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Endlich bei dir in Virgin River (German Edition)

Endlich bei dir in Virgin River (German Edition)

Titel: Endlich bei dir in Virgin River (German Edition)
Autoren: Robyn Carr
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nicht gesehen. Er litt am Downsyndrom, war dreißig Jahre alt und ein gutherziger Mensch, der Luke bei der Renovierung des Anwesens kräftig unterstützte. Luke wiederum, der sicher auch einen tollen Vater abgeben würde, wie Sean es durch den Kopf schoss, ging einfach fantastisch mit Art um und gab ihm stets zu verstehen, wie sehr er seine Hilfe schätzte.
    „Sean!“, rief Art strahlend.
    „Hallo, Art! Warst du heute Morgen schon angeln?“, erkundigte sich Sean.
    „Nein. Wir mussten Zeug zur Müllkippe fahren. Dann waren wir im Eisenwarenladen. Vielleicht gehe ich nachher noch. Warst du schon?“
    „Sozusagen. Ich habe im Computer nach Informationen gefischt.“
    Luke holte das Brot und andere Zutaten für Sandwiches heraus. „Hattest du Glück? Hast du etwas über Franci herausgefunden?“, fragte er.
    „Ich habe ihre Adresse gefunden, aber keine Telefonnummer“, sagte er. „Über eine Immobilienseite. Praktischerweise hat sie ein Haus gekauft.“
    „Hast du eine neue Freundin, Sean?“, wollte Art wissen.
    Aus irgendeinem Grund war Sean die Frage peinlich. Die Tatsache, dass Art ihn eigentlich gar nicht kannte, und dass er mit den Augen eines Zehnjährigen durch die Welt lief, davon ausging, dass Sean immer eine Freundin hatte, war ihm unangenehm. Vielleicht hatte Franci tatsächlich recht. Ständig hatte sie gesagt, dass er sich nicht zu einer Frau bekennen würde, da es ihm mehr um die Jagd als um die Verantwortung ging. Aber das stimmte auch nicht so ganz, wie Sean gerade bewusst wurde. Zu Franci hätte er sich ja bekannt – nur nicht als Ehemann. „Nicht wirklich“, antwortete er also. „Ich hatte vor ein paar Jahren mal eine, doch wir haben uns aus den Augen verloren. Jetzt würde ich sie gern wiedersehen und mit ihr sprechen und sie fragen, ob wir es nicht noch mal miteinander versuchen wollen.“
    „Oh“, meinte Art. „Cool.“
    „Und wo ist das Problem?“, fragte Luke.
    „Als sie mich sah, wurde sie sofort wütend. Ich glaube fast, sie hasst mich. Zumindest ist sie immer noch sauer auf mich. Was andererseits bedeutet, dass ich ihr nicht völlig egal bin“, fügte er optimistisch hinzu. „Wenn ich wüsste, dass ich ihr noch mal über den Weg laufe, könnte ich versuchen, meinen Charme spielen zu lassen – so wie früher – ohne sie zu bedrängen. Damals war ich zum Beispiel jeden Abend im Offiziersclub in der Hoffnung, sie dort zu treffen. Irgendwann war sie es leid, da sie mir eh nicht aus dem Weg gehen konnte, und gab nach.“
    Luke grinste. „Überstürz nichts.“
    „Du meinst, ich soll mich ihrer Gnade ausliefern? Nein“, erwiderte Sean. „Sie scheint nicht mehr viel Gnade für mich übrig zu haben. Außerdem stehe ich nicht unbedingt auf Demut und Ergebenheit.“
    Luke lachte ihn aus. „Und außerdem geben wir Riordan-Männer die Trümpfe ungern aus der Hand.“
    „Du weißt, was ich meine. Welche Frau mag schon einen unterwürfigen Mann? Warst du unterwürfig? Als du und Shelby …“
    „Ich zerstöre ja nur ungern deine Seifenblase, Bruderherz, doch ich habe zu ihr gesagt: ‚Ich werde alles tun, damit du glücklich bist.‘ Ich weiß, es ist schwer für dich, dir deinen coolen großen Bruder vorzustellen, wie ihm solche Worte über die Lippen kommen, aber ich musste es tun. Ohne Shelby wäre ich verloren. Sie ist die Luft, die ich atme.“ Er grinste jetzt übers ganze Gesicht. „Doch nun muss ich nicht mehr unterwürfig sein. Sie lässt mich glauben, ich wäre der Größte.“
    „Fantastisch“, entgegnete Sean, ohne die Regeln in diesem Spiel wirklich zu verstehen. Was er fast verstehen konnte, war jedoch der Satz: Sie ist die Luft, die ich atme. „Aber da siehst du’s – ich bin wohl einfach besser für Kurzzeitbeziehungen geeignet.“
    „Wenn es dir nur darum geht, wünsche ich dir viel Spaß.“
    Genau das war ja das Problem. Kurzzeitbeziehungen reichten ihm nicht mehr. Schon lange nicht mehr, wenn er ehrlich war. Er hatte sich schon häufig gefragt, woher seine Unzufriedenheit kam, wieso er eigentlich immer so durch den Wind und gar nicht glücklich war. In dem Moment, als er Franci wiedergesehen hatte, lag die Antwort klar und deutlich vor ihm.
    „Darf ich dich etwas fragen?“, sagte Luke, während er mit Brot, Käse und Wurst hantierte. „Du warst doch ein paar Jahre mit ihr zusammen. Es klingt so, als hättet ihr eine gute Zeit gehabt. Dann habt ihr euch getrennt und vier Jahre lang war alles in bester Ordnung. Du hast dich offensichtlich damit
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