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Emily und der Playboy-Prinz

Emily und der Playboy-Prinz

Titel: Emily und der Playboy-Prinz
Autoren: INDIA GREY
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zuständig waren, und zum Schluss, mit gewohnt strenger Miene, Lucianas Nanny Senhora Costa.
    Die strammen, jungen Männer in bunten Badehosen, die Emily nicht einordnen konnte, erwiesen sich als getarnte Bodyguards. Ihre Anwesenheit hatte Tomás unnachgiebig durchgesetzt. Ansonsten wäre die ganze Party ins Wasser gefallen.
    Lächelnd dachte Emily an die wilden Wettspiele zurück, an denen sich alle Anwesenden beteiligt hatten und bei denen sie den Strand förmlich umgepflügt hatten.
    „Hat dir dein Geburtstag gefallen?“, hatte Luis seine kleine Nichte gefragt, als sie sich viel zu spät für Senhora Costas Geschmack todmüde in ihren Schlafsack gekuschelt hatte.
    Ihr fast überirdisches Strahlen war eigentlich Antwort genug gewesen. Es beschämte Luis und weckte sofort wieder das verdammte Schuldgefühl in ihm.
    „Der beste Geburtstag von allen …“, flüsterte Luciana, ehe ihr die Augen zufielen. Zärtlich küsste ihr Onkel sie auf die Stirn, bevor er sich in die Dunkelheit an den Strand flüchtete, um seiner Gefühle Herr zu werden.
    Es hatte Emily tief berührt, ihn so zu sehen, doch sie war klug genug gewesen, ihm nicht zu folgen. Nach einem letzten Blick auf das selig schlummernde Geburtstagskind, das von seiner Nanny und den unsichtbaren Bodyguards bewacht wurde, hatte sie sich darum in ihr eigenes improvisiertes Schlafgemach zurückgezogen.
    Als sie nach einer unruhigen Nacht erwachte, musste sie feststellen, dass Luis sein Zelt entweder gar nicht benutzt hatte oder noch früher aufgestanden war als sie. Von Tomás, der die Nacht offenbar auch im Geburtstagscamp verbracht hatte, erfuhr sie nur, dass Seine Hoheit den kranken König aufsuchen wollte, aber zum Frühstückspicknick mit seiner Nichte zurück sei.
    Dazu war es dann doch nicht gekommen, aber Luciana, die gar nicht mit einer Fortsetzung ihrer phänomenalen Geburtstagsfeier gerechnet hatte, war auch mit der Gesellschaft ihrer Ballettlehrerin absolut zufrieden gewesen.
    Apropos Ballett!
    Emily schaute auf ihre Uhr und stellte fest, dass es langsam Zeit für ihre Übungsstunde mit dem Brazilian National Ballet wurde. Also musste sie sich mit dem Schreiben sputen …
    Auch, dass Lucianas Geburtstag zu einem vollen Erfolg geworden ist, verdankt die kleine Prinzessin ihrem Onkel. Und schon in wenigen Tagen steht besagtes Thronjubiläum an. Ich weiß, dass meine Bitte sehr spät, wenn nicht zu spät kommt, aber da Luis’ Vater ein alter Freund von dir ist und es sehr schlecht um seine Gesundheit steht, solltest du vielleicht versuchen, an diesem Ehrentag teilzunehmen …
    Sie beendete den Brief an Oscar mit vielen Grüßen an die ganze Familie.
    Die nächste Woche verging wie im Flug. Überall im Palast wimmelte es von unzähligen Hilfskräften, und Prinzessin Luciana wusste gar nicht, ob ihr die Proben mit Emily und dem Ballett besser gefielen oder die aufregenden Ereignisse drumherum.
    Und Emily selbst …
    Es war bereits Freitagnachmittag, morgen sollte das Thronjubiläum stattfinden, und sie hatte Luis seit über achtundvierzig Stunden nicht zu Gesicht bekommen.
    Ob es seinem Vater wieder schlechter ging und er deshalb an der Seite des alten Königs weilte? Oder wollte er sich in Ruhe auf seinen ersten großen Auftritt als Kronprinz und zukünftiger Monarch vorbereiten?
    Von einem seltsamen Instinkt getrieben, verließ Emily den Palast durch einen Seiteneingang und spazierte zum Strand hinunter. Sie war noch nicht lange gewandert, da erspähte sie in einigem Abstand eine männliche Gestalt, die auf einem umgestürzten Boot saß. Sie musste nicht überlegen, wer das sein könnte … ihr wild hämmerndes Herz sprach für sich.
    „Darf ich mich dazu gesellen, oder möchtest du lieber allein bleiben?“, fragte sie, als sie näher gekommen war.
    „Nein, setz dich.“ Auffordernd klopfte Luis auf den improvisierten Sitz neben sich. „Ich bin hergekommen, um meinem Bruder so nahe wie möglich zu sein“, gestand er Emily unerwartet. „An dieser Stelle ist der Helikopter abgestürzt. Und ich dachte, ich gönne mir einen Drink mit Rico, im Hinblick auf den morgigen Tag.“
    Seltsamerweise hörte sich das in Emilys Ohren nicht zynisch, sondern nur unglaublich traurig an. Wie er da zusammengesunken mit der halbvollen Weinflasche im Arm auf dem alten Boot hockte und aufs Meer schaute, war Luis nicht der arrogante Prinz oder gewiefte Verführer, sondern ein Bild des Jammers.
    „Erzähl mir, wie Rico war.“
    Luis lachte rau. „Auf jeden Fall kein
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