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Enthemmt!

Enthemmt!

Titel: Enthemmt!
Autoren: Kayla Perrin
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Sie kennenzulernen. Ich bin ein riesiger Fan.”
    Verlegen grinsend wische ich sein Kompliment mit einer Handbewegung weg. (Ich grinse wirklich verlegen. Tststs, was ist nur in mich gefahren?)
    Trevor rückt mir einen Stuhl zurecht, und ich denke, während ich mich setze, dass seine Mama ihn ziemlich gut erzogen hat.
    “Ich habe mir erlaubt, schon mal Wein zu bestellen”, verkündet er und deutet auf eine gekühlte Karaffe. “Weißwein, ein Riesling.”
    “Hervorragend.” Ich flöte praktisch. Hervorragend? Guter Gott, wann habe ich dieses Wort zum letzten Mal benutzt? Also wirklich, ich sollte meine übermäßige Begeisterung ein wenig drosseln. Sonst glaubt Trevor noch, dass ich vor ihm nur Marsmänner kennengelernt habe.
    Was so falsch ja nicht ist.
    Trevor schenkt mir ein Glas ein und erhebt dann seines zu einem Toast. “Auf neue Freundschaften.”
    “Auf neue Freundschaften”, wiederhole ich und frage mich dabei, ob ich wohl schließlich doch einen Treffer gelandet habe.
    Zwei Gläser Wein später fühle ich mich sehr entspannt. Die Kopfschmerzen sind verschwunden. Diesem Treffen mit Trevor zuzustimmen war das Beste, was ich seit langer, langer Zeit getan habe. Ich überlege bereits, ihn mit nach Hause zu nehmen, je nachdem, wie die Dinge sich entwickeln. So bin ich eigentlich nicht, aber Sie müssen wissen, dass ich seit Ewigkeiten keinen Sex mehr hatte, und allein die Tatsache, einem fantastischen Mann gegenüberzusitzen, lässt meine Libido überkochen.
    Trevor hat mir von seiner Arbeit als Anwalt erzählt. (Habe ich erwähnt, dass juristische Berufe mich ansprechen? Besonders wenn sie von gut aussehenden schwarzen Brüdern ausgeübt werden, die alles dafür tun, widerliche Typen von der Straße zu holen?) Ich nippe wie eine Idiotin vor mich hin strahlend am Wein und hänge an seinen Lippen.
    “Ich konnte diesen Typ einfach drankriegen. Im Grunde hat jeder Einzelne seiner Nachbarn bezeugt, dass er einen anderen Kerl mit einem Messer verfolgt und Morddrohungen ausgestoßen hat, und trotzdem bestritt er alles. Und als er seinen Anwalt feuerte und begann, sich selbst zu verteidigen … Selbst die Richter hatten Mühe, das Lachen zu unterdrücken.”
    Daraufhin lacht Trevor und ich auch. Es wäre bestimmt interessant, ihn einmal vor Gericht zu erleben. Und auf jeden Fall interessant, ihn im Bett zu erleben.
    “Na ja, gut.” Trevors Lachen erstirbt. “Genug von mir. Jetzt will ich alles über Sie erfahren.”
    “Über mich?” Ich deute auf mich, als ob in Frage stünde, wen er meinte. “Ach, da gibt es nicht viel zu erzählen. Und schon gar nichts so Spannendes wie Ihre Geschichten.”
    Trevor neigt den Kopf ein wenig. “Das bezweifle ich ernsthaft.”
    Ich atme durch, um mein hämmerndes Herz zu beruhigen. “Ich … also vielleicht kenne ich doch auch ein paar interessante Geschichten. Überwiegend aus der Zeit, als ich noch als Außenreporterin unterwegs war.” Um genau zu sein, habe ich sogar eine ganze Menge interessante Geschichten zu erzählen, aber lieber würde ich über Trevor und mich sprechen und darüber, wie es mit uns weitergeht. Allerdings ist jetzt nicht gerade der richtige Zeitpunkt, so eine Frage zu stellen. “Welche wollen Sie gerne? Die über einen Nacktflitzer oder die über eine Morddrohung?”
    “Morddrohung?”
    “Allerdings. Ich berichtete über den Streit zweier Geschäftsmänner. Der eine hatte seit zwanzig Jahren eine Reinigungsfirma. Der andere eröffnete genau gegenüber seinen Laden und nahm ihm seine Kundschaft weg. Als ich den über seine Geschäftspraktiken ausfragte, warf er meinen Kameramann zu Boden und schwor, mir die Kehle durchzuschneiden.”
    “Oha.”
    “Wurde nichts draus. Aber ich habe mir mehr als nur einmal echte Sorgen gemacht. Da draußen gibt es einige wahnsinnige Leute.”
    “Was noch?”
    “Mehr Geschichten?”
    Trevor schüttelt den Kopf. “Nein, erzählen Sie mir von sich. Von Ihrem Leben.”
    Mein Herz klopft. Er mag mich also. Das ist gut zu wissen, weil ich ihn nämlich sehr mag. “Nun”, beginne ich. “Ich bin aus Idaho.”
    “Idaho?” Trevor betrachtet mich, als wäre ich verrückt.
    “Genau.”
    “Wow. Ich wusste gar nicht, dass es Schwarze in Idaho gibt.” Lachfalten bilden sich um seine Augen.
    “Das sagen die Leute immer, aber ja, es gibt tatsächlich einige.”
    “ Warum sind Sie nach Atlanta gekommen?”
    “Weil mir immer klar war, dass es noch etwas Schöneres und Besseres geben müsste. Nichts gegen Boise, aber
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