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Engel der Kindheit

Engel der Kindheit

Titel: Engel der Kindheit
Autoren: Skyla Hegelund
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Fall durfte sie sich mit Keimen infizieren. Ihr Immunsystem musste sich erst langsam wieder aufbauen.
    Lena und Nils hatten darauf bestanden, dass beide Kinder in einem Zimmer lagen, so konnten sie alle zusammen sein.
    Tief sah er Lena in die Augen und wusste, dass er die gleichen Gedanken hatte, wie sie. Ohne Sam wäre ihre Tochter gestorben. Das Schicksal, mit dem sie so sehr gehadert hatten, hatte ihnen das Leben ihrer Tochter zurückgegeben.

 
    Beinahe fünf Jahre später
    „Mami! Papi wartet auf deine Gemüsescheiben. Das Fleisch ist bald fertig!“ Ausgelassen rannte Babs in die Küche, ihr langes Lockenhaar wehte über ihren Rücken, wie die lange Mähne über den Hals eines Pferdes.
    „Hier, du kannst sie mitnehmen!“ Den letzten Krümel  geriebenem Käse gab Lena darüber. Stolz sah sie ihre Tochter an, die wunderschön zu werden versprach.
    „Die Salate auch sind fertig!“ Alison, mit einem entzückenden Dialekt in der Stimme und vertauschten Worten in den Sätzen, nahm eine der großen Schüsseln, blinzelte ihre Freundin lustig an und trug sie auf den langen Terrassentisch, der geschützt vor der Sonne, unter dem Dachvorsprung der Terrasse stand.
    Grüne, orangefarbene, rote und blaue Lampions schaukelten leicht im Wind, sie waren an einer Schnur gespannt, die den ganzen Garten umrahmte. Wenn die Sonne untergehen würde, sollten sie angezündet werden. Momentan schien sie noch hell von dem wolkenlosen, weiten Himmel über ihnen. Kleine Äpfel waren aus den üppigen, rosablühenden Blüten herangereift.
    Auf der großen Terrasse war der Tisch liebevoll gedeckt. Steingartenpflanzen bedeckten in leuchtendem Gelb, strahlendem Weiß, dunklem Violett und zartem Rosa die weißen Felsen, die die Terrasse von dem Garten abtrennte. Dazwischen verteilten Veilchen ihren heimlich betörenden Duft.
    Zwischen den Kindern raste Mickey, der inzwischen ausgewachsene grauweiße Bobtail, dessen schwarze Knopfaugen unter den langen Fransen nicht zu erkennen waren, über das kurzgeschorene Gras.
    Schwatzend standen Nils und Sven vor dem selbstgemauerten und weiß vergipsten hohen Kamingrill, tranken ein Bier aus schlanken Flaschen, wendeten das Fleisch und sahen ihren Frauen entgegen, die anmutig und plaudernd über das Gras zu ihnen kamen. Eigentümlich wirkten sie wie Schwestern, zwischen ihnen war eine Einigkeit, Verständnis und Übereinstimmung, die jeder sofort spürte, der sie sah.
    „Seid ihr am Fachsimpeln?“ Nur zu gern ließ Lena sich von Nils in die Arme ziehen und lehnte den Kopf zufrieden an seine Schulter.
    „Nein, du wirst es nicht glauben, aber, obwohl wir heute den Auftrag eines Scheichs für eine Motorjacht besiegelt haben, haben wir unsere Frauen und unsere Kinder bewundert.“ Froh deutete Nils mit dem Kopf in Richtung Babs, die hochgewachsen über den Rasen jagte, verfolgt von Sam, der sie versuchte einzufangen und Nele, die nicht Letzte sein wollte.
    „Ich habe Sven erzählt, dass Babs Befunde vollkommen in Ordnung waren!“ Glücklich fuhr Nils über Lenas dicken Bauch. In zwei Monaten würde sie ihr viertes, gemeinsames Kind auf die Welt bringen. Wie Nils Lena immer gesehen hatte, war sie umringt von einer Kinderschar und die liebevollste Mutter, die er sich nur vorstellen konnte. Sam wurde von ihr geliebt, wie ihr eigenes Kind.
    Neun Monate nach der geglückten Knochenmarktransplantation war ihr gemeinsamer kleiner Sohn Luka geboren worden.
    Selig lehnte Alison mit dem Rücken gegen Svens Brust, ihr dreijähriger Sohn Jimmy saß mit Luka im Sandkasten, sie hatten darin eine gewundene Autobahn für ihre Spielzeugautos gebaut.
    Jimmys kleine Schwester oder kleiner Bruder strampelte wild in Alisons Bauch. Auch sie würden erneut Eltern werden. Nie hatten sie es bereut, Nils gefolgt zu sein. In ihrem Haus, neben der Werft, fühlten sie sich rundum wohl. Dort übertrug Alison an ihrem Heimcomputerarbeitsplatz die Konstruktionen der Schiffe in den Computer, da Nils nach wie vor am Zeichenbrett seine Schiffe entwarf und sie konnte sich so gleichzeitig um ihren Sohn kümmern.
    Und nicht nur Sven und Alison waren Nils nach Hamburg gefolgt. James Herley, Alisons Vater, überwachte wie bisher den Rohbau, nun in Nils Werft. Mathew Brown war vor einem Jahr zu ihnen gekommen, nachdem Samuel und Marie-Luise Rodney bei einem Segelunfall vor den Riffen Australiens ums Leben gekommen waren. Ob es sich bei diesem Ereignis um Unfall, Selbstmord oder gar Mord gehandelt hatte, wurde von den Boulevardzeitungen
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