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Emmas Geheimnis: Roman (German Edition)

Emmas Geheimnis: Roman (German Edition)

Titel: Emmas Geheimnis: Roman (German Edition)
Autoren: Liz Balfour
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unterbrach mich Sophie, »sie haben einen Spender. Jetzt aber haben sie jemanden, der noch besser passt.«
    »Das sind doch wunderbare Neuigkeiten!«, rief ich erleichtert. »Ich freu mich so für die Kleine!«
    »Ja.« Sophie klang irgendwie nicht so recht nach großer Freude. »Es muss aber nicht sein. Es ist deine Entscheidung. Sie sind sehr zuversichtlich, was den Spender angeht, und haben gesagt, da gibt es schon eine sehr hohe Übereinstimmung.«
    »Meine Entscheidung? Von was redest du?«
    »Du bist der genetische Zwilling.«
    Ich griff nach Matts Hand. »Was?«
    »Ja. Selten genug so etwas. Was sagst du?«
    »Was soll ich dazu sagen? Ich komme sofort!«
    »Nein«, sagte Sophie. »Musst du nicht. Du kannst auch woanders zum Arzt gehen und dich beraten lassen. Versteht jeder, wenn du keine Lust hast, Emma über den Weg zu laufen. Du kannst sogar Nein sagen.«
    »Unsinn! Was kann das Kind dafür?«
    »Ich sag’s ja nur. Jetzt weißt du Bescheid. Flieg nach New York, bis dahin hab ich alles hier geregelt.«
    »Du?«
    »Ich … ähm, ja. Emma ist komplett durch den Wind. Jemand muss sich kümmern. Also mach ich das.«
    Ausgerechnet Sophie, dachte ich. Wo sie Emma doch nicht mal mochte. Und dann dachte ich: natürlich Sophie! Wer hatte ein größeres Herz als sie? Ich wusste, sie half gerade nicht nur Kaelynn und Emma, sondern – sie vertrat mich. Als Freundin, die es für Emma nicht mehr geben konnte.
    »Ich komme zurück«, sagte ich.
    »Hast du mir nicht zugehört, Katie? Kein Grund zur Eile. Das kleine Schätzchen kann noch nicht sofort loslegen, sie muss erst die Chemo machen. Und du kannst wie gesagt die Spende auch woanders vornehmen lassen. Flieg mal besser los jetzt. Grüß den Kerl. Ich leg jetzt auf.«
    »Ich komme«, sagte ich und beendete das Gespräch, bevor sie es tat. Ich sah Matt an. »Du musst allein fliegen.« Es standen nur noch ungefähr zehn Passagiere an. Es würde ein kurzer Abschied werden. In wenigen Sätzen erklärte ich ihm die Situation.
    »Gut. Wir buchen um.«
    »Wir?«
    »Glaubst du, ich lass dich jetzt allein?«
    Ich sah von ihm zu der Stewardess, die mittlerweile den letzten Passagier abgefertigt hatte und uns genervte Blicke zuwarf, da wir nicht aufrückten. »Ich fliege nur ein paar Tage später.«
    »Du wirst dafür doch auch operiert, oder? Musst du Knochenmark spenden? Nein, ich will sicher sein, dass alles gut verläuft. Ich bleibe hier.«
    »Dein Flug«, sagte ich und zeigte auf die Stewardess, die nun auf uns zukam.
    Er drehte sich zu der Frau und sagte: »Wir fliegen nicht. Nehmen Sie das Gepäck mit, lagern Sie’s am JFK ein.«
    »Sir, das geht nicht. Wenn Sie nicht mitfliegen, müssen wir Ihr Gepäck ausladen.«
    »Matt, flieg mit. Deine Gitarre ist an Bord. Deine ganzen Sachen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Deine sind auch an Bord. Das verzögert doch jetzt sowieso alles.«
    »Sie wissen, dass Sie für jede Minute, die Sie den Abflug verzögern, eine Strafe zahlen müssen?«, sagte die Stewardess.
    »Es handelt sich um einen Notfall. Jetzt reden Sie doch nicht von Geld!«, fuhr er sie an.
    Missbilligend verschränkte sie die Arme. »Dann sage ich jetzt an Bord Bescheid? Ms. Riley und Mr. Callaghan?«
    Ich nickte. »Es tut mir leid für die anderen Passagiere«, sagte ich, um sie zu besänftigen. »Ein kleines Kind braucht dringend eine Stammzellenspende, und ich habe gerade erfahren, dass ich als Spenderin infrage komme.«
    Ihre Züge wurden etwas weicher. Sie erklärte uns, wie es mit unserem Gepäck weitergehen würde, und sagte uns, an wen wir uns wenden müssten, um unsere Flüge zurück nach Cork zu bekommen.
    Es war gut, dass Matt dabei war. Wir warteten auf unseren neuen Flug und waren gegen Abend – samt Gepäck – in Cork, wo wir ein Taxi zum Krankenhaus nahmen.
    »Warum tust du das?«, fragte Matt, als wir auf dem Rücksitz Platz genommen hatten. »Warum fliegst du nicht nach New York?«
    »Ich werde fliegen. Nur nicht heute.«
    »Aber Sophie hat dir gesagt, dass es keinen Grund gibt, etwas zu überstürzen.«
    »Ich will da sein«, sagte ich.
    »Trotzdem …« Er brach ab.
    Ich sah ihn an. »Denkst du, ich habe kalte Füße bekommen?«
    Matt nickte und sah dabei aus dem Fenster.
    »Dann wäre ich doch jetzt nicht mit dir hier.«
    Jetzt sah er mich an. »Es ist andersrum. Ich bin mit dir hier. Du wolltest, dass ich ohne dich fliege.«
    Ich sah eine Mischung aus Nervosität und Angst in seinen Augen. »Matt, es ist alles in Ordnung. Ich muss nur …« Ich
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