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Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition)

Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition)

Titel: Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition)
Autoren: Jana Louka
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dafür sich selbst einen Befehl geben oder reichte es, wenn da einfach einer neben ihm in Gedanken vor sich hinsinnierte? Er meinte ja mal, dass es schwierig sei, einfach wegzuhören. Darauf musste ich bauen.
    Ich konzentrierte mich auf die goldene Energiekugel in meinem Kopf, versicherte mich, dass mein Schutzwall weg war und ließ dann einen breiten Strom an pulsierender goldener Kraft aus meiner Kugel in Davids Kopf fließen. Ich stellte mir vor, wie er die nährende Energie aufnahm und damit seinen eigenen Energiespeicher füllte. Ich ließ mehr und mehr Energie in ihn fließen und forderte ihn gleichzeitig in Gedanken auf, meine Energie anzunehmen.
    Ich prüfte nicht, ob David irgendwie darauf reagierte. Ich konzentrierte mich ganz auf meine goldene Energiekugel in meinem Kopf, von der ich ständig goldene Energie zu David fließen ließ, wie ein Träger, der meine Kraft zu David brachte.
    Er bewegte sich währenddessen keinen Mucks neben mir. Sein Kopf lag schwer auf meiner Schulter, er reagierte auch in Gedanken nicht auf mich und ich konnte nichts in ihm lesen, keine Reaktion. Doch ich machte unbeirrt weiter, weil ich wusste, ich würde verzweifeln, würde ich nur unbeholfen neben ihm sitzen bleiben.
    Die Zeit verstrich, und ich fiel ebenfalls in eine Art Trance, aus der ich erschrocken herausgerissen wurde, als das Telfon schrill anfing zu klingeln. Sogar David zuckte zusammen und bewegte sich, was mich ihn hoffnungsvoll ansehen ließ. Er richtete sich neben mir auf, hielt seine Augen allerdings geschlossen, so dass ich nicht sehen konnte, wie es ihm ging.
    Das Telefon schrillte unterdessen fordernd weiter, so dass ich mich schließlich von Davids Anblick löste, seine Hand losließ und aus dem Bett stieg.
    „Ja ?“, fragte ich in den Telefonhörer, ohne allzu viel Emotionen preiszugeben. Ich wusste noch nicht, wie ich Flavius begegnen sollte.
    „Hungrig?“, erklang Flavius belustigte Stimme erwartungsvoll und es klang ganz so, als wäre vor allem er hungrig. Hungrig nach einer Sensation.
    „Hol mich hier raus“, grollte ich ihm als Antwort so düster wie ich konnte entgegen und das konnte er interpretieren, wie er wollte. Als hungrig, als gierig, als erhitzt oder gereizt. Ich war einiges davon. Aber ziemlich sicher auf eine andere Weise, wie er sich erhoffte.
    „Bin schon unterwegs“, schallte es mir erfreut entgegen und er legte auf.
    Erleichtert ließ ich den Hörer fallen und sah mich zu David um. „Er kommt. Wir müssen uns bereit machen.“ Er hatte die Augen immer noch geschlossen, lehnte regungslos an der Wand. Das machte mir wenig Hoffnung.
    Ich ging zum Bett zurück, schlüpfte in meine Schuhe und meine Jacke, packte die Bücher in meine Tasche und hängte sie mir um. Ich würde keine Minute länger als nötig in diesem Zimmer eingeschlossen bleiben. Dann wollte ich David aus dem Bett helfen, aber er stand bereits alleine auf. Anscheinend hatte ihn doch noch nicht alle Kraft verlassen, denn er wirkte plötzlich wieder stärker, zumindest konnte er alleine stehen. Er stand auf der anderen Seite des Bettes und drehte mir den Rücken zu, so dass ich seine Augen immer noch nicht sehen konnte.
    „David?“ Ich fragte mich, wie es ihm wirklich ging und ob er es schaffen würde, mir zu folgen. Ich musste uns Schnellstens hier herausbekommen.
    Langsam drehte David sich um und ging um das Bett herum, ohne mich anzusehen. Er hielt die Augen auf den Boden gesenkt. Seine Schritte waren langsam. Vorsichtig. Ich wollte ihn eben fragen, wie es ihm ging, als draußen vor dem Zimmer Schritte zu hören waren.
    Das war ja erstaunlich schnell gegangen. Ich schritt rasch an Davids Seite, um Flavius keine Chance zu geben, mich von ihm zu trennen , und versuchte erneut einen Blick auf seine Augen zu erhaschen, doch er hielt seine Lider weiterhin gesenkt. War er nun voll bei Bewusstsein oder mobilisierte er gerade seine letzten Kraftreserven? Mir blieb keine Zeit nachzufragen, denn die Zimmertüre wurde aufgeschlossen und die Tür ging ruckartig auf.
    Zwei dunkle Typen st ellten sich breitbeinig direkt in die Tür, wie um den Fluchtweg zuzustellen, und dahinter erkannte ich Flavius. Mit einem erwartungsvollen Grinsen im Gesicht.
    „Na, wie geht es meinen beiden Gästen?“ Er sah mich an, als suchte er in meinem Gesicht oder meiner Körperhaltung nach Anzeichen für ungezügeltes, monstergieriges Verhalten, doch das einzige, was ich ihm bieten konnte, war ein verächtlicher Blick.
    „ Wie du siehst, geht es
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