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Er liebt mich, er liebt mich nicht - Gibson, R: Er liebt mich, er liebt mich nicht - Daisy's Back in Town

Er liebt mich, er liebt mich nicht - Gibson, R: Er liebt mich, er liebt mich nicht - Daisy's Back in Town

Titel: Er liebt mich, er liebt mich nicht - Gibson, R: Er liebt mich, er liebt mich nicht - Daisy's Back in Town
Autoren: Rachel Gibson
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seinem Garten an. Seine Gedanken kreisten pausenlos um Daisy und darum, wie sie ihr Leben in die Hand nahm. Sie bewegte sich weiter, während er auf ewig in der Vergangenheit festzustecken schien.
    Er räumte die Überreste des Tisches und den Stuhl in den Schuppen neben dem Haus. Vielleicht sollte er ja umziehen. Dieser Gedanke war ihm bereits das eine oder andere Mal gekommen. Er hatte auch überlegt, das Haus umzubauen, um mehr Bürofläche zu haben, wodurch er auch mehr Platz in der Werkstatt gewinnen würde.

    Jack saß auf der hinteren Veranda und blickte hinaus in den Garten. Er würde es nicht über sich bringen, das Haus abzureißen, da es viel zu viele Erinnerungen an seine und Billys Kindheit barg. Dort im Garten hatten er und Steven die Zeitkapsel ausgegraben und Daisys Tagebuch gelesen. Da drüben in der Gartenecke unter dem Ahornbaum, und genau an dieser Stelle hatten sie sie auch wieder verscharrt.
    Er stand auf, und bevor er es sich anders überlegen konnte, ging er zum Schuppen und holte einen Spaten. Die Erde war festgebacken, so dass er innerhalb kürzester Zeit schweißgebadet war. Er grub über eine Stunde lang. Es war ungefähr halb acht Uhr abends, und die Sonne brannte immer noch vom Himmel, als der Spaten endlich auf die alte rote Büchse stieß. Er nahm sie aus ihrem einundzwanzigjährigen Versteck. Die Farbe war verblichen, und das Blech wies etliche Roststellen auf. Der Plastikdeckel hatte sich stumpfgelb verfärbt, war aber noch intakt.
    Jack ging mit der Büchse zurück auf die Veranda, setzte sich auf die oberste Stufe und kippte sie um. Grüne Plastiksoldaten, Star-Wars-Figuren von Han Solo und Prinzessin Lea und ein Kamm fielen zuerst heraus. Dann folgten Jacks Matchbox-Autos, eine Trillerpfeife und ein Päckchen Kaugummi. Daisys Tagebuch, eine rosa Haarspange und ein Modeschmuck-Ring mit einem mindestens dreikarätigen Glasklunker bildeten den Abschluss. Sie hatte gesagt, Jack hätte ihr den Ring geschenkt, doch er erinnerte sich nicht daran.
    Er hob den Ring auf und ließ ihn in seine Brusttasche gleiten. Dann nahm er das kleine weiße Büchlein mit der gelben Rose darauf, dessen Schloss er und Steven damals aufgebrochen hatten. Die Seiten waren vergilbt, die Tinte war verblasst. Er beugte sich vor, stützte die Ellbogen auf die Arme und begann zu lesen.

    Mr. Skittles hat Lily heute in die Nase gebissen. Ich glaube, sie hat versucht, ihn zu küssen , hatte Daisy geschrieben, als sie alle in der sechsten Klasse gewesen waren. Mom hat ein bescheuertes Schneewittchen in unserem Vorgarten aufgestellt. Es ist ja sooo peinlich. Jack lächelte und überblätterte Einträge über die Katze und die Dekoration ihres Gartens. Beim Anblick seines Namens hielt er inne.
     
    Jack hat Riesenärger gekriegt, weil er aufs Schuldach geklettert ist. Er musste nachsitzen und hat eine gehörige Strafpredigt bekommen, glaube ich. Er hat zwar behauptet, dass es ihm nichts ausmacht, aber er hat ziemlich traurig ausgesehen. Das hat mich auch traurig gemacht. Steven und ich sind ohne ihn nach Hause gegangen. Steven hat gesagt, Jack würde damit schon fertig werden.
     
    Jack erinnerte sich noch genau daran. Er hatte keine Standpauke bekommen, dafür aber sämtliche Fenster im Schulgebäude putzen müssen. Sein Blick schweifte über weitere Einträge über ihre Katze, das Abendessen und das Wetter.
     
    Jack hat mich heute angeschrien. Er hat mich als blödes Mädchen bezeichnet und gesagt, ich solle nach Hause gehen. Ich habe geweint, und Steven hat gesagt, Jack hat es nicht so gemeint.
     
    Daran erinnerte Jack sich nicht mehr, doch wenn er sie tatsächlich angebrüllt hatte, dann wahrscheinlich nur, weil er ein bisschen verknallt in sie war und nicht damit umzugehen wusste.
     
    Steven hat mir einen Aufkleber für mein Fahrrad geschenkt. Es ist ein Regenbogen. Er sagt, für sein Fahrrad
wäre er zu mädchenhaft. Jack meint, der Sticker sieht ziemlich blöd aus. Manchmal kränkt er mich. Steven sagt, er meint es nicht so. Er hätte nun mal keine Schwestern.
     
    Er hatte nicht geahnt, dass sie so sensibel war. Na ja, im Grunde hatte er es gewusst, aber ihm war nicht klar gewesen, dass auch solche Nebensächlichkeiten sie so kränkten.
     
    Gestern war Halloween. Meine Mom hat mich mal wieder gezwungen, als Annie Oakley zu gehen, weil ich aus dem dämlichen Kostüm vom letzten Jahr noch nicht herausgewachsen bin. Jack ist als Darth Vader gegangen und Steven als Prinzessin Lea. Steven hatte sich große
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