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Engelsleid (German Edition)

Engelsleid (German Edition)

Titel: Engelsleid (German Edition)
Autoren: Inka-Gabriela Schmidt
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Dennoch wäre es ihm lieber, wenn er in ihrer Nähe verweilen könnte. Eine unerklärliche Unruhe quälte ihn, seit er den Palazzo mitten in der Nacht verlassen hatte.
    Laura war so betrunken und benommen gewesen, dass sie kaum mitbekommen hatte, wie er sie ausgezogen und gestreichelt hatte. Schnurrend wie ein Kätzchen hatte sie seine Zärtlichkeiten hingenommen, ein verklärtes Lächeln auf den rosigen Lippen. Schließlich hatte er sie ein letztes Mal genommen und ihr einen lang anhaltenden Orgasmus entlockt, nach dem sie sogleich in einen festen Schlaf gefallen war. Viel lieber hätte er es ihr so hart und kompromisslos besorgt, wie er es sonst mit den Nutten mac h te, die er ohne Vorspiel wie ein Hengst von hinten bestieg, bis sie vor Schmerz schrien. Je mehr sie litten und jammerten , wenn sie merkten, dass sie seiner Kraft nicht zu entkommen vermoc h ten, desto zufriedener und erregter war er. Aber die Situation erforde r te Fingerspitzengefühl, und deswegen überwand er seinen Widerwillen und gab sich ausnahmsweise einfühlsam und leide n schaftlich.
    Tumael kochte vor Wut. Die Kerzen flackerten bei jedem se i ner Worte nervös auf, als würden sie erschrecken . » Wer hat dir erlaubt, so viel Geld in diese Aktion zu investi e ren? Bildest du dir ein, wir könnten das Geld mit Zauberei vermehren? Deine Ei n käufe grenzen an Größe n wahn ! « Zwei seiner sechs Arme hatte er auf dem Rücken, zwei weitere vor der Brust verschränkt, als mü s se er sie mühsam bändigen, um sich nicht an Sariel zu vergreifen. Das andere Paar Hände jedoch drehte so ungeduldig den Globus, dass dieser schl ingerte und umzufallen drohte.
    Den Blick auf Tumaels Schuhe gerichtet, schaltete Sariels G e hör auf Durchzug. Zu vieles konnte während seiner Abwese n heit passieren und seine Bemühungen zunichtemachen. Nichts war sicher. Ein paar Au s gaben mehr, was spielte das schon für eine Rolle, wenn es darum ging, demnächst die Welt zu beher r schen? Frauen standen nun mal auf gut aussehende und z u dem betuchte Männer. Bei aller Emanzipation strebten die meisten doch danach, von einem Mann versorgt zu werden, um sich ohne Einschrä n kungen der Aufzucht ihrer Kinder un d einer erlebnisreichen Fre i zeit hingeben zu können. Mit Eigentum und einem schönen W a gen kon n te man sie allemal beeindrucken. Sogar eine Frau wie Laura, die vorgab, solche Attribute abzulehnen. Das war folglich um einiges sicherer, als nur auf die eigene Attraktivität und die unwiderstehliche Anziehungskraft eines Dämons zu se t zen.
    » Steht die Nephilim unter deinem Einfluss? Wird sie tun, was du ihr befiehlst? « Tumaels Fingernägel bremsten die Geschwi n digkeit des Globusses ab. Unter dem dabei entstehenden G e räusch, das sehr dem Quietschen von Kreide auf einer Tafel ä h nelte, zog Sariel ung e wollt den Kopf ein. 
    » Ja, Herr. Laura steht völlig unter meinem Einfluss. Sie frisst mir sozusagen aus der Hand. «
    » Wehe dir, wenn der Plan nicht gelingt « , knurrte Tumael. » Geh, und sei auf der Hut! «
    » Gewiss Herr « , versicherte Sariel, dann verließ er rüc k wärtsgehend mit gebeugtem Kopf den Saal.
    Am liebsten hätte er Tumael frech ins Gesicht geschleudert, wie satt er es hatte, sich von ihm wie ein en Idiot en behandeln zu la s sen. Geduld, mein Freund. Deine Stunde wird kommen. Wenn er erst genügend Macht besaß, würde er ein paar Dämonen um sich scharen, die in seiner Schuld standen. Dann war selbst Tumael nicht mehr vor ihm s i cher.
    Mit einem siegesgewissen Lächeln machte er sich auf den Rückweg.

27
    Eine ungewöhnliche Wahrheit
     
    Das war die merkwürdigste Nacht in Lauras Leben. Sie hatte sich in die Bettdecke gewickelt und saß Azaradeel gegenüber, der wieder sein T-Shirt übergezogen und es sich in einem Sessel g e mütlich gemacht hatte.
    Seit sie diese leuchtenden Flügel und das Muttermal ges e hen und seit er sie liebevoll in seine Arme genommen hatte, kam sie nur noch schwer dagegen an, ihm diese schier unglaubl i che Sache nicht abzunehmen: Er ist mein Vater. Okay. Aber ist er auch ein E n gel? Sie hatte seine Energie gespürt, Gedanken waren von ihm zu ihr hinübergeflossen . Bilder, in denen sie ihn mit ihrer Mutter sah. Auf einmal fühlte sie eine innere Kraft, die vorher noch nicht da gewesen war. Trotzdem, einfach war es nicht. Ihr Verstand wollte Beweise. An Engel glaubte sie schon seit der Grundschu l zeit nicht mehr. Falls er aber doch ein Engel wäre, so stellte sie sich diesen nicht in
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