Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Entdecke die Kraft der Meditation

Entdecke die Kraft der Meditation

Titel: Entdecke die Kraft der Meditation
Autoren: Sharon Salzberg
Vom Netzwerk:
aber bis dahin dürfen wir ruhig genau hinsehen und uns fragen, ob es irgendwo Unstimmigkeiten gibt, denen wir uns widmen sollten. Sind unsere Werte in der Welt dieselben wie bei der Meditation? Wie steht es beispielsweise mit unseren Konsumgewohnheiten? Ist da jemand, den wir nicht richtig behandeln? Kümmern wir uns wirklich gut um uns selbst? Wenn irgendwo etwas nicht ganz stimmt, steht uns alles zur Verfügung, womit wir die Dinge ins Gleichgewicht bringen können.
    Häufige Fragen
    Woran ermesse ich, ob ich richtig meditiere? Wann kann ich mit Veränderungen an mir rechnen?
    Bitte denken Sie daran, dass Fortschritt in der Meditation nichts mit dem Sammeln wunderbarer Erfahrungen zu tun hat. Das hier ist kein Wettbewerb, bei dem es darum geht, wie viele bewusste Atemzüge Sie zusammenbringen. Immer wenn Sie sich in Gedanken verlieren, fangen Sie sanft und verständnisvoll wieder an, und so kommt ist mit der Zeit zu geistigen Veränderungen. Sie lernen eben jetzt, auf neue Art mit Körper, Gefühlen und Gedanken umzugehen. Meditation ist kein Selbstzweck; Meditation soll dem Leben dienen.
    Die tiefgreifenden Veränderungen zeigen sich in Ihrem Alltag vielleicht eher als bei der eigentlichen Meditationspraxis. Und oft fällt anderen vor Ihnen auf, dass Sie irgendwie verändert sind. Mit der Zeit werden Sie sehen, dass Ihr Leben ausgeglichener und bewusster wird. Eine besonders tiefe und weit reichende Veränderung wird in Ihrer wachsenden Überzeugung bestehen, dass Sie wahrhaftig in der Lage sind, sich und andere zu lieben.
    Immer wenn ich ein paar Minuten klarer und gesammelter Meditation erlebe, kommt plötzlich die Panik, und ich denke: Das genügt jetzt , und dann möchte ich am liebsten aufhören. Das tue ich manchmal sogar. Ist das ungewöhnlich?
    Genau dieses Gefühl beschreiben viele. Verstreute Energien werden gesammelt und man empfindet tiefen, vielleicht sogar beseligenden Frieden – und das kann etwas Beängstigendes haben. Auch eine im Grunde positive innere Verfassung kann beunruhigend sein, wenn wir sie nicht gewohnt sind.
    Sie haben jedoch Möglichkeiten, Ihr Bewusstseinsfeld so auszuweiten, dass es auch Ängste und Nöte aufnehmen kann. Wenn Sie zum Beispiel auf die Geräusche lauschen, die in Ihrem Umfeld hörbar werden, entsteht mehr innerer Raum, in dem auch Platz für die Beunruhigung ist. Oder Sie machen eine Meditation im Gehen und erzeugen dabei Energie, die den für Sie jetzt noch erschreckenden inneren Frieden ausgleicht. Oder machen Sie eine Herzensgüte-Meditation, die ebenfalls eine Weitung bewirkt. Aber welche Wahl Sie auch treffen, auf jeden Fall ist es gut, die Meditationszeit, die Sie sich vorgenommen haben, auch einzuhalten und nicht aufzuhören, wenn sich der Gedanke Das genügt jetzt einstellt. Das Gleichmaß einer regelmäßigen Praxis ist wirklich wichtig. Dann können Sie mit der Energie so umgehen, dass es kein Kampf wird.
    Tägliches Üben erscheint mir sehr schwierig. Ich weiß nicht, wie ich mich darauf festlegen soll.
    Wenn Meditation ein Teil Ihres Lebens und Ihrer selbst werden soll, gibt es nichts Besseres als tägliches Üben. Doch das kann schwierig sein, es kann aussehen, als würde man sich da einfach zu viel auferlegen. Mein Kollege Joseph Goldstein hat einmal beschlossen, am Abend nur dann ins Bett zu gehen, wenn er irgendwann im Laufe des Tages wenigstens einmal die Sitzhaltung eingenommen hatte. Damit legt man sich auf ungefähr eine halbe Minute fest.
    Probieren Sie es aus. Wenn Sie an einem Tag nicht meditiert haben, nehmen Sie am Abend, bevor Sie zu Bett gehen, einfach kurz Ihre gewohnte Meditationshaltung ein. Achten Sie darauf, wie sich das auf Ihre innere Verfassung auswirkt. Es wird sicherlich vorkommen, dass dieses bloße Einnehmen der Haltung Sie dann doch zum Meditieren »überredet«. Schwierig ist meist nur der Anfang, das Weitere geht dann leichter.
    Wenn Sie diese Verpflichtung kurz vor dem Zubettgehen einlösen, achten Sie darauf, ob sich das irgendwie auf Ihren Schlaf oder die Träume auswirkt. Ich finde, dass ich besser schlafe, wenn ich vor dem Zubettgehen meditiere, einfach weil ich dann nicht all die überdrehten Gedanken des Tages mitnehme.
    Es geht nicht um gute Vorsätze wie »Ich werde jeden Tag zwei Stunden sitzen«. Vielleicht legen Sie sich nicht einmal auf fünf Minuten fest. Selbst wenn es sich am Ende nur um eine halbe Minute handelt, sind Sie wenigstens kurz in sich gegangen und hatten das Gefühl von Anschluss an sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher