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Equilibrium

Equilibrium

Titel: Equilibrium
Autoren: Imogen Rose
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vernünftig. Und selbst wenn es so ist, wohin sollten sie gehen?«
    »Ich weiß nicht, Rupe. Wecken wir Harry und fragen, ob er etwas weiß.«
    »Sagen wir ihm, was heute früher am Abend passiert ist?«
    »Ich will ihn da im Augenblick nicht hineinziehen. Sagen wir nur, dass Arizona wütend auf uns ist und wir sie nicht erreichen können.«
    »Okay. Ich wecke ihn.«
    Sie nickte. »Pass auf, dass du Ella nicht weckst.«
    Sekunden später tauchte Rupert wieder auf. Er sah besorgt aus. »Harry ist nicht in seinem Zimmer. In seinem Bett ist geschlafen worden, aber er ist weg.«
    Olivia wählte seine Handynummer. Keine Antwort.
    »Keine Panik, Ollie. Ich bin mir sicher, es gibt eine völlig simple Erklärung. Vielleicht sind sie alle zusammen ausgegangen, irgendwohin, wo es keinen Handyempfang gibt.«
    Olivia nickte hoffnungsvoll. »Du hast bestimmt recht. Aber es ist spät.«
    Es klopfte heftig an der Tür und Ollie beeilte sich Larry hereinzulassen.
    Er sah erschöpft aus, als er zur Couch ging und sich darauf fallen ließ. Er fuhr mit den Fingern durch seine ungekämmten Haare und sah Olivia müde an. »Ollie, was ist los? Du hast besorgt geklungen.«
    Olivia bemerkte, dass er sie besorgt ansah. Sie wusste, dass sie schrecklich aussehen musste, ganz anders als ihr gewohntes gefasstes Selbst. »Machst du dir keine Sorgen, weil Kellan nicht zu Hause ist und auch nicht an sein Handy geht?«, fragte sie verwirrt.
    »Ein bisschen vielleicht. Aber nach dem, was wir unseren Kindern heute zugemutet haben, bin ich kein bisschen überrascht. Ich bin mir sicher, dass sie irgendwo Dampf ablassen. Sie kommen wieder, wenn sie das Gefühl haben, uns gegenübertreten zu können – zweifellos mit noch mehr Fragen. Ich wünschte, ich wüsste, wo sie sind, aber ich bin nicht allzu besorgt. Arizona ist bei Kellan in guten Händen. Es ist nicht seine Art, Dummheiten zu machen.«
    Olivia war nicht ganz überzeugt. Es war schön, dass Larry solches Vertrauen in Kellan hatte, aber sie hatten den Kindern wirklich ganz schön viel zugemutet, wer wollte also wissen, wie sie reagierten?
    »Larry, Harry ist auch nicht da.«
    »Nun, das ist doch gut, oder? Es bedeutet wahrscheinlich, dass sie ihn angerufen haben, um alles mit ihm zu bereden.«
    »Das ist nicht ideal«, antwortete Olivia. »Ich hätte ihm das lieber alles selbst erklärt. Weder Kellan noch Arizona verstehen genug davon, um es Harry auch nur ansatzweise zu erklären. Es wird ein Durcheinander sein.«
    Larry nickte. »Ich schlage vor, eine Weile zu warten, ob sie rechtzeitig zur Schule auftauchen, obwohl ich annehme, dass sie direkt dorthin fahren.«.
    »Das hört sich nach einem vernünftigen Plan an, findest du nicht, Ollie?«, fragte Rupert.
    »Kann sein. Es ist schon fünf Uhr durch, also müssen wir nicht zu lange warten. Ich bringe Ella heute Morgen zur Schule, und wenn Arizona bis dann noch nicht aufgetaucht ist, fahren wir zur Highschool. Larry, bleib doch hier. Leg dich in einem der Gästezimmer hin und schlaf ein bisschen. Du siehst erschöpft aus. Ich wecke dich zum Frühstück.«
    »Danke, Ollie. Dann leg ich mich mal ein bisschen hin, obwohl ich nicht glaube, dass ich schlafen werde.« Mit diesen Worten ging Larry und ließ Olivia und Rupert wieder allein.
    »Ollie, komm setz dich neben mich und versuch zu entspannen. Lass uns zusammen auf sie warten.«
    Olivia war ausgelaugt. Sie ging zur Couch und setzte sich erschöpft neben ihn. Sie fühlte sich gestresst; irgendetwas war falsch – sehr falsch. Sie lehnte sich gegen Rupert, um Halt zu finden. Er fühlte sich ungewöhnlich angespannt an; sein sonst so beruhigender Herzschlag flatterte genauso wie ihr eigener. Er umarmte sie zur Beruhigung, aber es half ihr nicht dabei, auf andere Gedanken zu kommen. Sie konnten nichts tun als Abwarten. Die Kinder würden am Morgen bestimmt wiederkommen. Aber was wäre, wenn nicht? Vielleicht hatten sie einen Unfall. Vielleicht waren sie weggelaufen, um Dillard zu suchen. Oder sie waren einfach nur weggelaufen, um niemals gefunden zu werden.
    Olivia machte sich Vorwürfe. Sie hätte achtsamer sein sollen, als sie Arizona die Lage erklärt hatte. All diese Informationen gleichzeitig auf ihre Tochter einprasseln zu lassen, war dumm gewesen. Arizona konnte diese Informationen unmöglich alle verstehen oder verarbeiten. Wer konnte das schon? Schon die Möglichkeit, dass man ein Portal bauen konnte, welches die Reise zwischen verschiedenen Dimensionen ermöglichte, war ein Konzept, das
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