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Endlich Nichtraucher!

Endlich Nichtraucher!

Titel: Endlich Nichtraucher!
Autoren: Allen Carr
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aufzuhören, fühlen wir uns elend. Die andere Hälfte unseres Lebens dürfen wir zwar rauchen, wünschen uns aber, wir müssten es nicht. Was für ein Hobby ist denn das, das man, wenn man es ausübt, am liebsten los sein würde und kaum ist man es los, das Verlangen nach einer Zigarette so stark ist? Sein Leben lang wird man von der Hälfte der Gesellschaft wie eine Art Aussätziger behandelt; schlimmer noch: Ein sonst intelligentes, vernunftbegabtes menschliches Wesen straft sich ein Leben lang mit Selbstverachtung. Der Raucher hat nur Verachtung für sich übrig, wenn er unachtsamerweise wieder einmal den klein gedruckten Warnhinweis liest, wenn eine Kampagne gegen Krebs oder Mundgeruch läuft, wenn er Atemschwierigkeiten oder Schmerzen in der Brust hat, wenn er der einsame Raucher in einer Gruppe von Nichtrauchern ist. Was hat er nun davon, dass er mit diesen schrecklichen schwarzen Schatten im Hinterkopf durchs Leben gehen muss? ABSOLUT NICHTS! Vergnügen? Genuss? Entspannung? Eine Hilfe? Eine Energiespritze? Lauter Illusionen, außer Sie betrachten das Tragen von zu engen Schuhen als eine Art Vergnügen, weil es immer so angenehm ist, wenn Sie sie ausziehen! Wie gesagt besteht das wirkliche Problem nicht nur darin, herauszufinden, warum Raucher solche Schwierigkeiten haben, aufzuhören, sondern auch, warum überhaupt jemand raucht.

    Wahrscheinlich sagen Sie: »Alles schön und gut. Ich weiß das, aber wenn Sie mal am Glimmstängel hängen, ist es sehr schwer, wieder davon loszukommen.« Aber warum ist es denn so schwer, und warum müssen wir überhaupt rauchen? Raucher suchen ein Leben lang nach der Antwort auf diese Fragen.
    Manche fürchten sich vor den heftigen Entzugserscheinungen. Doch die wirklichen Entzugserscheinungen bei der Nikotinentwöhnung sind so schwach (siehe Kapitel 6), dass den meisten Rauchern nie bewusst wird, dass sie Drogenabhängige sind.
    Manche sind der Ansicht, Zigaretten böten einen intensiven Genuss. Das tun sie nicht. Sie sind schmutzige, ekelhafte Dinger. Fragen Sie doch einen x-beliebigen Raucher, der sich einbildet, er rauche nur wegen des Genusses, ob er auf das Rauchen verzichtet, wenn ihm seine eigenen Zigaretten ausgegangen sind und er nur eine Marke kaufen kann, die ihm überhaupt nicht schmeckt. Raucher würden lieber alte Hanfseile rauchen als überhaupt nichts.
    Genuss hat damit nichts zu tun. Mir schmeckt Hummer, aber ich habe nie das Stadium erreicht, dass ich täglich zwanzig Hummer hätte verspeisen müssen.
    Andere Dinge im Leben genießen wir, sitzen aber nicht mit einem Gefühl des Elends herum, wenn sie gerade nicht verfügbar sind.
    Manche graben tief in der Psyche nach Gründen, nach dem »Freudschen Syndrom«, dem »Kind an der Mutterbrust«. Doch in Wirklichkeit ist es gerade umgekehrt: Wir fangen doch üblicherweise an zu rauchen, weil wir zeigen wollen, dass wir erwachsen und reif sind. Wenn wir vor allen Leuten an einem Schnuller nuckeln müssten, wäre uns das unerträglich peinlich.
    Manche glauben, es sei im Gegenteil das Macho-Gefühl,
Rauch oder Feuer aus den Nüstern zu blasen. Auch dieses Argument hält nicht stand. Eine brennende Zigarette im Ohr wäre lächerlich. Wie viel lächerlicher ist es, Krebs erregende Teerstoffe in seine Lungen einzuatmen.
    Manche sagen: »Es hat etwas mit meinen Händen zu tun!« Warum sollte man sich die Zigarette dann anzünden?
    »Es ist eine orale Befriedigung.« Warum dann anzünden?
    »Es ist das Gefühl, wie der Rauch meine Lungen füllt.« Ein grässliches Gefühl – man bezeichnet es als Ersticken.
    Viele glauben, Rauchen helfe gegen Langeweile. Auch das ist ein Irrtum. Langeweile ist ein geistiger Zustand.
    Dreiunddreißig Jahre lang glaubte ich, dass mich das Rauchen entspannte, mir Selbstvertrauen und Mut gab. Gleichzeitig wusste ich, dass es mich umbrachte und ein Vermögen kostete. Warum ging ich nicht zu meinem Arzt und fragte ihn nach einer Alternative, die mir Entspannung, Selbstvertrauen und Mut geben würde? Ich tat es nicht, weil ich wusste, dass er mir eine Alternative vorschlagen würde. Es war nicht mein wirklicher Grund, es war nur eine Ausrede.
    Manche sagen, sie rauchen nur, weil ihre Freunde rauchen. Sind sie wirklich so dumm?
    Die meisten Raucher, die sich darüber Gedanken machen, kommen irgendwann zu dem Schluss, das Rauchen sei nur so eine Gewohnheit. Auch das ist keine wirkliche Erklärung, doch nachdem alle üblichen rationalen Begründungen verworfen werden mussten, scheint es die
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