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Emily und der Playboy-Prinz

Emily und der Playboy-Prinz

Titel: Emily und der Playboy-Prinz
Autoren: INDIA GREY
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aufklären.
    „Vielen Dank, dass Sie gleich gekommen sind, Miss Balfour. Ich befürchte nur, ich habe schlechte Nachrichten. Seine Majestät , König Marcos Fernando, ist verstorben.“
    Obwohl Emily die Worte hörte, dauerte es einen Moment, bis sie in ihr Bewusstsein drangen. Sie musste irgendetwas Adäquates … Respektvolles erwidern, doch alles, was ihr durch den Kopf ging, war …
    „Luis! Ich muss zu ihm!“, rief sie.
    Josefinas bisher verbindliche Miene verhärtete sich. „Verzeihung, Senhora , aber ich fürchte, das wird nicht möglich sein. Nicht jetzt und auch nicht in Zukunft. Sie verstehen?“
    Mit offenem Mund starrte Emily die Pressesprecherin an und sank dann kraftlos auf einen Stuhl. „Nein, ich verstehe nicht.“
    „Kronprinz Luis ist jetzt König von Santosa und hat eine sehr schwere Zeit vor sich. Und daher gilt es, jeden Schritt sorgfältig abzuwägen und sensibel vorzugehen.“
    „Was hat das mit mir zu tun?“, fragte Emily, immer noch völlig ratlos.
    Wenn möglich, wurden Josefinas rubinrote Lippen noch schmaler als zuvor. „Nun, dass Kronprinz Luis’ öffentliches Ansehen sich in den letzten Monaten immens verbessert hat, verdanken wir bis zu einem gewissen Grad auch Ihnen, Miss Balfour. Sie in die PR-Kampagne einzuspannen, beinhaltete zwar ein gewisses Risiko, aber Sie haben Ihre Sache wirklich gut gemacht. Jetzt ist es allerdings an der Zeit …“
    „PR-Kampagne?“ , echote Emily schwach.
    „Wir brauchten jemanden, der das komplette Kontrastprogramm zum bisherigen Lebensstil des Kronprinzen verkörperte. Kompliment, Miss Balfour, Sie haben Ihre Rolle perfekt ausgefüllt. Unglücklicherweise haben uns die Ereignisse überholt, sodass wir jetzt gezwungen sind, schwerere Geschütze aufzufahren … wenn Sie mir diese etwas saloppe Ausdrucksweise verzeihen“, fügte Josefina hinzu, als sie Emilys fassungslosem Blick begegnete.
    „Aus dem Kronprinz ist ein König geworden, und damit wird es Zeit, über seine Heirat zu sprechen. Glücklicherweise ist seine Braut ohnehin schon auf dem Weg hierher, da sie am morgigen Jubiläum teilnehmen wollte.“
    „Seine Braut“, wiederholte Emily wie in Trance.
    „Ja, die Duchesse de Mesa stammt aus einer alten portugiesischen Adelsfamilie und ist von Kindesbeinen an für diese Rolle erzogen worden. Sie wird morgen an der Seite des neuen Königs von Santosa sein und auch in der Zukunft.“
    „Und … und ich?“, stammelte Emily fassungslos. „Was ist mit mir?“
    „Sie sind natürlich eingeladen, so lange in Santosa zu weilen, wie Sie möchten, Miss Balfour“, erklärte Josefina in unmissverständlichem Ton. „Allerdings könnte es falsch aufgefasst werden, wenn Sie auch nach der Ankunft der Duchesse nochim Palast wohnen würden.“
    Emily nickte. „Ich verstehe.“
    Es war vorbei. Sie hatte nach den Sternen gegriffen und war abgestürzt.
    „Es tut mir sehr leid, Miss“, heuchelte Josefina. „Die Ereignisse haben sich einfach überstürzt, aber der Prinz hat Sie nie absichtlich verletzen wollen.“
    „Ich weiß“, flüsterte Emily und fühlte sich nur noch schlechter.
    „Danke, dass Sie es ihm leicht machen“, fuhr Josefina in salbungsvollem Ton fort. „Ich hatte befürchtet … aber wie ich sehe, habe ich Sie unterschätzt. Ich wünsche Ihnen eine gute Heimreise, Miss Balfour.“
    Mit äußerster Anstrengung hielt Emily sich gerade noch aufrecht, doch sobald sich die Tür des königlichen Pressebüros hinter ihr geschlossen hatte, war es um ihre Fassung geschehen. Verzweifelt presste sie eine Hand vor den Mund, um ihr Schluchzen zu unterdrücken. Blind vor Tränen taumelte sie durch die langen stillen Gänge des Palasts, ohne zu wissen, wo sie war oder wo sie hinwollte.
    Als sie endlich in der pompösen Eingangshalle landete, blieb sie stehen, um Luft zu schöpfen. Und dann stockte ihr der Atem.
    Diese vertraute Figur im Eingang, die mit der Palastwache sprach …
    „Daddy!“, weinte Emily laut auf und rannte auf ihren Vater zu, der sich verblüfft zu ihr umdrehte.
    „Emily … Darling !“, rief er besorgt aus und fing seine Tochter in seinen Armen auf. „ Sweetheart , was ist mit dir?“
    „Ach, Daddy“, schluchzte Emily. „Ich bin so froh, dich zu sehen. Bring mich nach Hause, bitte!“
    Und am Ende ist das alles, was bleibt, dachte Luis verschwommen.
    Ein leeres Bett. Säuberlich gefaltete Laken. Ein klares, sauberes Ende.
    Zumindest war es für seinen Vater so gewesen. Er hatte das ihm bestimmte Leben klaglos gelebt
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