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Equilibrium

Equilibrium

Titel: Equilibrium
Autoren: Imogen Rose
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ertragen. Ich packte den Schläger fester. Dem würde ich den Schädel einschlagen, sobald er sein Gesicht zeigte.
    Wir suchten weiter und fanden noch mehr Eishockeyschläger ohne Markierungen. Wir fanden eine Metallstange – na ja, ich fand sie. Ich umklammerte sie fest, während wir unsere restlichen potenziellen Waffen einsammelten und uns neben sie setzten. Wir wechselten uns bei der Suche nach möglichen Fluchtwegen ab: Türen, Fenster, Klappen. Es war zu dunkel, um irgendetwas zu sehen. Ich fragte mich wieder, wo wir nur sein konnten. Der Boden unter meinen bloßen Füßen fühlte sich kalt und hart wie Stein an und der Ort stank widerlich. Ich stellte mir vor, dass es eine Art Höhle war, aber die Wände waren zu glatt und hatten rechtwinklige Ecken. Wir waren höchstwahrscheinlich in einer Art Zimmer, einem Keller oder vielleicht einem Vorratsraum. Wir waren definitiv unter der Erde, wie Kellan gesagt hatte, nach dem totalen Fehlen von Licht zu urteilen. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und schwenkte meine Arme herum, um an der Decke nach einer Lampe oder sonst etwas zu tasten. Es musste einen Weg heraus geben. Ich klopfte mit der Metallstange gegen alle Wände, weil ich hoffte, dass eine nachgeben würde. Meine Arme taten weh. Schließlich tastete ich mich zu Kellan zurück, indem ich seiner Stimme folgte.
    »Was glaubst du, warum werden wir hier festgehalten? Was soll das?«, fragte ich Kellan.
    »Das habe ich mich auch schon gefragt. Ich dachte, den ganzen Kram vom Parkplatz hätten wir hinter uns. Das ist ein bisschen übertrieben, sogar für Justin, besonders die Betäubungsmittel. Ich frage mich, ob Simla da mit drinsteckte. Wir wissen nicht mal mit Sicherheit, dass Justin etwas damit zu tun hat. Jemand könnte sich seinen Schläger genommen haben. Dad hat erwähnt, dass jemand das Portal manipuliert hat. Ich frage mich, ob das hier etwas damit zu tun hat?«
    »Wenn das hier mit dem Portal zu tun hat, warum es an uns auslassen? Damit haben wir nichts zu tun! Wer auch immer, sollte Mom stattdessen genommen haben!«, sagte ich gereizt.
    »Krabbe, das meinst du nicht so. Wir stecken in einer scheußlichen Situation, besonders weil wir nicht wissen, was hier los ist. Was ist, wenn deine Mom entführt worden ist und woanders festgehalten wird? Würde es das besser machen?«
    »Natürlich nicht!«, sagte ich wütend. »Ich hab das bloß so gesagt!« Ich ließ ihn los und stampfte in die Ecke, die am weitesten von ihm weg war.
    Plötzlich kam von der Wand ein schabendes Geräusch. Ich rannte in die Sicherheit von Kellans Armen zurück und er hielt mich ganz fest, während wir lauschten. Dem Schaben folgte ein Klopfen. Schnell und leise sammelten wir unsere Waffensammlung auf und bewegten uns zu der Wand, die am weitesten von dem Geräusch entfernt war. Wir hockten uns hin und bewegten uns nicht, als wären wir Statuen. Ich konnte kaum atmen, solche Angst hatte ich. Ich gab mir innerlich einen Ruck. Wir benahmen uns total albern. Wahrscheinlich war es nur Justin. Wir mussten bereit sein und ihm eine Lektion erteilen. Ich zog die Metallstange nah an mich heran und hielt sie mit meiner Faust fest umklammert. Ich war bereit.
    Ein Klappern, dann durchschnitt ein blendend heller Lichtstrahl die Dunkelheit des Zimmers und genau so plötzlich, wie es angefangen hatte, war es schon wieder vorbei. Jemand packte urplötzlich meinen Arm und zerrte mich zum Licht – weg von Kellan.

»S ie müssten längst wieder zurück sein«, sagte Olivia, dabei durchzuckten sie Sorgenstiche. Sie sah zu Rupert. »Es ist vier Uhr morgens. Kellan bringt sie immer pünktlich nach Hause. Weder Kellan noch Arizona gehen ans Handy. Ich habe Larry angerufen. Bei ihm sind sie auch nicht. Er kommt hierher. Hast du irgendeine Idee, wohin sie gefahren sein könnten?«
    »Ollie, um ehrlich zu sein, ist mir gar nicht in den Sinn gekommen, danach zu fragen. Arizona sah so aufgewühlt aus, dass ich erleichtert war, als sie mit Kellan gefahren ist. Er ist wahrscheinlich der Einzige, der sie jetzt beruhigen kann. Wir sollten Harry wecken. Wenn einer weiß, wo sie sind, dann er.«
    Sie nickte. »Ich hasse es, ihn so mitten in der Nacht zu wecken, aber ich glaube, es wäre besser. Ich mache mir wirklich Sorgen. Ich hoffe, sie haben nichts Dummes gemacht.«
    »Dummes?«
    »Ja, zum Beispiel weglaufen.«
    »Ich fürchte, das wäre möglich. Sie waren mit der Situation nicht glücklich. Ich bezweifle aber, dass sie weglaufen würden. Dazu ist Kellan zu
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