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Episode VI - Die Rückkehr der Jedi-Ritter

Episode VI - Die Rückkehr der Jedi-Ritter

Titel: Episode VI - Die Rückkehr der Jedi-Ritter
Autoren: James Kahn
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Lando hätte widerstehen können, war noch nicht erfunden.
    So brachte er seine Tage damit zu, möglichst viel im Auge zu behalten und zu planen. Das tat er auch jetzt, als Chewie fortgeführt wurde - er schaute zu und tauchte dann unter.
    Die Kapelle begann zu spielen, geleitet von einem blauen Heuler namens Max Rebo, der Schlappohren hatte. Tanzpaare strömten hinzu. Die Höflinge überbrüllten einander und schütteten noch mehr in sich hinein.
    Boushh lehnte an einer Säule und besah sich die Vorgänge. Sein Blick ging gelassen durch den ganzen Saal, erfaßte die Tänzer, die Raucher, die Säufer, die Spieler. bis er auf einen ebenso kühlen Blick von der anderen Seite des Saales stieß. Boba Fett beobachtete ihn.
    Boushh verlagerte ein wenig das Gewicht und wog die Waffe, die wie ein kleines Kind in seinen Armen lag. Boba Fett blieb regungslos, ein arrogantes Hohnlächeln hinter der unheimlichen Maske.
    Schweinewachen führten Chewbacca durch den unbeleuchteten Verliesgang. Ein Greifarm schob sich aus einer der Gittertüren und berührte den sinnierenden Wookie.
    »Rriiiarr!« brüllte er auf, und der Greifarm schoß in die Zelle zurück.
    Die nächste Tür stand offen. Bevor Chewie sich umsah, wurde er von den Bewachern gemeinsam mit Schwung hineingeschleudert. Die Tür fiel krachend zu, er war allein im Dunkeln.
    Er hob den Kopf und ließ einen langgezogenen, klagenden Heullaut ertönen, der hinaufgetragen wurde durch den ganzen Berg aus Eisen und Sand bis zum unendlich geduldigen Himmel.
    Der Thronsaal war still, dunkel und leer. Die Nacht schob sich in die unratübersäten Ecken. Blut, Wein und Speichel befleckten den Boden, zerfetzte Kleidung hing an Lampen, Bewußtlo- se lagen zusammengekrümmt unter zerschlagenem Mobiliar. Das Fest war vorbei.
    Eine dunkle Gestalt huschte lautlos durch die Schatten, verhielt hier an einer Säule, dort an einem Standbild. Der Mann schlich an den Wänden entlang durch den Raum, stieg einmal über eine schnarchende Yakfratze. Man hörte nie ein Geräusch. Das war Boushh, der Kopfjäger.
    Er erreichte den verhängten Alkoven, neben dem der Block, der Han Solo war, getragen von einem Kraftfeld an der Wand hing. Boushh schaute sich verstohlen um, dann legte er einen Hebel nicht weit neben dem Karbonsarg um. Das Summen des Kraftfelds sank tiefer, der schwere Monolith glitt langsam auf den Boden hinab.
    Boushh trat näher heran und betrachtete das erstarrte Gesicht des Raumpiraten. Er berührte Solos karbonversteinerte Wange verwundert wie einen seltenen, kostbaren Edelstein. Kalt und hart wie ein Diamant.
    Einige Sekunden lang studierte er die Regler an der Seite des Blocks, dann betätigte er eine Reihe von Schaltern. Schließlich, nach einem letzten, zögernden Blick auf die lebende Statue vor sich, kippte er den Dekarbonisierhebel.
    Das Gehäuse gab ein schrilles Geräusch von sich. Sorgenvoll blickte Boushh erneut in die Runde, um sich zu vergewissern, daß niemand lauschte. Langsam begann die harte Schale über den Zügen von Solos Gesicht abzuschmelzen. Bald war der Überzug an der ganzen Vorderseite von Solos Körper verschwunden. Seine erhobenen Hände - so lange in stummem Protest erstarrt - fielen schlaff herab. Sein Gesicht entspannte sich zu einem Ausdruck, der mit nichts so viel Ähnlichkeit hatte wie mit einer Totenmaske. Boushh löste den leblosen Körper aus dem Gehäuse und ließ ihn langsam zu Boden gleiten.
    Er führte den grausigen Helm nah an Solos Gesicht heran und versuchte angestrengt Lebenszeichen wahrzunehmen. Keine Atmung. Kein Puls.
    Schlagartig riß Han die Augen auf und begann zu husten. Boushh stützte ihn, versuchte ihn zu beruhigen - noch waren Wachen unterwegs, die ihn hören mochten.
    »Still!« flüsterte er. »Ganz ruhig.«
    Han starrte mit zusammengekniffenen Augen zu der Gestalt über sich hinauf.
    »Ich kann nichts sehen... Was ist - passiert?« Ihm war, man konnte es verstehen, die Orientierung verlorengegangen, nachdem er sechs Monate auf diesem Wüstenplaneten im Tiefschlaf verbracht hatte - für ihn eine Zeit ohne Ende. Es war eine grauenvolle Empfindung gewesen - so, als hätte er eine Ewigkeit lang versucht einzuatmen, sich zu bewegen, zu schreien, jeden Augenblick in bewußter, schmerzhafter Erstickung - und nun wurde er schlagartig in eine laute, schwarze, kalte Grube geworfen.
    Seine Sinne überfielen ihn alle gleichzeitig. Die Luft biß mit tausend Eiszähnen in seine Haut; die Undurchsichtigkeit seines Sehens war nicht zu
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