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Entfernte Verwandte: Kriminalroman

Entfernte Verwandte: Kriminalroman

Titel: Entfernte Verwandte: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matti Rönkä
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alte rostfleckige Nissan, den Aleksej gekauft hatte, als er gerade erst nach Finnland gekommen war, und ohne auf meine Einwände zu hören. Mein Bruder hatte den Wagen bald aufgegeben, weil er nicht durch die Inspektion gekommen war, doch auch danach waren meine Arbeiter damit gefahren. Jetzt war die Karre endgültig aus dem Verkehr gezogen und wartete darauf, verschrottet zu werden.
    In der Tasche meiner Zimmermannsweste hatte ich ein Messer und eine Zange. Ich schraubte die Nummernschilder des Nissan ab und schlug dann die Plastik-Klipse, mit denen die Schilder des Citroën befestigt waren, gnadenlos in Stücke. Dann schraubte ich die Nissanschilder mit stumpfen Blechschrauben notdürftig fest. Matti trug die Drogentaschen in unseren neuen Wagen.
     
    Die Uhr im Citroën zeigte 21:57, als ich vor Frolows Haus hielt. Die Haustür öffnete sich einen Spaltbreit, als wolle man eine Katze hinauslassen.
    »Wo wart ihr so lange?«, fragte Malkin verdrossen.
    »Du hast gesagt, eine Stunde«, antwortete ich.
    »Höchstens eine Stunde«, betonte er. »Na, kommt rein. Ein Mitbringsel für mich?«
    Er zeigte auf meine Taschen.
    »Nicht für dich, sondern für Frolow. Und das bleibt restlos hier.«
    Malkin versicherte, er habe verstanden.
    In der Küche saß ein kleiner Mann mit schwarzem Bart. Vor ihm auf dem Tisch standen eine Elektrikertasche und ein Laptop.
    »Das ist Ponomarjow, er beseitigt Elektronik- und Datenprobleme«, stellte Malkin ihn vor.
    Ich erinnerte mich an den Mann. Er hatte in Pihlajamäki eine nach Lötzinn riechende Werkstatt, die Regale angefüllt mit alten Fernsehern und Videogeräten. Ponomarjow reparierte die Geräte, baute aber auch Decoder für Satellitenempfänger und kodierte Chips für Pay- TV -Sender.
    Malkin sah mich forschend an.
    »Ich weiß, dass du Ponomarjow kennst«, sagte er dann und lachte zwei Sekunden lang.
    »Chef !«, rief Matti aus dem Wohnzimmer.
    Zu beiden Seiten der Terrassentür standen zwei junge Männer wie Wachtposten. Sie hatten zu oft Gewichte gehoben. Ihre Schultern begannen unmittelbar unter den Ohren, als wäre der Hals verdorrt, und durch die aufgepumpten Oberschenkelmuskeln wirkten sie x-beinig. Ich vermutete, dass auch sie im Wissenschafts- und Kulturreferat der Botschaft tätig waren, und Malkin hielt es nicht für nötig, sie mir vorzustellen. Der Fußboden hinter dem Sofa war leer.
    »Wo ist Frolow?«
    Ich fragte mich besorgt, ob Malkin sich eine eigene Strategie ausgedacht hatte.
    »Wir haben ihn in die Sauna gebracht. Keine Sorge, der Kopf steckt säuberlich in einer Plastiktüte, und alle Gehirnlappen sind vorhanden. Ungefähr. Wir haben den Ofen ein wenigangeheizt. Das verzögert das Absinken der Körpertemperatur so weit, dass der Pathologe die Todeszeit nicht exakt bestimmen kann«, erklärte Malkin routiniert und ging mir voran zu dem Querflur, der zu den Waschräumen, dem Hauswirtschaftsraum und den Garagen führte.
    Ich folgte ihm, obwohl ich nicht unbedingt das Bedürfnis hatte, Frolows Leiche noch einmal zu sehen.
    Aus dem Umkleideraum drang dumpfes Stöhnen. Malkin zog die Tür auf. Auf den Holzrosten, die den Klinkerbelag schützten, lagen zwei Männer, an Knöcheln und Handgelenken mit Kabelbindern gefesselt. Auf der Höhe des Mundes hatte man ihre Köpfe mit Isolierband umwickelt.
    »Imran Gelajew und Wadim Korsakow«, identifizierte ich Frolows Handlanger.
    Malkins Rettungsstreife übertraf meine Erwartungen. Ich war davon ausgegangen, dass wir lediglich alle erdenklichen Spuren von Xenjas Besuch und von unserem Aufenthalt in Frolows Haus beseitigen würden. Die Drogen sollten zurückbleiben, als Beweis für Frolows Verstrickung in kriminelle Geschäfte und als mögliches Motiv für seine Ermordung.
    »Wir haben die beiden hergeholt, um sie vom bedauerlichen Ableben ihres Arbeitgebers in Kenntnis zu setzen, und sind dann zu dem Schluss gekommen, dass sie genau die passenden Täter sind«, ergänzte Malkin. Er bückte sich und musterte Gelajew. »Ich war auch in Groschnyi im Einsatz«, zischelte er dem Tschetschenen zu, boshaft wie ein mobbender Schuljunge.
    Gelajew brüllte auf, versuchte Malkin zu treten und fuchtelte mit den hinter dem Rücken gefesselten Armen. Seine schwarzen Augen funkelten hasserfüllt.Wadim Korsakow erklärte sich lammfromm bereit, seine Aufgaben zu übernehmen. Ich erklärte ihm, in Frolows Haus würden genügend Beweise für die Anwesenheit des Duos Korsakow-Gelajew zurückbleiben. Möglicherweise hätten sie sich mit

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