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Ephraim Kishon fur Manager

Ephraim Kishon fur Manager

Titel: Ephraim Kishon fur Manager
Autoren: Ephraim Kishon
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betreffenden Schachtel auch wirklich Nähnadeln sind. Hauptsache, daß eine Schachtel oder ein schachtelähnlicher Gegenstand ins Meer geworfen wird.

    Hochindustrialisierung
    Was den technischen Fortschritt betrifft, so hält der winzige Fleck, der auf der Landkarte des Nahen Ostens den Staat Israel repräsentiert, näürlich keinen Vergleich mit dem hochindustrialisierten Westen aus. Man wird somit den Stolz ermessen können, der uns alle durchdrang, als eine israelische Elektronikfirma das ausgefeilteste Diebstahlsicherungsalarmsystem entwickelte, das jemals auf dem Weltmarkt angeboten wurde. Kurz darauf fielen die Konstruktionspläne direkt unter der Nase des Alarmsystems nächtlichen Einbrechern in die Hände. Die Fabrik zögerte keinen Augenblick, alle nötigen Konsequenzen zu zieien, stellte einen alten Beduinen als Nachtwächter ein und verkauft seither ihr ausgefeiltes Produkt nur noch auf dem israelischen Markt.

    Hochstapelei
    Eine an ständigem Defizit krankende Regierung hat eine auf der Hand liegende Lösung, ihr Budget in Ordnung zu bringen: Sie druckt mehrere Milliarden kleiner Papierzettel mit den Porträts verstorbener Staatsmänner.

    Inflation
    »Also, Sie wollen mit Ihrem Unternehmen Konkurs anmelden.« »Ja, Herr Konkursverwalter, wir haben keine andere Wahl.« »Was für ein Unternehmen war das?« »Falschgeld.«

    Koinzidenz
    Ein höchst überraschendes Zusammentreffen war, daß die blühende österreichische Wirtschaft exakt in jener Sekunde, da der Wirtschaftsvirtuose Bruno Kreisky sich pensionieren ließ, unter dem Übergewicht ihrer öffentlichen Schulden einfach zusammengebrochen ist.

    Kommunismus
    Der Kommunismus ist eine großartige Theorie. Das Unglück besteht darin, daß er sich in die Praxis umsetzen läßt.

    Kompensation
    Die Höhe des Trinkgelds richtet sich nach der Festigkeit des Charakters. Je unsicherer man sich fühlt, desto höher wird die Bestechungssumme sein, die man für ein paar flüchtige Augenblicke der Selbstbestätigung zu zahlen bereit ist.

    Korrekt
    Niemals werde ich jenen Schuhmacher in der Bronx vergessen, der in seinem Fenster ein großes Plakat mit der Aufschrift hängen hatte:
    »Hier werden Ihre Schuhe repariert, während Sie warten.« Er brauchte zur Reparatur meiner Schuhe drei volle Wochen, aber es läßt sich nicht leugnen, daß ich während dieser drei Wochen tatsächlich auf die Reparatur gewartet habe.

    Landwirtschaft
    Unsere Kibbuzim, die ursprünglich als rein landwirtschaftliche Siedlungen gedacht waren, haben ihre Tätigkeit mittlerweile auch auf andere Gebiete der Volkswirtschaft ausgedehnt. Einige begannen ihre Traktoren selbst herzustellen und warfen sich dann aus purer Profitgier auf den Brückenbau, andere verbessern ihre Einkünfte durch die Erzeugung kosmetischer Gebrauchsartikel, und im Süden des Landes gibt es einen Kibbuz, der sich nach einer Mißernte durch psychoanalytische Traumdeutungen vor dem Bankrott retten konnte.

    Lebensweisheit
    Alles in der Welt kann dem Menschen genommen werden, nur das eine nicht: was er gegessen hat.

    Marxismus
    Das Bedürfnis, die Menschheit zu retten, notfalls auch gegen ihren Willen.

    Massenpsychologie
    Man kann viele Leute einige Zeit und einige Leute lange Zeit betrügen, aber alle lassen sich ewig zum Narren halten.

    Monetarische Krise
    Es ist nicht überraschend, daß es Leute gibt, die behaupten, daß das Geld die Wurzel allen Übels sei. Man mag zu diesem Ausspruch stehen, wie man will, aber in Zeiten der Geldabwertung ist viel Wahres daran. Denken wir doch an die bedeutenden Worte, die der große Sokrates seinen Schülern auf den Weg gab:
    »Für den Weisen, der um die wahren Werte des Lebens weiß, ist Geld wertlos«, sagte der griechische Philosoph. »Der Weise hortet Gold und Brillanten.«
    Wenn mich die Erinnerung nicht täuscht, so wurde Sokrates von der Athener Regierung wenige Stunden vor einer Drachmei-Abwertung öffentlich vergiftet.

    Nebenbeschäftigung
    Angesichts der herrschenden Überproduktion von Steuern, Zöllen, Darlehenszinsen, Abzügen, Zuschlägen, Aufschlägen und neuen Zöllen - müssen die Israeli mehr arbeiten, um sich zusätzliche Einnahmequellen zu schaffen.
    Hier ein Querschnitt durch die Recherchen eines privaten Marktforschungsinstitutes: R. L. Hauptberuf: städtischer Ingenieur. Verkauft in seiner Freizeit Lotterielose. Seine Frau stopft berufsmäßig Strümpfe. Während der Mittagspause singt er im gemischten Unterhaltungsprogramm des Rundfunks. K. N.
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