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Engelsgrab

Engelsgrab

Titel: Engelsgrab
Autoren: Danielle Ramsay
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genügen. Aber wir werden an Evies Sachen Sophies DNA-Spuren finden, das ist dir sicherlich bewusst.«
    »Jack«, begann Matthews.
    »Nein, lass mich das jetzt zu Ende führen, Jimmy. Du hast Evie geraten, am nächsten Tag irgendein Unwohlsein vorzutäuschen, denn du wolltest nicht, dass sie zur Schule ging und sich vielleicht verraten würde, wenn der Mord an Sophie publik werden würde.«
    »Jetzt ist es genug«, sagte Matthews kaum hörbar. »Ich wünschte, du hättest alles auf sich beruhen lassen. Evie ist doch noch ein Kind.«
    »Das war Sophie auch, Jimmy, vergiss das nicht. Sophie war auch nur ein Kind. Ein Kind, das von jedermann missbraucht wurde. Auch von dir, Jimmy.«

Kapitel 61
     
    Matthews saß zusammengesunken auf seinem Stuhl.
    »Weißt du überhaupt, was du jetzt angerichtet hast?«, fragte er.
    »Ja, das weiß ich«, bekannte Brady. »Aber ich bin nicht bereit, dich wegen eines Mordes anklagen zu lassen, den du nicht begangen hast.«
    »Ich bin trotzdem schuldig.«
    Brady sah ihn an. »Inwiefern?«
    »Wäre ich öfter zu Hause gewesen, wäre es dazu nie gekommen.«
    Brady seufzte, denn in gewisser Weise hatte Matthews recht. Hätte er sich mehr seiner Familie gewidmet, hätte Evie sich weniger vernachlässigt gefühlt und sich mit ihrem Kummer und ihren Nöten vielleicht an ihren Vater gewandt. Doch dazu war es jetzt zu spät.
    »An dem Abend habe ich Sophie in meinem Wagen nach Hause gebracht«, fuhr Matthews fort. »Anschließend bin ich heimgefahren. Da habe ich eine Frau namens Tania angerufen. Evie hat das Gespräch belauscht. Später nahm sie an, ich hätte mit Sophie gesprochen. Kurz darauf rief Sophie an und bat Evie, ihre Schlüssel zu suchen. Es war, wie du gesagt hast. Evie fand die Schlüssel im Fußraum meines Wagens und entdeckte die Kondompackung. Ich wusste nicht einmal, dass die da lag. Dumm gelaufen, könnte man sagen, aber was muss ich denn für ein Vater sein, wenn meine Tochter glaubt, ich hätte mich mit ihrer fünfzehnjährigen Freundin eingelassen?«
    »Ich würde dich gern trösten«, sagte Brady. »Ich weiß nur nicht recht, wie.«
    »Es gibt auch keinen Trost«, entgegnete Matthews. »Ich hatte ja nicht einmal mitbekommen, dass meine Tochter trinkt.«
    Wahrscheinlich nicht nur das, dachte Brady, behielt es aber für sich.
    »Wäre ich doch an dem Abend bloß nicht in Madleys Nachtklub gegangen.«
    »Aber da warst du doch ständig«, hielt Brady ihm vor.
    »Genau wie du«, gab Matthews zurück und wirkte plötzlich zornig. »Aber für dich ist Madley ja auch ein alter Kumpel aus den Ridges, den du dann und wann gern mal besuchst. Ich dagegen war da, weil ich kurz davorstand, sein Geschäft mit Minderjährigen aus Osteuropa auffliegen zu lassen.«
    »Das halte ich für unmöglich«, murmelte Brady.
    Matthews lachte auf. »Du Traumtänzer«, sagte er abschätzig. »Das ist eine seiner Haupterwerbsquellen. Ich will mich zwar nicht besser machen, als ich bin, aber bei so etwas spiele ich nicht mit. Gut, ich habe für ihn gearbeitet, das gebe ich zu, aber nicht dabei, das musst du mir glauben.«
    Brady schüttelte benommen den Kopf.
    »Sag bloß, du hast das nicht gewusst«, sagte Matthews. »Ihr beide seid doch wie Brüder.«
    »Da gibt es nichts zu wissen«, entgegnete Brady. »In dem Punkt würde ich für ihn meine Hand ins Feuer halten.«
    »Bist du so naiv oder tust du nur so?«, fragte Matthews. »Einige der Mädchen sind erst vierzehn, aber minderjährig sind sie allesamt. In seinem Privatquartier über dem Blue Lagoon bietet Madley sie seinen Kunden an. Wenn der Preis stimmt, verkauft er sie als Sexsklaven. Und hinter dem Ganzen steht Macmillan. Er ist derjenige, der die Fäden zieht.«
    Darauf würde Madley sich schon mal gar nicht einlassen, ging es Brady durch den Kopf. Dass Macmillan seine Finger im Sexgeschäft hatte, konnte er ohne Weiteres glauben, aber nicht Madley. Madley verkaufte Drogen. Nie im Leben würde er sich die Hände mit dem Handel von Minderjährigen schmutzig machen.
    »Kannst du das beweisen?«, fragte er.
    »Das leider nicht«, erwiderte Matthews. »Bislang sind es nur Gerüchte.«
    Brady atmete auf. Er kannte Madley von Kindesbeinen an und wusste, wozu er in der Lage war. Aber Sexhandel mit Minderjährigen gehörte dazu nicht. Das war nicht Madleys Stil.
    »Als ich an dem Donnerstagabend im Blue Lagoon saß, kam Sophie am Arm eines Typen hereingewankt. Ich habe sie von ihm losgeeist und wollte sie nach Hause fahren, aber davon wollte sie nichts
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