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ePub: Ashes, Ashes

ePub: Ashes, Ashes

Titel: ePub: Ashes, Ashes
Autoren: Jo Treggiari
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Kellerboden und sie fühlte Blut in ihren Kragen rinnen. Der Sweeper beugte sich über sie. In diesem Moment schwang Aidan seine Beine auf dem Boden herum und brachte damit den Angreifer zu Fall. Seine dicken Stiefelsohlen krachten auf das Handgelenk des Mannes. Der Knochen brach mit einem Knirschen und der Sweeper ließ mit einem Aufschrei das schwarze Kästchen fallen. Schnell nahm Aidan es an sich.
    »Sammy! Hilf Lucy!«, rief er, ohne den Sweeper aus den Augen zu lassen. Der Mann setzte sich mühsam auf und hielt seinen schmerzenden Arm, während Aidan auf Simmons zulief. Der Elektroschocker knisterte. Dr. Lessings Assistent hielt die gespreizten Hände vor sein Gesicht, schüttelte den Kopf und machte einige Schritte zurück.
    »Lass mich nur schnell nach Ross sehen, okay?«, bat er und Aidan nickte kurz. Simmons betastete Ross’ Handgelenk. »Dreifacher Bruch«, stellte er fest. Er half dem Sweeper auf und lehnte ihn an die Wand.
    Lucys Beine fühlten sich immer noch an wie gekochte Nudeln. Ihr Herz hämmerte, ihr Kopf dröhnte und das Atmen fiel ihr schwer, aber sie machte sich aus Sammys festemGriff los. Eine böse Ahnung überkam sie. »Wo ist Dr. Lessing hin?«, fragte sie, während sie nach dem weißen Kittel der Ärztin Ausschau hielt. Dr. Lessing war nirgends zu sehen, nur die Hunde hatten ein zunehmend lauter werdendes Geheul angestimmt. In diesem Moment hörte man das Geräusch elektrischer Verriegelungen. Das Bellen brandete zu einem lauten Getöse auf, das sich rasch zu einem ohrenbetäubenden Durcheinander steigerte. Ein einzelnes, durchdringendes Jaulen, das Lucy die Haare zu Berge stehen und sie trotz ihrer Lederjacke frieren ließ, stach daraus hervor. Mrs. Reynolds erbleichte.
    »Sie lässt die Hunde los«, stieß sie aus. »Wenn sie deine Fährte aufnehmen, werden sie nicht mehr zu halten sein. Ihr Trainer ist vor ein paar Tagen abgehauen. Wenn sie dich finden, bevor Dr. Lessing hier ist, reißen sie dich in Stücke.«
    Simmons trat vor. »Dieser Flur da!«, stieß er aus. »Zehn Meter, dann kommt eine grüne Stahltür. Das Schloss ist kein Problem. Dahinter liegt ein Auslauf für die Hunde mit einem gut zwei Meter hohen Maschendrahtzaun.«
    »Wir versuchen sie aufzuhalten«, versprach Mrs. Reynolds und sah Lucy an. »Nehmt euch in Acht dort draußen! Der Erreger mutiert. Es kann sein, dass die Epidemie zurückkehrt. So viel wissen wir.«
    Simmons stemmte sich mit der Schulter gegen einen Stapel Kartons und drückte. Die schweren Kartons stürzten zusammen und bildeten auf dem engen Korridor eine kleine Barrikade. Er lief zum nächsten Stapel und warf ihn ebenfalls um. Einige Kartons platzten auf. Dosen rollten über den Bodenund türmten sich an der gegenüberliegenden Wand zu einem kleinen Berg auf. Mrs. Reynolds kam Simmons zu Hilfe und stieß ebenfalls Kartonstapel um und häufte die Kartons auf, bis der Gang bis auf halbe Höhe versperrt war.
    Lucy zögerte. Die anderen waren bereits an der Tür. Mit einer verbeulten Dose schlug Sammy auf das Schloss ein.
    Mrs. Reynolds blickte sie über die aufgetürmten Kartons hinweg an. »Lauf, Lucy! Lauf weg!«, rief sie, während sie unter dem Gewicht des nächsten Kartons schwankte. Ihre Narben hoben sich bläulich von ihrer geröteten Haut ab. Hinter der Schwester und der wachsenden Barrikade aus Kartons sah Lucy Dr. Lessing inmitten eines Rudels Hunde näher kommen. Nach einer Spur lechzend, rempelten die Tiere einander an und versuchten sich gegenseitig wegzudrängen. Lucy war immer noch unschlüssig.
    »Ich habe mein Akte mitgenommen, alle Aufzeichnungen über mich«, sagte sie. »Sie gehören mir allein und niemand anderem! Aber mein Blut habe ich dagelassen.« Sie wandte sich ab, sah jedoch aus dem Augenwinkel noch die Überraschung, die der Schwester ins Gesicht geschrieben stand.
    Lucy lief zu Aidan. Er hielt seinen Arm wieder eng an seine Rippen gepresst, und sie konnte erkennen, dass er Schmerzen hatte. Obwohl ihr Kopf noch dröhnte, waren ihre Gedanken überraschend klar. Entnervt warf Sammy die Dose weg, mit der er das Schloss bearbeitet hatte. Das dünne Metall war restlos zerbeult. Rote Sauce war ausgetreten und hatte Flecken auf seinem Umhang hinterlassen. Er schob seine Kapuze zurück. Seine dunkle Stirn war schweißnass. Aidanlehnte seine gesunde Schulter an die Tür und drückte dagegen. Auch wenn das Schloss beschädigt war – es hielt noch. Hinter ihnen dröhnte das Gebell der Hunde.
    »Der Gang ist zwar blockiert, aber die
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