigte damit, dass ihr Anliegen angenommen war. Dann wandte er sich mit lauter und beeindruckend kräftiger Stimme an die Anwesenden.
    »Ihr alle, die ihr hier versammelt seid, geschätzte Hüter der dunklen Flamme, in deren Adern das Blut der Göttin fließt, ihr habt die Bitte vernommen. Wie äußert ihr euch dazu?«
    Das vielstimmige Ja ließ Rosalyns Herz schneller schlagen. Es war geschafft. Man hatte sie aufgenommen. Jetzt lag nur noch eine Hürde vor ihr … und die fürchtete sie am meisten. Denn bevor die Zeremonie abgeschlossen war, musste sie dem Tod ins Auge sehen, wenn auch nur, um sich für immer von ihm abzuwenden.
    Als der Abgesandte die Aufmerksamkeit wieder auf Jeremy richtete, spielte um seine Lippen wahrhaftig die Andeutung eines Lächelns.
    »Mach sie zu deiner Frau. Mach sie zu einer von uns.«
    Mit diesen Worten trat er aus dem Kreis zurück und verschmolz mit der Menge. Jetzt standen wieder nur sie beide in der Mitte. Rosalyn betrachtete ihren Geliebten. Sie war sich der Bedeutung des Moments außerordentlich bewusst – schließlich waren dies ihre letzten Atemzüge als menschliches Wesen.
    Mit einer geübten Handbewegung öffnete Jeremy ihr Kleid. Es glitt von ihren Schultern und fiel zu Boden. Nackt stand sie vor ihm, vor ihnen allen, schrecklich, wundervoll entblößt. Als er ganz nah an sie herantrat, strahlten seine Augen voller Liebe, und sofort vergaß sie die Menge. Eigentlich waren hier nur sie beide. Und die ganze Ewigkeit lag noch vor ihnen.
    Seine kalten Hände glitten über ihre Haut und strichen über ihre Brustwarzen, die sich in der kühlen Luft aufgerichtet hatten. Ihr Magen war in Aufruhr vor Angst und Aufregung, unter die sich zu ihrer Überraschung auch Begierde mischte. Dann strich er ihr das Haar über die Schulter zurück und entblößte so ihre Kehle, an der ihr Puls in rasendem Tempo klopfte. Seine Augen
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