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Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition)

Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition)
Autoren: Liz Carlyle
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in seinem Herzen die Hoffnung regte? Oder das flüchtige Gefühl, dass irgendwo eine vollkommene Freude existierte, die ihn für immer erfüllen konnte? Würde er je wieder wagen zu lieben?
    Es könnte sich als schwierig gestalten, wenn er doch niemals damit aufgehört hatte. Nein, trotz seines Zorns liebte er Xanthia noch immer. Aber ihr Glück war nicht vollkommen gewesen, sondern brüchig, so wie auch das Leben an sich brüchig war. Brauchte er die Perfektion? War es das, was er geliebt hatte? Einen perfekten Traum? Eine Fantasie? Oder war es Xanthia, mit all ihren menschlichen Schwächen und widersprüchlichen Gefühlen?
    Sie hat an Euch geglaubt.
    De Vendenheim war mitfühlend gewesen. Und wirklich, was hatte Xanthia am Anfang denn schon über ihn gewusst? Nur zwei Dinge: dass er die Sorte Mann war, die sich schockierend intime Freiheiten Frauen gegenüber herausnahm, die sie kaum kannte. Und dass Nash arrogant genug war zu denken, man würde deshalb versuchen ihm eine Falle zu stellen und ihn in eine Ehe zu locken.
    Ja, sogar damals hatte er sofort seine Schlüsse über ihren Charakter gezogen, während sie zurückhaltender mit ihrem Urteil gewesen war. Das Stärkste, was er je gesehen hatte, war ein leichter Ärger in ihren Augen gewesen – der von einem kleinen, wissenden Lächeln wieder zunichtegemacht worden war. An jenem Tag im Arbeitszimmer ihres Bruders hatte sie über seine Vermessenheit alles andere als gelacht, sie hatte ihn geneckt, ja, aber sie hatte ihm nie wirklich die Vorhaltungen gemacht, die er eigentlich verdiente.
    Hätte sie aufgrund jenes einen Fehlers bereits über seinen Charakter geurteilt – jene wütende, arrogante Vermutung, zu der er sich so rasch hatte hinreißen lassen –, vielleicht würde sie dann jetzt nicht in diesem Chaos stecken. Er hätte sie nie wieder geküsst, hätte sie nie geliebt. Hätte niemals den Entschluss gefasst, sie zu heiraten.
    Wie auch immer ihr Verdacht gewesen war, welchen Unsinn auch immer de Vendenheim ihr erzählt haben mochte, am Ende war sie sein gewesen. Sie hatte sich wirklich danach gesehnt, mit ihm zusammen zu sein, Nash war sich fast sicher. Und für gewöhnlich war er kein Mann, der sich Hirngespinsten oder falschen Hoffnungen hingab. Auch deshalb war er ein so verdammt guter Kartenspieler. Er konnte spüren, welches Wesen ein Mensch hatte und was er dachte.
    Was denkt Xanthia jetzt?, fragte Nash sich. Sie bedauert alles, so vermutete er. So, wie die Dinge jetzt zwischen ihnen standen, würde ihre Abwesenheit jede kostbare kleine Freude von dem zunichtemachen, was sie miteinander geteilt hatten. Vielleicht würde er nicht einmal einen Splitter süßer Erinnerung behalten. Der Gedanke zerriss Nash fast das Herz.
    In diesem Augenblick vernahm er, irgendwo über seinem Kopf, eine kleine Glocke, als wollte sie ihn an die Wirklichkeit erinnern. Zu Nashs Rechten trat ein Mann mit weißer Schürze aus seinem Tabakladen, um die Treppe zu fegen, während er Nash einen argwöhnischen Blick zuwarf. In diesem Moment wurde ihm bewusst, dass er noch immer am Ende der Cockspur Street stand. Die Leute machten auf ihrem Weg zum Abendessen oder in ein Café in der Nähe, während ihr Tag sich dem Ende näherte, um ihn einen Bogen. Der Tabakhändler klopfte seinen Besen kräftig an einer Treppenstufe aus, ging in den Laden zurück und drehte das GESCHLOSSEN-Schild nach außen, bevor er Nash durch die Fensterscheibe einen letzten misstrauischen Blick zuwarf.
    Es war Zeit, den Heimweg anzutreten. Zeit, zu entscheiden, was getan werden musste und welches Opfer sein Stolz zu bringen gewillt war. Plötzlich schien es, als ginge es nur um ein sehr kleines Opfer. Nash ging nach Hause. Er fühlte sich ein wenig hoffnungsvoller, aber auch ungewöhnlich erschöpft und emotional ausgelaugt.
    Gibbons begrüßte ihn mit einer Flasche okhotnichya und einem gekühlten Glas.
    Mit einem bedauernden Lächeln lehnte Nash ab. »Welcher Tag ist heute, Gibbons?«, fragte er und ließ sich in einen Sessel fallen.
    »Es ist Dienstag, Mylord«, sagte der Kammerdiener.
    Nash rieb sich nachdenklich seinen einen Tag alten Bart. »Was bedeutet, dass morgen Mittwoch ist«, murmelte er.
    »Ja, im Allgemeinen ist das so«, sagte Gibbons.
    Nash bemerkte den Sarkasmus nicht einmal. »Wo ist Swann?«
    »In der Bibliothek, Mylord. Soll ich ihn holen?«
    »Ja, und lasst meine Kutsche vorfahren. Sagt Swann, dass wir eine kleine Fahrt in die City machen werden.«
    »In die City, Sir?« Gibbons war
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