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Engel küssen besser

Engel küssen besser

Titel: Engel küssen besser
Autoren: Karen Whittenburg
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Hund hoch. “Guck, was er für große Ohren hat. Damit hat er das schlimme Wort gehört, und jetzt erzählt er es Ethel, und die wird böse und …”
    “Allison.” Sam stand auf. Er befürchtete schon, dass Morrison sie ebenfalls im Genick packen könnte. “Was machst du hier drin?”
    “Hallo, Daddy”, sagte sie und strahlte dabei von einem Ohr zum anderen. “Ich und Wunna Zwei haben eine ‘Sprechung, so wie du, Dad.”
    Das Berechnende dieses Kommentars war so gut verpackt in die kindliche Verehrung, die ihr aus den Augen leuchtete, dass sie mit dieser charmanten Art einfach immer wieder zum Ziel kam. “Du solltest nicht hier sein, Allie. Warum gehst du nicht –”
    “Willst du meinen Hund sehen, Mr Meerson?” Sie ging auf Morrison zu. “Ist er nicht niedlich? Er heißt Wunna Zwei. Du kannst ihn streicheln, wenn du ganz, ganz vorsichtig bist. Keine Angst, er beißt nicht fest.” Mit diesen Worten schob sie Morrison den jungen Hund auf den Schoß und stützte sich mit den Armen auf die steife Armlehne, um mit den Beinen baumeln zu können. “Hattest du schon mal Windpochen, Mr Meerson? Ich habe welche. Guck mal!” Sie schob ihren Pony zur Seite und zeigte stolz die vielen, bereits verblassenden Punkte auf ihrem Gesicht. “Und jetzt hat Gloria sie, und sie ist quengelig. Bist du auch quengelig? Du hörst dich sehr quengelig an. Hast du auch ein Kind wie ich? Wie heißt sie? Hat sie auch einen jungen Hund?” Allie lachte. “Guck mal, er leckt an deinem Hemd.”
    Morrison hob den Welpen mit seinen fleischigen Händen vom Schoß und ließ ihn auf den Boden fallen. Der Welpe jaulte auf, aber Allie jaulte noch lauter und blitzte wütend mit den Augen.
    “Du bist gemein! Hau ihn, Daddy. Er hat Wunna Zwei wehgetan.”
    “Der Hund ist in Ordnung.” Morrison schaute Sam stirnrunzelnd und erwartungsvoll an. Es war nicht schwer zu erraten, was er wollte. Sam sollte seine Tochter zur Katze nach draußen befördern. Als ihm das klar wurde, mochte er Mitch Morrison überhaupt nicht mehr. Er hatte schließlich nicht um diese Besprechung gebeten, und er sah auch nicht ein, warum er sich verteidigen sollte. Außerdem hatte er keinen Grund gehabt, den jungen Hund auf den Boden fallen zu lassen, auch wenn er ihm damit nicht geschadet hatte.
    “Bitte lassen Sie uns unsere Besprechung verschieben, Mr Morrison”, sagte er. “Ich rufe Sie an, um einen Termin zu vereinbaren.”
    “Aber dann haust du ihn, Daddy, nicht wahr?”
    “Nein Allie. Ich haue keine Menschen.” Und mit einem sarkastischen Blick auf Morrison: “Und auch keine jungen Hunde.”
    Morrison stand langsam auf und lächelte süffisant. “Ich kann mich sicherlich nicht beschweren, dass ich hinausgebeten werde, nachdem ich hier unangemeldet aufgetaucht bin. Aber es hatte einen Grund, Sam, dass ich das getan habe, und Ihr kleiner Engel hier hat mir die Antwort gegeben.”
    “Gloria ist ein Engel, und wenn ich es ihr sage, dann legt sie dich um!” Für diese Drohung hatte sich Allie hinter den Beinen ihres Vaters in Sicherheit gebracht, und Morrison lachte.
    “Du bist ein mutiges kleines Ding”, sagte er. Allison zeigte die Zähne und knurrte wie ein Hund.
    Sam reichte hinter sich und legte ihr eine Hand auf den Kopf, um diesen Ausbruch zu dämpfen. Offensichtlich hatte sie bei ihrem Kampf gegen die Windpocken die letzten guten Manieren verloren, die Jenny ihr beigebracht hatte. Aber er wollte sie unter gar keinen Umständen vor diesem Mitch Morrison zurechtweisen. “Für unsere nächste Besprechung ist mein Büro sicher der geeignetere Ort”, sagte er. “Ich werde meine Sekretärin bitten, einen für uns beide passenden Termin zu vereinbaren.”
    “Machen Sie sich keine Mühe. Wenn ich mich recht erinnere, hat es Ihre Tochter auch im Büro geschafft, unsere Besprechung zu stören. Ich hatte gehofft, dass Sie inzwischen eine geeignetere Aufsichtsperson gefunden haben, aber offensichtlich haben sich Ihre Prioritäten geändert, und Sie sind nicht mehr vorrangig an dem Krankenhausprojekt interessiert. Ich werde also einen anderen Architekten bitten müssen – jemanden mit weniger Verantwortung der Familie gegenüber.”
    Es kam Sam so vor, als wenn jemand sein Innerstes in Stücke riss. Das Krankenhaus war sein Plan – als ewiges Andenken an Jenny. Aber er musste auch an Allison denken. Und es war ganz offensichtlich, dass Morrison nicht glaubte, er könnte beides miteinander vereinbaren.
    “Ich würde das sehr gern ein anderes Mal mit
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