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Emma und der Rebell

Emma und der Rebell

Titel: Emma und der Rebell
Autoren: Linda Lael Miller
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Magen, als sie sah,
daß es sich um ein komplett eingerichtetes Kinderzimmer handelte – mit einer
Wiege, einem Schaukelstuhl und Spielzeug. Sanfte Worte murmelnd, ging Lucy auf
die Kinderwiege zu und hob etwas heraus, das wie ein in eine Spitzendecke
eingeschlagenes Kind aussah.
    Der Toast
und der Tee vom Morgen kamen Emma hoch, aber dann merkte sie, daß Lucy eine
Puppe in den Armen hielt. »Siehst du?« sagte ihre Schwägerin und hielt das
hübsch angezogene und sorgfältig gewickelte > Baby < so, daß Emma es
bewundern konnte. »Ist sie nicht wunderschön? Sie heißt Helen.«
    Ein
Schaudern erfaßte Emma, aber sie zwang sich zu einem schwachen Lächeln. »Ja«,
erwiderte sie heiser. »Sie ist wunderschön.«
    Das > Baby < in den Armen und ein Kinderliedchen summend, ging Lucy auf den
Korridor zurück und in das Zimmer, wo Macon lag. Er war jetzt wieder wach, und
Emma empfand mehr Mitleid für ihn als je zuvor, obwohl ihr bewußt war, daß sie
ihn trotz allem ihr Leben lang verachten würde.
    Während
Lucy sich setzte und ihre Puppe zu wiegen begann, goß Emma Wasser in ein Glas
und hielt Macons Kopf, damit er trinken konnte. Er schluckte dankbar und ließ
sich dann keuchend in die Kissen sinken.
    Emma
erinnerte sich jetzt an Nathaniels Bemerkung, daß Lucy ein Zimmer verschlossen
hielt, und begriff jetzt auch, warum. »Wußtest du es?« fragte sie Macon und
schaute ihm dabei in die Augen.
    Er
erwiderte den Blick hilflos, dann nickte er. Im gleichen Augenblick eilten
Steven und Cyrus in Begleitung des Sheriffs in den Raum. »Ich wußte von der
Puppe«, sagte Macon in schroffem, resigniertem Ton, während Lucy fortfuhr, ihr > Kind < zu wiegen.
»Aber ich dachte wirklich, Steven hätte Mary umgebracht – ich schwöre es.«
    »Du hattest
selbst kein Verhältnis mit ihr?«
    Macon
schloß die Augen, und Emma wußte plötzlich, daß er es versucht, Mary ihn jedoch
abgewiesen hatte.
    Emma wollte
sich abwenden und zu Steven laufen, aber Macon ergriff ihre Hand und hielt sie
mit letzter Kraft fest, die ihm noch zur Verfügung stand.
    »Du ahnst
ja nicht, wie es war, mit Lucy zu leben ...« keuchte er.
    Emma entzog
ihm ihren Arm. »Nein«, erwiderte sie hart. »Aber ich habe eine recht gute
Vorstellung davon, wie es sein muß, mit dir zu leben.«
    Dann ging
sie zu Steven und lehnte ihre Wange an seine Brust.
    »Jubal
sagte ...« begann Cyrus, doch dann fiel sein Blick auf Lucy, die noch immer
lächelnd ihr > Baby < wiegte, und er verstummte.
    »Es war
Lucy, die Mary getötet hat«, sagte Emma leise. »Sie hatte erfahren, daß das Mädchen
schwanger war und glaubte, das Baby sei von Macon.«
    Stevens
Augen spiegelten Entsetzen wider, als er Lucy ansah, aber es lag auch eine Spur
von Hoffnung in seinem Blick, als er ihn auf Emma richtete. Anscheinend wurde
ihm nun bewußt, daß er ein freier Mann war und den Rest seines Lebens mit Emma
verbringen konnte.
    Bald darauf
erschien der Arzt, und Lucy wurde in ihr Zimmer gebracht und unter
Beruhigungsmittel gesetzt. Ihre Puppe an ihrer Seite und ein zufriedenes
Lächeln im Gesicht, schlief sie ein. Für sie waren alle Probleme gelöst, und
sie befand sich endlich in Frieden mit sich selbst.
    »Eine
Zeitlang dachte ich, du hättest mich belogen«, gestand Emma Steven, als sie
Hand in Hand mit ihm durch den mondbeleuchteten Garten schlenderte. »Ich dachte,
du wärst der Vater von Mary McCalls Baby gewesen.«
    Steven
streichelte zärtlich ihr Gesicht. »Ich habe dir die ganze Wahrheit über mich
und meine Vergangenheit gesagt«, versicherte er ihr. »Es wird keine häßlichen
Überraschungen mehr geben. Nie mehr.«
    Emma
schlang ihre Arme um ihn und schmiegte sich an seine Schulter. »Was wird aus
Lucy werden? Sie schicken sie doch hoffentlich nicht ins Gefängnis?«
    »Ich weiß
es nicht«, entgegnete Steven traurig.
    Emma
schaute zu ihm auf und küßte ihn aufs Kinn. »Wir werden all dieses Unglück
wiedergutmachen«, schwor sie inbrünstig, »wir werden Fairhaven mit Lachen und
mit Kindern erfüllen.«
    Steven zog
sie an sich. »Den Ereignissen des heutigen Morgens nach zu schließen, sieht es
ganz so aus, als ob das erste schon unterwegs wäre«, meinte er schmunzelnd.
    Emma
nickte. »Wünscht du dir einen Jungen oder ein Mädchen?«
    »Ich will
ein Kind«, erwiderte er ernst. »Ob es ein Sohn oder eine Tochter ist, macht
nicht den geringsten Unterschied für mich.«
    »Ich hätte
gern einen Jungen, und er müßte so aussehen wie du«, sagte Emma, glücklich über
Stevens Nähe
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